Fünf beliebte Filme des sowjetischen Regisseurs Georgi Danelija

Kultur
ALEXANDRA GUSEWA
Danelijas Filme wie „Mimino“, „Kin-dsa-dsa“ oder „Gentlemen des Erfolges“ sind in der ehemaligen Sowjetunion und darüber hinaus bis heute bekannt und beliebt.

Der gebürtige Georgier Danelija drehte mehr als 25 Filme, bei den meisten schrieb er auch das Drehbuch selbst. Sein letztes Werk war der 2013 veröffentlichte Animationsfilm „Ku! Kin-dsa-dsa“, der an seinen bereits 1986 erschienenen Film „Kin-dsa-dsa“ angelehnt ist. Am 4. April starb Danelija im Alter von 88 Jahren. Eine traurige Gelegenheit, seine bekanntesten Werke vorzustellen.

1. Zwischenlandung in Moskau, 1964

Ein junger Arbeiter beim Moskauer U-Bahn-Bau zeigt einem gerade erst angekommenen sibirischen Installateur die Hauptstadt. Sie erleben Abenteuer, Liebe und die schönen Seiten der Stadt. Die Idee für den Film kam aus einer Szene, die Danelija zuvor gemeinsam mit dem Drehbuchautor gedreht hatte: Ein Mädchen spaziert durch den Moskauer Regen, während ein Junge neben ihr mit dem Fahrrad fährt.

Der Soundtrack „Ich gehe durch Moskau“ ist fast noch populärer als der Film selbst und gehört zu den meistaufgeführten Musikstücken Russlands.

Der Film spielt während der Tauwetter-Periode unter Nikita Chruschtschow und handelt vom Bau riesiger Häuser und von ähnlich großen Hoffnungen. Nikita Michalkow, später Oscarpreisträger für die beste Regie, gab in dem Film sein Schauspieldebut (seinen bekannten Schnurrbart hatte er damals jedoch noch nicht).

Zudem erhielt „Zwischenlandung in Moskau“ bei den Filmfestspielen von Cannes 1964 ein Sonderlob der Jury.

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2. Gentlemen des Erfolges, 1971

Der Helm Alexander des Großen wird gestohlen. Aufgrund seiner herausragenden äußerlichen Ähnlichkeit mit einem berüchtigten Gauner wird ein Kindergärtner von der Polizei gebeten, bei den Ermittlungen zu helfen. Dafür muss sich der ruhige, warmherzige Kindergärtner einer kriminellen Bande verpflichten und sogar einen Gefängnisausbruch arrangieren.

Das brillante Schauspiel in Verbindung mit Danelijas Drehburch machte den Film zu einem absoluten Hit an den sowjetischen Kinokassen. Danelijas junge Co-Autorin Wiktoria Tokarewa wurde später selbst eine bekannte Autorin.

„Gentlemen des Erfolges“ wurde einer der bekanntesten russischen Filme überhaupt und wird bis heute, zusammen mit „Ironie des Schicksals“, am Neujahrsabend im Fernsehen gezeigt.

3. Afonja, 1975

Der arme und einsame Klempner Afonja ist zu allem Überfluss auch kein guter Arbeiter. Seine Vorgesetzten behandeln ihn besserwisserisch und drohen mit Entlassung. Afonja sucht Trost beim Alkohol. Dann taucht Katja auf. Die junge Frau glaubt an ihn und möchte ihn ändern.

Die Komödie gewann die Herzen der Zuschauer und begeisterte sie mit originellen Charakteren und scharfzüngigen Dialogen. Manche Szenen (darunter eine junge Frau, die versucht, Afonja mit einem Tanz zu betören) wurden in der Sowjetunion geradezu Kult.

4. Mimino, 1978

Ein junger Georgier namens Mimino arbeitet als Pilot für eine örtliche Airline, träumt aber davon, um die Welt zu fliegen und eine hübsche Flugbegleiterin für sich zu gewinnen. Er erfüllt sich den Traum von der „großen Fliegerei“, bekommt aber Sehnsucht nach seiner Heimat.

Der Charme Georgiens, die atemberaubenden Panoramen und das bis heute gesungene Lied “Tschito Gwrito Tschito Margalito” begeisterten die ganze Sowjetunion.

Mit "Mimino" besann sich Danelija auf seine georgischen Wurzeln und drehte eine Hommage an die Berge und Dörfer seines Heimatlandes sowie an die Gastfreundschaft der dort lebenden Menschen. Danelija fungierte als Regisseur, für das Drehbuch engagierte er Wiktoria Tokarewa und den bekannten georgischen Puppenspieler Reso Gabriadse als Co-Autoren.

5. Kin-dsa-dsa, 1986

Liebhabern von Filmen wie „Mad Max“ oder der ersten Star Wars-Trilogie dürfte dieser Steampunk-Film gefallen. Für die Sowjetunion der 1980er-Jahre war der Film eine kleine Revolution: Zwei zufällig aufeinandergetroffene Menschen finden sich in einer anderen Galaxie wieder, wo sie auf Aliens treffen. Von diesen wollen sie sich ein Raumschiff borgen.

Auf dem Weg zurück zur Erde erlebt das Paar alle möglichen Abenteuer. Dabei kommt ihnen zu Gute, dass sie Streichhölzer dabeihaben, die in dieser Galaxie so viel Wert sind wie Gold.

Einer Legende nach wurde der Film durch den italienischen Regisseur Tonino Guerra inspiriert. Er empfahl Danelija, einen Märchenfilm zu drehen, der die Herzen der Menschen während der langen russischen Winter erwärmte.

Der Film basierte lose auf R.L. Stevensons Roman „Die Schatzinsel“, dessen Handlung Danelija und sein Co-Autor Gabriadse auf einen fiktiven Planeten verlegten.

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