Die 10 teuersten und seltensten sowjetischen Briefmarken

Kira Lisitskaja (Foto: Legion Media; Gemeinfrei)
Der Gesamtwert der wertvollsten sowjetischen Briefmarken übersteigt weit eine Million Euro. Wir stellen diese Schätze näher vor.

1. Für den besten Mitarbeiter der All-Unions-Gesellschaft der Philatelisten (bis zu 737.600 Euro)

Die teuerste sowjetische Briefmarke wurde 1932 herausgegeben. Nur ein einziges Exemplar ist erhalten geblieben. Es handelte sich um eine limitierte Auflage, die anlässlich der ersten Ausstellung, die den Errungenschaften der sowjetischen Philatelie gewidmet war, aufgelegt wurde. Im Laufe der Zeit blieb nur noch eine einzige Marke übrig, und da sie auf ungewöhnlich dickem Papier gedruckt wurde, erhielt die Marke den Spitznamen „Pappe“ [russisch kartonka]. Im Jahr 2008 wurde die Briefmarke für 776.000 Dollar (ca. 737.600 Euro) bei Cherrystone Auctions verkauft.

2. Lewanewski mit Überdruck (bis zu 499.000 Euro)  

Als Sigismund Lewanewski, ein sowjetischer Pionier des Langstreckenflugs, versuchte, von Moskau über den Polarkreis nach San Francisco zu fliegen, wurde zu diesem Anlass eine Briefmarke herausgegeben. Obwohl die Mission auf halbem Weg abgebrochen wurde, weil das Flugzeug Öl verlor, erlangten die Briefmarken große Berühmtheit. Einige haben aufgrund zweier Druckfehler einen enormen Wert. 

Bei einigen Briefmarken wurde das Wort „San Francisco“ mit einem kleingeschriebenen „f“ gedruckt, während andere Briefmarken einen Überdruck auf dem Kopf hatten. Die seltensten Briefmarken vereinen diese beiden Fehler und können bis zu 525.000 $ (ca. 499.000 Euro) erzielen. 

3. Die erste Luftpostmarke (bis zu 66.500 Euro)

Diese seltenen Briefmarken wurden erstmals 1923 herausgegeben und waren die ersten sowjetischen Briefmarken, die für die Luftpost verwendet wurden. Sie wurden in vier Nennwerten herausgegeben: ein, zwei, fünf und zehn Rubel. Aufgrund eines besonderen Fehlers erlangten jedoch nur die Fünf-Rubel-Marken im Laufe der Jahre einen erheblichen Wert. Einer der Bögen, die für den Druck dieser speziellen Serie verwendet wurden, erwies sich als fehlerhaft. Infolgedessen erscheint die Zahl „5“ breiter und tiefer als gewöhnlich. 

4. Die Konsularmarke Fünfzig (bis zu 57.000 Euro)

Diese Marke war für den Versand bezahlter internationaler Korrespondenz auf dem Luftweg zwischen Moskau und Königsberg bestimmt, als die Luftpostverbindung zwischen der UdSSR und Deutschland eingerichtet wurde. 

Diese Art von Briefmarken wurde jedoch beinahe umgehend wieder zurückgezogen und vernichtet, weil sie vom Volkspostkomitee der UdSSR nicht genehmigt wurde, was den hohen Wert der noch erhaltenen Marken dieser Serie erklärt.

5. Der Blaue Zeppelin (bis zu 38.000 Euro)

Diese Briefmarken wurden zu Ehren des Zeppelinbaus in der Sowjetunion herausgegeben. Sie zeigen einen großen Zeppelin, der sich über den gesamten Planeten erhebt und damit zum Ausdruck bringt, dass das sowjetische Territorium einen großen Teil des Globus umfasst. Die seltensten und teuersten Briefmarken der ansonsten bräunlichen Serie wurden versehentlich blau gedruckt. Darüber hinaus wurden einige der limitierten blauen Briefmarken fälschlicherweise perforiert, was ihren Wert noch erhöhte.

6. Das 2. Internationale Polarjahr (bis zu 28.500 Euro)

Diese Briefmarken wurden 1932 herausgegeben und waren ausschließlich für die Luftpost in der Arktis bestimmt. Sie wurden für Sendungen von Archangelsk zum Polarkreis und zurück verwendet. Die Hälfte der Marken wurden mit einem unbedeutenden Perforationsfehler ausgegeben. Dieser kleine Fehler ist der Grund, warum diese Briefmarken heute so wertvoll sind. 

7. Die Kreuzfahrt des Friedens und der Freundschaft (bis zu 27.600 Euro)

Als der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow eine Reise in die skandinavischen Länder plante, druckte die sowjetische Postverwaltung die Serie „Kreuzfahrt des Friedens und der Freundschaft". Die Sammlung wurde jedoch nie in Umlauf gebracht. Es ist zwar nicht bekannt, wie genau diese Briefmarken in private Hände gelangten, aber wer eine solche Marke bekam, hatte großes Glück. 

8. „Limonka“ (bis zu 15.200 Euro)

Diese Briefmarken sind wertvoll, weil die Maschine, mit der sie gedruckt wurden, eine Fehlfunktion hatte und die Briefmarken zitronengelb einfärbte. Infolgedessen wurde die Produktion nach nur etwa 100 gedruckten Exemplaren eingestellt. Heute schätzen Philatelisten den Wert der „Limonka“ auf etwa 15.200 Euro).

9. 250. Jahrestag des Sieges von Poltawa (bis zu 14.200 Euro)

Diese Briefmarken sollten 1959 zum 250. Jahrestag des russischen Sieges über die Schweden bei Poltawa herausgegeben werden. Da sich die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Schweden zu dieser Zeit jedoch zu verbessern schienen, wurde die Briefmarkenserie umgehend aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Etwa 40 Briefmarken haben jedoch irgendwie überlebt und einen hohen Wert.  

10. Das Studium der Aurora Borealis (bis zu 13.300 Euro)

Diese Briefmarken wurden zur Erinnerung an das Internationale Geophysikalische Jahr herausgegeben, ein internationales wissenschaftliches Projekt, das vom 1. Juli 1957 bis zum 31. Dezember 1958 dauerte. Diese 18 Monate der Zusammenarbeit symbolisierten das Ende der Spannungen während des Kalten Krieges. Bis dahin war es Wissenschaftlern aus Ost und West nicht möglich gewesen, zusammenzuarbeiten. Die Sowjetunion gab die Briefmarken heraus, um die Wiederaufnahme der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zu markieren, und diese Briefmarken haben heute einen Wert von etwa 14.000 Dollar (ca. 13.300 Euro).

* Die angegebenen Preise sind Näherungswerte. Jede Briefmarke wird einzeln bewertet.

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