Treffen Sie Alexander Kusnezow – den Darsteller des Helmut aus Fantastic Beasts (FOTOS)

Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore, 2022 / David Yates / Heyday Films, Warner Bros; Ekaterina Chesnokova / Sputnik
Geboren in Sewastopol, der Stadt der „romantischen Prolls“, Rebell, Punk, gefragter russischer Filmschauspieler und jetzt einer der Darsteller in der neuen Folge von Fantastic Beasts: The Dumbledore Mysteries mit Jude Law und Mads Mikkelsen in den Hauptrollen. Das Datum der Weltpremiere ist der 7. April 2022.

Die in London ansässige Casting-Agentur Subtitle Talent Agencyhat bekannt gegeben, dass der russische Schauspieler Alexander Kusnezow, 29, die Hauptrolle in Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore, dem Prequel zur Harry-Potter-Filmsaga, übernommen hat. Er spielt eine der Schlüsselfigur namens Helmut. Da es bislang keine näheren Informationen über den Film und die Figur gibt, erzählen wir Ihnen von einem der beliebtesten jungen russischen Schauspieler der Gegenwart.

Kusnezow wurde in Sewastopol auf der Krim als Sohn einer Seemannsfamilie geboren. Er selbst nennt seine Heimat die Stadt der „romantischen Prolls“. Ihm zufolge wollte er schon im Alter von acht Jahren im Ausland arbeiten und begann bereits damals Englisch zu lernen.

Eine Szene aus dem Arthouse-Film „Acid“

Nach der Schule bewarb sich der junge Mann zusammen mit seiner Freundin an einigen Schauspielschulen in der Ukraine. Er wurde sogar in die örtliche Zirkusschule aufgenommen, aber 2011 zogen die Beiden auf ihren Wunsch hin gemeinsam nach Moskau und der zukünftige Schauspieler schrieb sich an der Regie-Fakultät des GITIS, der Russischen Akademie für Theaterkunst, ein.  

„Wir trennten uns. In Moskau. <...> Sie heiratete nach sechs Monaten [einen Anderen]. Ich habe, natürlich, zwei Jahre lang gelitten, aber das hat mich stärker gemacht. Jetzt nehme ich es mit viel Humor, ich verstehe, dass sie nicht die Liebe meines Lebens war. Und ich fuhr ja nicht wegen ihr dorthin, sondern weil ich mir meinen eigenen Kernbrennstoff ausdenke“, erinnert sich der Schauspieler in einem Interview mit der Zeitschrift OK.  

„Die Nacht der Liebenden“ im Moskauer Tschechow-Kunsttheater

Die Hochschule schloss er ab, obwohl er ein Versager war. Sein Diplom hat er nie ausgehändigt bekommen – er hat ein paar Bücher der Universitätsbibliothek und eine Waffe aus dem Fundus nicht zurückgegeben. Aber das bereitet ihm heutzutage keine Kopfschmerzen.  

Nach seinem Abschluss arbeitete Kusnezow am Theater Schule für Schauspielkunst und war Schauspieler der Nachwuchsgruppe des Moskauer Tschechow-Theaters. Einmal rasierte er sich absichtlich einen Irokesen-Haarschnitt, um in einem Theaterstück nicht mitspielen zu müssen.

„Sie wollten mich als Statist in Der Meister und Margarita haben. Aber ich wollte dort einfach nicht spielen, ich hatte keine Zeit als Statist zu arbeiten – entweder die Hauptrolle oder gar nichts. <...> Das ist kein jugendlicher Übermut, das ist eine klare berufliche Position“, erklärte Kusnezow sein Vorgehen.  

Im Film „Sommer“ als Rocksänger Wiktor Zoi.

Er gab das Theater nicht auf, widmete aber immer mehr Zeit dem Kino. Im Jahr 2014 gab er sein Leinwanddebüt in der Serie Béssy (Die Dämonen) unter der Regie von Wladimir Chotinenko. Vier Jahre später verkörperte er in Kirill Serebrennikows Biopic Léto (Sommer) den legendären Rocksänger Wiktor Zoi. Der Film erhielt den Preis für den besten Soundtrack bei den Filmfestspielen von Cannes. Ein weiteres Jahr später spielte er in Alexander Gortschilins Arthouse-Film Acid, der im Debüt-Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes 2018 war und dessen Europapremiere 2019 auf der Berlinale stattfand. Im Laufe der Jahre hat Kusnezow in mehr als zehn Filmen mitgewirkt, darunter in Konstantin Bogomolows Fernsehserie Soderschánki (engl. Titel: Russian Affairs), in der er den talentlosen Schauspieler Kir verkörpert.  

Doch die internationale Karriere des Schauspielers begann vorletztes Jahr mit den Dreharbeiten zu dem französisch-belgischen Film Mon légionnaire (engl. Titel: Our Men) unter der Regie von Rachel Lang, in dem er neben Louis Garrelle die Hauptrolle spielte. Der Film wurde in diesem Jahr bei den Filmfestspielen von Cannes vorgestellt. Um an dem Projekt teilzunehmen, gab Kusnezow vor, Französisch zu können, lernte den Text zum Vorsprechen auswendig und die Sprache selbst erst am Set.  

„Mon légionnaire“

„Garrel und ich sollten Fremdenlegionäre spielen. Wir waren in einem richtigen Stall untergebracht, schliefen in unserer Uniform in Schlafsäcken und aßen Trockenverpflegung. Wir wurden um 3:30 Uhr geweckt, legten innerhalb von zwei Minuten Schutzwesten an, setzten schwere Rucksäcke auf und schleppten einen KAMAZ-Reifen irgendwo hin, zehn Kilometer weit, in bitterer Kälte. Das hat uns zusammengeschweißt“, erinnert sich der Schauspieler an die Dreharbeiten.

Darüber hinaus konnte Kusnezow eine der Hauptrollen in der dänischen Serie Kamikaze übernehmen, in der es um das Mädchen Julia geht, das nach dem Tod seiner Eltern beschließt, eine Weltreise zu unternehmen. Die Serie wurde für HBO Max gedreht und sollte am 14. November 2021 Premiere haben, wurde aber nie von dem Streamingdienst ausgestrahlt – das Datum ihres Erscheinens ist noch unbekannt.  

Der Schauspieler hat eine eigene Punkrock-Band, in der er auf Englisch singt, und in seiner Freizeit boxt er. Darüber hinaus hat er auch den schwarzen Gürtel in Aikido. Über sein Privatleben möchte Kusnezow lieber nichts verraten, aber 2019 äußerte er, er sei in eine junge Frau aus Berlin verliebt.

Er beschreibt sich selbst als „nachdenklichen Rebellen“ und sagt, dass er oft ausgepowert sei und die Schauspielerei als harte Arbeit betrachte.

„Ich liebe mein Ziel, meine Sehnsucht, das, wofür wir das Kino überhaupt machen – aber der Prozess selbst ist eine Qual für mich. Wenn es heißt Action!, wird mir jedes Mal schlecht“, gesteht der Schauspieler.  

Alexander hat einen Traum: die Hauptrolle in einem Oscar-würdigen ausländischen Film. Gleichzeitig will er Klischees vermeiden – keine russischen Bösewichte und keine Nebenrollen!

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