Das Jahr 1913 markierte den 300. Jahrestag der Romanow-Dynastie. Dieses Datum wurde im ganzen Land groß gefeiert. St. Petersburg, die Hauptstadt des Russischen Reiches, war besonders reich geschmückt.
Die großen Feierlichkeiten, einschließlich einer religiösen Prozession, fanden auch im Moskauer Zentrum und auf dem Roten Platz statt.
Nikolaus II. und Alexandra Fjodorowna nach den feierlichen Zeremonien im Moskauer Kreml.
Im März 1913, nach den Feierlichkeiten in Petersburg und Moskau, stattete der Zar der Stadt Kostroma einen feierlichen Besuch ab, wo er mit Brot und Salz empfangen wurde. Die ersten Romanows, Gründer der Dynastie, stammten aus Kostroma.
Nikolaus II. und seine Familie besuchten die Gemächer der Romanow-Bojaren im Ipatjew-Kloster in Kostroma, wo der spätere erste Zar der Romanow-Dynastie, der junge Michail, während der Zeit der Wirren im frühen 17. Jahrhundert lebte.
Die Bürger Kostromas waren von dem hohen Besuch begeistert und drängten sich, um einen Blick auf den Zaren zu erhaschen.
Die Zarenfamilie unternahm auch eine Auslandsreise auf ihrer Jacht Polarstern.
Aber die meiste Zeit genoss die Zarenfamilie ihren Alltag in ihrem Palast in Zarskoje Selo unweit von St. Petersburg.
Im Jahr 1913 machte eine russische hydrographische Expedition im Nordpolarmeer die letzte bedeutende geographische Entdeckung auf dem Globus. Die Gruppe auf dem Eisbrecher Wajgatsch entdeckte eine Inselgruppe, die sie Zar-Nikolaus-II-Land nannte (heute Sewernaja Semlja).
In diesem Jahr präsentierte Igor Sikorskij auch die Ilja Muromez, das erste viermotorige Flugzeug, das erfolgreich seinen Jungfernflug absolvierte.
1913 wurde das skandalöse und legendäre Ballett Das Frühlingsopfer von Igor Strawinsky im Théâtre des Champs-Élysées in Paris im Rahmen von Sergej Djagilews Ballets Russes uraufgeführt. Die avantgardistische Aufführung, die heidnische Opfer darstellte, war eine Sensation.
Nach ihrem großen Triumph in Europa gingen die Ballets Russes auf Tournee nach Lateinamerika und feierten auch in Buenos Aires große Erfolge.
Zur gleichen Zeit wurde in St. Petersburg die avantgardistische futuristische Oper Sieg über die Sonne uraufgeführt. Die Bühne und die Kostüme wurden von Kasimir Malewitsch entworfen und dort entstanden auch die ersten Entwürfe seines berühmten Schwarzen Quadrats.
1913 fanden in der Stadt Kars (1878-1918 Teil des Russischen Reiches, heute Türkei) militärische Übungen mit Heißluftballons und Aerostaten statt.
Werfen Sie nun einen Blick auf einige Schnappschüsse aus dem Jahr 1913, die einen Eindruck von der Atmosphäre der damaligen Zeit vermitteln.
Elektrische Straßenbahnen und Pferdekutschen auf dem Newskij-Prospekt, der Hauptstraße von St. Petersburg.
Die Isaakskathedrale in St. Petersburg und ein Denkmal für Nikolaus I. Dies ist ein seltenes Beispiel dafür, wie ein Zarendenkmal die kommende Revolution und die Sowjetzeit überstanden hat. Es wurde als technische Meisterleistung anerkannt, da das komplizierte Reiterstandbild nur zwei Stützpunkte hatte.
Blick auf die Auferstehungskirche (Blutskirche), die am Ort der Ermordungg von Alexander II. errichtet wurde. Boote am Katharinenkanal, der zehn Jahre später zu Ehren des Schriftstellers Alexander Gribojedow umbenannt wurde, sind zu sehen.
Ein öffentliches Verkehrsmittel aus der Zarenzeit: der Omnibus, eines der ersten Fahrzeuge, das nicht mehr von Pferden gezogen wurde.
Ein Marktplatz in einer Provinzstadt am Ufer der Wolga.
Abgeordnete der Dritten Staatsduma inspizieren den Panzerkreuzer Rjurik.
Junge Glasbläser bei der Herstellung von Christbaumschmuck in St. Petersburg.
Amateur-Skiclub bei seinem Ausflug.
Eine Bäuerin arbeitet an einem Webstuhl in der Region Grodno (heutiges Belarus).
Besucher im Lesesaal der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek.
Wolga-Fischer posieren nach der Arbeit in der Region Kostroma.
Mitglieder einer Schwimmschule trainieren in einem Schwimmbecken.
Eine Fahrradabteilung in einem St. Petersburger Geschäft.
Ein Schachturnier.
Während der Rest Russlands den technischen Fortschritt genoss, hielten die Altgläubigen an ihrer traditionellen Lebensweise fest.
Der berühmte Künstler Ilja Repin arbeitet vor seinen Gästen.
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