Das russische Auswärtige Amt hat russische Bürger, die sich derzeit in München auffinden, angewiesen, öffentliche Orte zu meiden und den Anweisungen der Polizei zu folgen. Dies sagte die Sprecherin des Amtes, Maria Sacharowa.
"Wir bleiben mit unseren deutschen Kollegen in Kontakt. Man hat uns versprochen, uns über aktuelle Ereignisse zu informieren und zu überprüfen, ob russische Bürger von den Anschlägen betroffen sind", so Sacharowa.
Der Staat habe keine Möglichkeit, Einzeltätern etwas entgegenzusetzen, meint der Politologe und Leiter des Zentrums für Deutschland-Forschung am russischen Europa-Institut Wladislaw Below. "Es gab in Deutschland lange keine großen Terroranschläge mehr. Gehandelt haben nur einzelne Menschen - wie der Afghane, der vor Kurzem Menschen in einem Zug angegriffen hat. Im Juni war es noch zu einer Schießerei in einem Kino in Viernheim gekommen. Deutschland hat sich auf Terroranschläge vorbereitet - es hat versucht, sowohl die Grundrechte seiner Bürger zu schützen als auch einfache Polizisten auszubilden. Aber der Staat hat keine Waffe gegen diese Einzelgänger, das ist eine Tatsache."
Der deutsche Politologe Alexander Rahr forderte in russischen Medien, dass Deutschland enger mit der Antiterror-Koalition, und in erster Linie mit Russland zusammenarbeiten solle. "Russland kämpf seit 20 Jahren gegen den Terror. Der Westen aber hat darauf wie auf Russlands private Angelegenheit geblickt und nicht geholfen. Nun stößt er auf das gleiche Problem", so Rahr.
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