Kupferstich. Die Schlacht von Kulikowo (1978-1979 Alexej Schmarinow)
Museumsreservat „Kulikowo Pole“Teilnehmer des militärhistorischen Festivals „Kulikowo Polje“
Alexej Kudenko/SputnikNach den neuesten historischen Forschungen konnte der Temnik (Heerführer der Goldenen Horde) Mamai gegen die russische Armee 70.000 bis 90.000 Krieger aufbieten. Aber in der Schlacht auf dem Kulikowo Polje wurden nicht alle eingesetzt, denn zwei Monate nach der Schlacht wurden die Armeen gegen Khan Tochtamysch geführt. Nach Schätzungen von Historikern könnten an der Schlacht auf dem Kulikowo Polje auf Seiten der Goldenen Horde 20.000 bis 30.000 Tausend Soldaten teilgenommen haben.
Die Stärke der russischen Armeen zu schätzen ist viel schwieriger, da alle russischen Quellen die Zahl der Teilnehmer an dieser größten Schlacht überschätzt haben. Nach Berechnungen von Andrej Amelkin und Jurij Selesnjów waren auf dem Kulikowo Polje unter Dmitrij Donskoj auch nicht mehr als 30.000 Soldaten im Einsatz. Es war in der Tat eine der größten Schlachten des Mittelalters, zahlenmäßig vergleichbar mit der Schlacht von Poitiers (732) zwischen den Franken und den Arabern oder der Schlacht von Agincourt (1415) zwischen England und Frankreich.
Reproduktion des Gemäldes „Morgen auf dem Kulikowo-Feld“ (Alexander Bubnow, Staatliche Tretjakow-Galerie)
Pavel Balabanov/SputnikDmitrij Iwanowitsch (Donskoj), der Großfürst von Moskau und Wladimir, kündigte eine allgemeine Mobilmachung in seinen Ländern an – und Menschen, die noch nie zuvor gekämpft hatten, standen auf, um das russische Land Seite an Seite mit Berufssoldaten zu verteidigen. Die Chronik bestätigt dies: „Viele Moskauer, die noch nie zuvor an einer Schlacht teilgenommen hatten, erschraken beim Anblick des tatarischen Heeres und sagten ihrem Leben Lebwohl.“
Kupferstich. Die Armee des Khans (1979-1980, Alexej Schmarinow)
Museumsreservat „Kulikowo Polje“In der Reihen der Armee von Mamai erwähnen die Quellen Frjagi – Italiener. Nachdem das byzantinische Reich 1204 von den Kreuzrittern besiegt worden war, entstanden vor allem an den Küsten des Schwarzen Meeres viele italienische Handelskolonien. Die Italiener waren in Europa für ihre militärischen Fähigkeiten bekannt, und Mamai konnte ihre mit Speeren bewaffnete Infanterie anheuern, was die Chronik so beschreibt: „Und so standen sie auf und legten ihre Speere ... jeder auf die Schultern seines Vordermanns, die vorderen Reihen [der Speere] kürzer, die hinteren länger.“ Es ist jedoch nicht klar, ob die Frjagi tatsächlich an der Schlacht teilnahmen. Wahrscheinlich haben sie das Hauptquartier Mamais bewacht.
Dmitrij Donskoj auf dem Kulikowo-Feld
Staatliches Russisches MuseumGroßfürst Dmitrij Iwanowitsch stürmte in den Reihen der ersten angreifenden Regimenter in die Schlacht. Fast sofort wurde er verwundet und vom Pferd geworfen. Die Soldaten, die ihn verteidigten, wurden schnell vom Feind vernichtet, und der Fürst selbst erhielt viele Schläge in den Magen und die Brust, aber er wurde durch seinen Harnisch und sein Kettenhemd vor dem Tode bewahrt. Fürst Dmitrij Iwanowitsch gelang es, dem Nahkampf zu entkommen und in einem Eichenhain auszuruhen. Sein Pferd konnte er allerdings nicht mehr besteigen.
Nach der Schlacht von Kulikowo (Skizze, Walentin Serow, 1895)
Staatliches Historisches MuseumZum Zeitpunkt der Schlacht auf dem Kulikowo Polje standen die Russen bereits seit 140 Jahren unter der Herrschaft der Goldenen Horde, und viele Fürsten nahmen an den Feldzügen der Horde teil. Als sich die Russen auf dem Schnepfenfeld aufstellten, nahmen sie eine fünfteilige Formation an: ein großes Hauptregiment, je ein Regiment zur rechten und linken Hand, ein Vorhut- und ein Wachregiment. Der Ausgang der Schlacht wurde jedoch von einem „geheimen“, in einem Eichenhain versteckten Regiment aus dem Hinterhalt entschieden, das in einem für die Goldene Horde entscheidenden und unerwarteten Moment in die Schlacht eintrat. Als die Mongolen-Tataren im 13. Jahrhundert nach Russland kamen, besiegten sie die Russen in den Schlachten auch dank ihrer taktischen Techniken und Formationen. 150 Jahre nach der Invasion lernten die Russen, diese Techniken gegen die Invasoren einzusetzen und besiegten sie.
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