Studie: Was die Russen in ihrem Alltag wirklich bedrückt

Sergej Wedjaschkin/Moskva Agency
Es sind nicht die westlichen Sanktionen oder die Politik direkt, die die Russen aktuell am meisten beschäftigen. Vielmehr machen ihnen die Folgen Sorgen, die sie in ihrem direkten Alltag erleben.

Wie das russische Meinungsforschungsionstitut Lewada in einer aktuellen Umfrage von Ende August herausgefunden hat, machen den Russen vor allem die anhaltende Inflation, die steigenden Arbeitslosenraten sowie die Armut im Land Sorgen.

Mit 61 Prozent nannte die überwiegende Mehrheit die steigenden Preise für grundlegende Konsumgüter als großes Problem. Dieser Prozess hatte 2014 eingesetzt, als Russland eine starke Rubelabwertung und damit verbundenen Wirtschaftsrückgang erlebte. Gleichzeitig aber nannten die Inflation im Vergleich zum Jahr 2016 schon zehn Prozent weniger Befragte als größte Sorgen. Das erscheint insofern nachvollziehbar, als dass sich die Inflationsrate seit dem letzten Jahr stabilisieren konnte.

Ein bedeutender Teil der Befragten nannten derweil zunehmende Armut und Arbeitslosigkeit, Korruption und abnehmende industrielle und landwirtschaftliche Produktion als ihre größten Sorgen. Die Wirtschaft spielt also für die Russen eine durchaus präsente Rolle in ihrem Alltag. Wie die Lewada-Expertin Karina Pipija gegenüber dem Wirtschaftsportal RBK sagte, sind diese Angaben keineswegs überraschend. vielmehr handelt es sich bei den genannten Punkten eben um diejenigen Themen, die die Menschen jeden Tag betreffen.

Weitaus seltener wurden die Sanktionen, Migration und Ineffizienz bzw. Ungerechtigkeit des Rechtssystems genannt. Nur vier Prozent der befragten beklagten fehlenden Pluralismus und Bürgerrechte.

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