"Blutfluss" von Tjumen
„Der Umfang schädlicher Stoffe in dem Wasser überschreitet das zulässige Maximum um das 230- bis 640-Fache!", sagt Maria Martyntschuk, Chefermittlerin Umweltschutz in der Region Tjumen. in ihrer Region hat sich im Januar ein Fluss blutrot verfärbt.
Der verunreinigte Fluss fließt nahe an einem Gewächshaus vorbei. Das gilt derweil als Anhaltspunkt. Nun untersucht die Umweltaufsichtsbehörde, ob dort giftiger Dünger verwendet und ins Grundwasser geleitet wird.
Der „Blutfluss“ macht natürlich vor allem den Anwohnern Sorgen, denn diese sind auf ihn als Trinkwasserquelle angewiesen.
"Wir vermuten, oder ich kann schon fast sagen, wir sind uns sicher, dass das Abfälle der Gewächshäuser sind. Denn wir hatten so etwas hier noch nie", sagt beispielsweise die Anwohnerin Tatjana Stenina aufgebracht.
20.000 Kubikmeter kontaminiertes Eis sollen nun in dem Fluss liegen. Gegen das Gewächshaus soll ein Strafverfahren eröffnet werden.
Grüner Sumpf zu Nischnij Tagil
Dieser Teich unweit der Mittel-Ural-Satdt Nischnij Tagil hat sich durch eine erhöhte Blaualgen-Population dunkelgrün verfärbt. Die Algenart ist hoch giftig.
„Aphanizomenon (die Blaualge) kommt in stark verschmutzten Gewässern vor und verfärbt sie“, erklärt Andrej Wolegow, Vorsitzender NGO „Ekoprawo". „Einer der Hauptfaktoren ist der Phospor, der ins Wasser gelangt sein kann: entweder über Abflüsse oder Kanalisation oder freigesetzt vom Bodensediment.“
2011 war der Teich noch mit Chloralgen gereinigt worden, die die Verschmutzung kompensieren sollten. Aber der Prozess wurde nie richtig abgeschlossen und nun meinen Experten, dass jene Chloralge das Problem verursachte.
„Die Verwendung der Chloralge hat entweder keinen Effekt oder kann im Gegenteil durch
Störung des Ökosystems negative Folgen hervorrufen", warnt diesbezüglich die Russische Föderale Wasserressourcen-Agentur.
Die Ermittlungen nach den Schuldigen der Verschmutzung dauern derweil weiter an, aber schon jetzt ist klar: Das Wasser ist nicht mehr nutzbar. Russlands Verbraucherschutz hat die Nutzung auch offiziell untersagt.
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