100 Jahre Mosfilm: Die 30 besten Filme des legendären Kinostudios

Leonid Gaidai/Mosfilm, 1973
Das Denkmal „Arbeiter und Kolchosbäuerin“, das im Vorspann eines jeden Films dieser Filmgesellschaft gezeigt wird, ist jedem bekannt. Das wichtigste sowjetische Filmstudio hat in den 100 Jahren seines Bestehens mehr als 2.500 Filme produziert. Hier sind die herausragendsten und wichtigsten von ihnen.

  1. Panzerkreuzer Potjomkin (Sergej Eisenstein, 1925)

Der Film ist auf allen Listen der wichtigsten filmischen Meisterwerke der Welt zu finden. Der Stummfilm handelt vom Aufstand der Matrosen der Schwarzmeerflotte, der die Revolution von 1905 auslöste. Eine der stärksten und kanonischsten Szenen des Films zeigt die Einwohner von Odessa, die die berühmte Stadttreppe hinunterlaufen, um den Kugeln der Regierungstruppen zu entkommen.

  1. Oktober (Sergej Eisenstein, Grigorij Alexandrow, 1927)

Anlässlich des 10. Jahrestages der Revolution von 1917 drehte Sergej Eisenstein, der wichtigste Regisseur der frühen UdSSR, sein nächstes Meisterwerk. Im Mittelpunkt stehen die revolutionären Ereignisse im Oktober 1917 in Petrograd und die Erstürmung des Winterpalastes. Dieser Film ist auch der erste Versuch, Wladimir Lenin zu porträtieren. Es wird angenommen, dass Eisenstein nicht versucht hat, die realen Ereignisse nachzustellen, sondern bewusst einen Mythos der Revolution geschaffen hat.

  1. Lustige Kerle (Grigorij Alexandrow, 1934)

Dies ist die erste musikalische Komödie der UdSSR, deren Entstehung von Stalin persönlich angeordnet wurde. Die Fülle an Musik und Liedern verherrlichte das Leben des sowjetischen Menschen und die Errungenschaften der Industrie. Bevor er die Arbeit an dem Film begann, reiste Regisseur Alexandrow nach Hollywood, um zu sehen, wie dort Musicals gedreht werden. Der Film machte Ljubow Orlowa und den Sänger Leonid Utjosow zu Stars. Sogar in den Vereinigten Staaten wurde er berühmt und Charlie Chaplin äußerte sich lobend über ihn.

  1. Zirkus (Grigorij Alexandrow, 1936)

Ein weiterer Musikfilm mit Ljubow Orlowa in der Hauptrolle. Der Handlung nach wird die UdSSR für eine amerikanische Zirkusschauspielerin zur neuen Heimat – hier findet sie Glück und Liebe. Dieser Film propagierte die Gleichberechtigung und Toleranz in der Sowjetunion. Der eigentliche Star des Films war, neben Orlowa, ein kleiner schwarzer Junge, gespielt von James Lloyd. Der Vater des Schauspielers war auf der Suche nach einem besseren Leben aus den USA in die UdSSR ausgewandert.

  1. Alexander Newskij (Sergej Eisenstein, Dmitrij Wassiljew, 1938)

Ein weiteres groß angelegtes Werk von Eisenstein, der bereits zu seinen Lebzeiten ein Klassiker wurde. Der Film handelt von dem altrussischen Fürsten Alexander Newskij, der den Kampf gegen den Livländischen Orden gewinnt. Eine der epischsten Szenen des Films ist die Schlacht, in der Ritter auf Pferden und in schweren Rüstungen durch das Eis des Peipus-Sees brechen. Interessant ist, dass die Szene im Sommer auf dem Gelände von Mosfilm gedreht wurde, wo entsprechende Kulissen aufgebaut wurden. Am Ende wurde der patriotische Streifen, der ein mutiges Bild unserer großen Vorfahren schuf, von Stalin abgesegnet.

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  1. Die Kuban-Kosaken (Iwan Pyrjew, 1949)

Eine musikalische Nachkriegskomödie über das glückliche sowjetische Leben. Vor einem Dorffest wetteifern zwei Kolchosen im Süden des Landes um ihre Produktivität. Das Ränkespiel wird dadurch verstärkt, dass die Schrittmacher beider Kolchosen ineinander verliebt sind. Stalin gefiel die Komödie sehr gut, aber Chruschtschow schickte den Film wegen dessen Schönfärberei für viele Jahre ins Archiv. In den späten 1960er Jahren wurde der Film restauriert und in einer leicht korrigierten Fassung veröffentlicht.

  1. Karnevalsnachtoder Nun schlägt’s 13(Eldar Rjasanow, 1956)

Einer der ersten „Neujahrs-Filme“ des Regisseurs, zu deren beliebtesten Vertreter später der legendäre Streifen Die Ironie des Schicksals werden sollte. Der Handlung zufolge bereitet sich das Personal des Kulturhauses auf einen Kostümball zu Silvester vor. Dessen Leiter versucht ständig, Änderungen vorzunehmen und das lustige Programm ernster und ideologisch korrekt zu gestalten. Die Komödie ist voll von Musik, Witzen und unschuldigen Gags. In der Hauptrolle debütiert die junge Ljudmila Gurtschenko.

  1. Die Kraniche ziehen (Michail Kalatosow, 1957)

Ein lyrisches Drama, das nahezu ohne militärische Szenen auskommt, wurde zu einem Klassiker des Weltkriegsfilms. Es zeigt, dass sich Tragödien nicht nur an der Front, sondern auch im Hinterland abspielen. Die Handlung erzählt von vielen persönlichen Schicksalsschlägen der Filmhelden, die geliebte Menschen verloren haben. Zwei Liebende spazieren bis zum Morgengrauen durch Moskau und erfahren am frühen Morgen, dass der Krieg begonnen hat. Bislang ist dies der einzige Film aus der UdSSR und Russland, der bei den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme gewonnen hat.

  1. Iwans Kindheit (Andrej Tarkowskij, 1962)

Der erste Film des berühmten Andrej Tarkowskij, in dem bereits die unverwechselbare Handschrift des Autorenfilmers zu erkennen ist. Ein Film über den Krieg und wie er den Jungen Iwan seiner Familie und seiner Kindheit beraubt. Nach dem Tod seiner Eltern hilft der kleine, ungestüme und sehr mutige Junge den sowjetischen Truppen und erfüllt eine wichtige Aufgabe – er wird auf auf eine gefährliche Aufklärungsmission geschickt. Der Film war der erste sowjetische Streifen, der bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen gewann.

  1. Zwischenlandung in Moskau (Georgij Danelija, 1963)

Einer der kultigsten Filme der sowjetischen Tauwetterperiode, voller Hoffnung und Optimismus. Ein junger Sibirier kommt in die Hauptstadt, wo er einen jungen U-Bahn-Bauarbeiter kennenlernt. Gemeinsam streifen die beiden neuen Freunde durch die Stadt und lösen verschiedene Probleme, die sich ihnen in den Weg stellen. Der Film bietet viele schöne Aussichten auf Moskau im Sonnenschein, und das musikalische Hauptmotiv des Films wurde zur inoffiziellen Hymne Moskaus. Übrigens ist dies die erste große Filmrolle des jungen Nikita Michalkow.

  1. Krieg und Frieden (Sergej Bondartschuk, 1965-1967)

Einer der erfolgreichsten sowjetischen Filme, der nicht nur in der UdSSR, sondern auch im Ausland als Meisterwerk anerkannt ist. Krieg und Frieden war der erste sowjetische Film, der 1969 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann. Im selben Jahr gewann der Film auch den Golden Globe.
 Das Filmepos gilt als die beste Verfilmung des Romans von Lew Tolstoi. Die Dreharbeiten waren so umfangreich, dass für sie mehr als 9.000 historische Kostüme genäht wurden und an den Kampfszenen mehr als 15.000 Statisten beteiligt waren.

  1. Der gewöhnliche Faschismus (Michail Romm, 1965)

Ein weit bekannter Dokumentarfilm über die Geschichte des Faschismus und die Machtübernahme in Nazi-Deutschland sowie die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Regisseur Romm verwendete in dem Film Trophäenfilme und Fotomaterial und schuf durch den gelungenen Schnitt nicht nur ein Propagandawerk, sondern einen sehr emotionalen Streifen.

  1. Andrej Rubljow (Andrej Tarkowskij, 1966)

Der Film über das Leben des mittelalterlichen russischen Ikonenmalers Andrej Rubljow sticht im sowjetischen Kino heraus. Es ist ein Autorenfilm mit tiefen philosophischen Untertönen, der nicht nur den Namen des großen Schöpfers der Ikone Dreifaltigkeit wiederentdeckt, sondern auch den Russisch-Orthodoxen Glauben und Russland als Ganzes. Rubljows Persönlichkeit war von großer Bedeutung für die geistige Wiederbelebung des Landes, das lange Zeit unter der Mongolenherrschaft stand. Das Kino des facettenreichen Autors war ein wichtiges Ereignis für die sowjetische Intelligenzija.

  1. Der Brillantenarm (Leonid Gaidai, 1968)

Einer der umsatzstärksten Filme in der Geschichte des sowjetischen Kinos. Dieses anerkannte Meisterwerk von Leonid Gaidai ist zu einem Mem geworden, das noch heute „vom Volk“ verwendet wird. Die exzentrische Komödie ist gespickt mit vielen Gags, Ton- und Musikeffekten, die für absolut jeden Sowjetmenschen verständlich und lustig sind. Der Plot: Schmuggler verwechseln einen bescheidenen und ehrlichen sowjetischen Bürger mit ihrem Mittelsmann und verstecken Diamanten in seinem Gipsarm. Nachdem sie ihren Fehler bemerkt haben, versuchen sie, ihm die Diamanten abzunehmen, doch die sowjetische Polizei bittet den Helden, dabei zu helfen, den Verbrechern habhaft zu werden. Die Hauptrolle wurde speziell für den Schauspieler Jurij Nikulin geschrieben.

  1. Gentlemen des Glücks (Alexander Seryj, 1971)

Ein gewöhnlicher Sowjetbürger, Leiter eines Kindergartens, entpuppt sich überraschenderweise als Doppelgänger eines Bandenchefs mit dem Spitznamen Dozent. Die Miliz bittet den Pädagogen, ihr zu helfen, den Banditen und dessen Komplizen zu fangen – sie schleusen ihn ins Gefängnis ein, wo er sich als ehemaliger Krimineller ausgeben soll. Seine Aufgabe besteht darin, herauszufinden, wo die Kriminellen den goldenen Helm von Alexander dem Großen versteckt haben, der bei Ausgrabungen gestohlen wurde. Im Jahr 1972 hat die Komödie den sowjetischen Filmverleih buchstäblich explodieren lassen. Heute wird Gentlemen des Glücks aufgrund von Bewertungen und Umfragen als der beste Film in der Geschichte von Mosfilm bezeichnet. Und natürlich sind viele Sprüche aus dem Film zu geflügelten Worten geworden und werden von den Menschen auch heute noch häufig verwendet.

  1. Iwan Wassiljewitsch wechselt den Beruf (Leonid Gaidai, 1973)

Eine weitere kultige Gaidai-Komödie, die die Herzen des Publikums eroberte und an den sowjetischen Kinokassen einen Boom auslöste. Der Plot: Ein sowjetischer Wissenschaftler erfindet eine Zeitmaschine und schickt versehentlich seinen Hausmeister zusammen mit einem Wohnungsdieb ins Mittelalter. Im Gegenzug findet sich Zar Iwan der Schreckliche im sowjetischen Moskau wieder ... Es handelt sich um eine freie Adaption eines Theaterstücks von Michail Bulgakow, der während der Sowjetära praktisch verboten war.

  1. Der Spiegel (Andrej Tarkowskij, 1974)

Einer von Tarkowskijs wichtigsten und bedeutendsten Filmen – und ein sehr persönlicher, autobiografischer Streifen, in dem er über seine Kindheit, seine Familie und seine Mutter mit vielen Verweisen und Anspielungen auf die Kunst spricht. Der Film hat keine klare Handlung, sondern besteht aus Träumen und bruchstückhaften Erinnerungen an die Kindheit und das Weltgeschehen. Aus dem Off sind Gedichte des Vaters des Regisseurs, des Dichters Arsenij Tarkowskij, zu hören.

  1. Bei Fremden wie zuhause, zuhause ein Fremder (Nikita Michalkow, 1974)

Ein Film über den russischen Bürgerkrieg, in dem Soldaten der Roten Armee, Tschekisten und Banditen nach Gold jagen, das den Reichen abgenommen wurde. Der Abenteuerfilm wurde im Genre des Eastern (der Ostblock-Variante des Western) gedreht und enthält viele Actionszenen, Kämpfe und Stunts. Der Film, der heute als Filmklassiker gilt, ist Nikita Michalkows erste abendfüllende Regiearbeit, in der er selbst eine der Hauptrollen spielt.

  1. Dersu Usala (Akira Kurosawa, 1975)

Die Koproduktion von Mosfilm und dem berühmten japanischen Regisseur gewann den Oscar für den besten ausländischen Film. Kurosawa hatte seine Liebe zur russischen Kultur bereits mit seinem Film Der Idiot gezeigt, der auf dem Roman von Fjodor Dostojewski basiert. Diesmal zeigte er die ethnographischen Geschichten des Reisenden Wladimir Arsenjew Im Ussuri-Gebiet und Dersu Usala. Der Entdecker ging auf Expeditionen in den Fernen Osten, auf denen er von dem Taigajäger Dersu Usala begleitet wurde.

  1. Die Ironie des Schicksals oder viel Spaß beim Schwitzen!(Eldar Rjasanow, 1975)

Einer der bekanntesten und beliebtesten sowjetischen Filme wird jedes Jahr am 31. Dezember im Fernsehen gezeigt. Er ist ebenso wie Dinner for One in Deutschland zum Symbol der Silvesterfeier in Russland geworden. Die lyrische Komödie beginnt damit, dass sich der Protagonist in der Neujahrsnacht mit seinen Freunden in Moskau betrinkt und versehentlich anstelle seines Freundes in ein Flugzeug nach Leningrad gesetzt wird. Das sich die Neubauviertel sehr ähneln, merkt er nicht einmal, dass er nicht in seiner Wohnung ist.

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  1. Mimino (Georgij Danelija, 1977)

Dieser Film ist eine wahre Hymne an das sowjetische Georgien, seine Natur, seine Farben und natürlich auch seine Menschen. Die Hauptrolle wurde von dem Schauspieler und Sänger Wachtang Kikabidse gespielt. Sein Held, der den Spitznamen Mimino trägt, ist Pilot in seiner Heimatregion und fliegt mit einem Hubschrauber durch die Bergdörfer Georgiens. Aber er beschließt, sich zu einem Aeroflot-Piloten ausbilden zu lassen, wofür er nach Moskau reisen muss. Sein Traum geht in Erfüllung, aber er kann seine heimischen Berge nicht vergessen. Das georgische Lied Tschito-gwrito wird immer noch von allen Bewohnern des postsowjetischen Raums gesungen.

  1. Sibiriade (Andrej Kontschalowskij, 1978)

Dieses vierteilige Filmepos gewann den Grand Prix in Cannes. Der Film erzählt die Geschichte mehrerer Generationen zweier sibirischer Familien und der Zuschauer verfolgt die Wendungen ihres persönlichen Lebens vor dem Hintergrund der zentralen Ereignisse des 20. Jahrhunderts: der Revolution, des Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs. In dem Film spielten eine ganze Reihe berühmter sowjetischer Schauspieler mit, darunter Witalij Solomin, Nikita Michalkow und Ljudmila Gurtschenko.

  1. Moskau glaubt den Tränen nicht (Wladimir Menschow, 1979)

Ein weiterer sowjetischer Film, der einen Oscar gewann und zum Spitzenreiter an den sowjetischen Kinokassen wurde (und zum zweitumsatzstärksten Film in der Geschichte der UdSSR). Es ist ein Melodram über ein Mädchen aus der Provinz, das in der Ära der Tauwetterperiode nach Moskau kommt, um die Stadt zu erobern. Und trotz vieler Hindernisse und Entbehrungen, die ihr das Schicksal in den Weg legt, macht sie Karriere. Nur die Liebe kann sie lange Zeit nicht finden.... Viele Zitate aus dem Film wurden zum Mem, vor allem aber Mit 40 fängt das Leben erst an. Und der Song Alexander, gesungen von Sergej und Tatjana Nikitin, wurde zur inoffiziellen Hymne von Moskau.

  1. Stalker (Andrej Tarkowskij, 1979)

Die Gebrüder Strugatskij arbeiteten mit Tarkowskij am Drehbuch, das auf ihrem fantastischen Roman Picknick am Wegesrand basierte, der in der UdSSR sehr populär war. Durch Tarkowskijs Filmsprache hindurch verwandelte sich die Fiktion in eine philosophische Parabel über die Gefahren des Begehrens. (Und in gewisser Weise sagte er auch die Katastrophe von Tschernobyl voraus). Der Regisseur sagte, er habe sich „sein ganzes Leben lang auf diesen Film vorbereitet“ und betrachtete ihn als den Höhepunkt seiner kreativen Reise. Es verwundert deshalb nicht, dass der Film den Spezialpreis der Jury in Cannes gewann und auch in den Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland für volle Kinosäle sorgte.

  1. Der Kurschatten (Wladimir Menschow, 1984)

Die lyrische Komödie des Oscar-prämierten Regisseurs von Moskau glaubt den Tränen nicht wurde zu einem der beliebtesten Filme der Sowjetbürger. Im Mittelpunkt der Handlung steht nicht mehr Moskau, sondern das ländliche Hinterland, wo der einfache Arbeiter Wassilij und dessen Familie leben. Er ist ein Träumer, liebt Tauben und kümmert sich um seinen Taubenschlag, während seine Frau ihn für seine Kindsköpfigkeit kritisiert und überzeugt ist, dass er das Geld für Unsinn ausgibt. Doch eines Tages, als sich Wassilij zur Kur in ein Sanatorium am Meer befindet, lernt er dort eine kokette Stadtbewohnerin kennen, die sich sehr von seiner Frau vom Land unterscheidet …

  1. Geh und sieh (Elem Klimow, 1985)

Einer der wahrhaftigsten und härtesten Filme über den Großen Vaterländischen Krieg. Die Ereignisse von 1943 in Weißrussland werden aus dem Blickwinkel eines Teenagers gezeigt (der äußerst eindringlich von Alexej Krawtschenko verkörpert wird). Und wir sehen, dass der Krieg nicht nur aus großen Schlachten und großen Siegen besteht, sondern auch aus dem Kampf der einfachen Leute ums Leben. Der Film wurde zum wichtigsten Filmereignis des Jahres in der UdSSR und erhielt weltweite Anerkennung. Nach Angaben des Regisseurs wurden im Ausland während der Vorführung von Geh und sieh in den Kinos Krankenwagen eingesetzt, da einige Zuschauer den Film psychisch nicht verarbeiten konnten.

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  1. Kin-dsa-dsa! (Georgij Danelija, 1986)

Ein gewöhnlicher Sowjetbürger trifft zufällig auf einen Außerirdischen und findet sich unerwartet in der Wüste wieder … auf einem anderen Planeten. Die metaphorische Geschichte über den Weltraum ist eine subtile Satire auf den Klassenkampf. Viele Zuschauer und Kritiker haben den Film nicht verstanden und waren unzufrieden, aber Danelijas subtiler Humor hat auch eine große Zahl von Fans gefunden. Und das Wort Pepelaz, das im Film eine fantastische Flugmaschine bezeichnete, wird in der russischen Umgangssprache immer noch als Bezeichnung für eine Vielzahl von Maschinen und Flugzeugen verwendet.

  1. Der Bote (Karen Schachnasarow, 1986)

Dieser Perestroika-Film war ein großer Erfolg für den Regisseur Karen Schachnasarow, der heute das Kinostudio Mosfilm leitet. Iwan, ein Moskauer Teenager, schafft es nach der Schule nicht, in einen Studienplatz zu finden und nimmt einen Job als Kurier an. Eines Tages liefert er ein Manuskript im Haus eines Professors ab und lernt dessen Tochter kennen. Sie gehört zur „goldenen Jugend“, er dagegen ist ein armer Schlucker. Trotzdem beginnen sie eine Affäre. Was wird der ihr Vater, ein Professor, dazu sagen? Und was kommt auf den jungen Mann zu?

  1. Assa (Sergej Solowjow, 1987)

Die Handlung dreht sich um eine Urlaubsromanze zwischen der Krankenschwester Alika und einem jungen Mann namens Banan, der als Nebenjob mit Freunden in Restaurants singt. Allerdings ist die junge Frau die Geliebte eines Mafiapatens. In Assa hörte die Öffentlichkeit zum ersten Mal den inzwischen legendären Song Chotschú peremén (dt.: Ich will Veränderungen) von Viktor Zoj und Kompositionen anderer sowjetischer Underground-Musiker. Mit seiner metaphorischen, experimentellen Filmsprache vermittelt Regisseur Solowjow auf subtile Weise die Atmosphäre der letzten Jahre der UdSSR. Der Film wurde zu einer Hymne der Perestroika in Russland.

  1. Interdjewotschka (Pjotr Todorowskij, 1989)

Ein Film über eine völlig neue Zeit und neue Lebensbedingungen, sowie darüber, wie dieses Neue auf das alte Sowjetische trifft. Im Mittelpunkt stehen Heldinnen, die man sich im klassischen sowjetischen Kino nur schwer vorstellen kann. Prostituierte, die sich ihre Dienstleistungen von ihren ausländischen Freiern in Dollar bezahlen lassen. Der Film zeigt ihren Alltag, erzählt von ihren Problemen, ihren armen Familien, ihren Träumen von einem schönen Leben und natürlich von einer großen Liebe.

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