“Neljubow” von Andrei Swjaginzew
Der Film, der für einen Golden Globe nominiert und zudem Russlands Beitrag in der Kategorie “Bester fremdsprachiger Film” bei den Oscars ist, kann als ein internationaler Erfolg des russischen Art-House-Kinos betrachtet werden. Der mit dem Jurypreis der Filmfestspiele in Cannes ausgezeichnete Streifen erzählt die Geschichte eines Kindes, das sich von Mutter und Vater emotional verlassen und ungeliebt fühlt.
Regisseur Andrei Swjagintsew gehört seit seinem ersten Film, “Die Wiederkehr”, im Jahr 2003 zu den Favoriten europäischer Cineasten. Für diesen Film erhielt er bei den Filmfestspielen in Venedig einen Goldenen Löwen. Auch seine darauf folgenden Werke wurden für prestigeträchtige Preise europäischer und amerikanischer Filmfestivals nominiert oder konnten diese gar abräumen. „Die Verbannung“ aus dem Jahr 2007 war in Cannes für die Goldene Palme nominiert, sein Film „Elena“ gewann im Jahr 2011 den Jurypreis des Festivals. „Leviathan“ aus dem Jahr 2014 gewann dann in Cannes in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ und wurde zudem mit einem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.
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“Arrhythmia” von Boris Chlebnikow
Dieses neueste Werk von Boris Chlebnikow wurde beim russischen Filmfestival Kinotawr bereits mit dem Grand Prix, dem Zuschauerpreis und dem Preis für den besten Schauspieler ausgezeichnet. Für den besten Schauspieler erhielt der Film auch Preise auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary und bei den Asia Pacific Screen Awards. Was die internationale Wertschätzung betrifft, kann sich „Arrhythmia“ in jedem Fall mit „Neljubow” messen.
Der Film erzählt die Geschichte einer komplizierten Ehe zweier Ärzte in der russischen Stadt Jaroslawl und zeigt einen sehr ehrlichen Blick auf die Herausforderungen, denen sich medizinisches Personal im russischen Gesundheitssystem täglich ausgesetzt sieht. Diese realistische Darstellung russischen Lebens und die beißend-satirische Illustration all jener Situationen, denen beinahe jeder Russe regelmäßig begegnet, machen den Film beim russischen Publikum sehr beliebt.
“Paradies” von Andrei Kontschalowski
„Paradies“, mit dem Silbernen Löwen beim Filmfestival in Venedig ausgezeichnet und für die Oscars 2017 vorgeschlagen, wurde von einem der national und international bekanntesten russischen Filmemacher, Andrei Kontschalowski, geschaffen.
In Russland kam er im Januar 2017 in die Kinos, das ausländische Publikum bekam ihn vielfach sogar schon davor zu sehen. Die weibliche Hauptfigur des Films basiert auf der russischen Prinzessin Vera Obolenskaja, die 1917 nach Frankreich emigrierte und sich später der französischen Resistance anschloss. Im Zweiten Weltkrieg half sie britischen, französischen und sowjetischen Gefangenen bei der Flucht – und endete so selbst in einem Konzentrationslager der Nazis. Aber auch dort half sie weiter dabei, Leben zu retten. Dieser im Stile einer Dokumentation und in schwarz-weiß gehaltene Film ist den Helden der französischen Resistance gewidmet.
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“Tesnota” von Kantemir Balagow
Kantemir Balagow, ein 26-jähriger Regisseur aus dem Nordkaukasus, sorgte in diesem Jahr national und international für Aufsehen. Sein erster Langspielfilm „Tesnota“, dessen Titel mit „Nähe“ oder „Dichtheit“ übersetzt werden kann, gewann in Cannes die Sonderauszeichnung „Un Certain Regard“ und viele weitere internationale Preise. Balagow war ein Student des berühmten russischen Regisseurs Alexander Sokurow, der im Nordkaukasus einen Lehrgang für junge Regisseure aus der Region aufbaute.
Sein Film spielt in einem jüdischen Viertel seiner Heimatstadt Naltschik im Jahr 1998, während des Zweiten Tschetschenienkrieges. Ein junges Paar mit jüdischen Wurzeln verkündet seine Verlobung – und am nächsten Tag werden beide entführt. Die Generationen der Familie finden daraufhin eigene und verschiedene Wege, um ihre Verwandten zu retten.
Balagow ist sicherlich ein aufgehender Stern am russischen Filmhimmel, dessen weiterer Karriere man auf jeden Fall folgen sollte.
“The last Warrior” von Dmitri Djatschenko
Diese von Disney produzierte Komödie, die auf russischen Märchen basiert, bricht in ihrem Heimatland alle Rekorde: Der Film ist schon jetzt der erfolgreichste russische Streifen in der Geschichte des russischen Kinos. Der von der einheimischen Firma „Yellow, Black and White“ mitproduzierte Film stürzte den bisherigen Spitzenreiter, „Stalingrad“ von Fjodor Bondartschuk, der diesen Titel seit vier Jahren innehatte.
Die Geschichte beginnt mit Iwan, einem jungen Mann aus Moskau, der an einem sogenannten „Weiße Magie“-Wettbewerb teilnimmt und sich dabei gelegentlich aus dem heutigen Moskau in die mysteriöse Welt der russischen Märchen teleportiert.
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