Züchter oder Tierheim: Wie man sich in Russland einen Hund zulegt

Lifestyle
ANNA SOROKINA
Es ist wichtig, einen vertrauenswürdigen Züchter oder ein registriertes Tierheim zu finden, um sicherzustellen, dass Ihr zukünftiger Vierbeiner glücklich und gesund in Ihre Hände gelangt.

Im Gegensatz zu Ländern wie den USA, Deutschland oder Österreich muss man in Russland für den Besitz von Hunden und Katzen keine Steuern oder Lizenzgebühren zahlen und hat somit die Möglichkeit, nahezu jeden Hund zu kaufen oder zu „adoptieren“. Wenn Sie einen Hund mit Stammbaum erwerben möchten, sollten Sie sich am besten auf die Suche nach einem registrierten russischen Züchter machen. Im Internet gibt es beispielsweise viele Anzeigen für Welpen, die oft kostengünstig zu bekommen sind. Nehmen Sie sich für den Kauf nichtsdestotrotz ausreichend Zeit. Sonst besteht die Gefahr, dass Ihnen dubiöse Züchter einen Hund mit gefälschtem Stammbaum verkaufen und Sie das erst herausfinden, wenn es zu spät ist.

Wie finde ich einen Züchter in Russland?

„Bei der Rassenwahl lohnt es sich, seine Freunde um Rat zu fragen“, sagt Daria Sokolowa. Einmal, erzählt sie, habe sie nämlich einen Yorkshire Terrier von einem beliebigen Hundezüchter im Internet gekauft, der letztendlich anderthalb Mal größer war als erwartet und schließlich einfach entlaufen ist! „Wenn man keine Freunde hat, die sich mit Hunden auskennen, kann man auch Hundeschauen besuchen und dort um die Kontaktdaten der Züchter und Besitzer der Gewinnerhunde bitten.“ Den Zeitplan für diese Wettkämpfe finden Sie auf der Webseite der Russischen Hundeföderation. Dort gibt es auch eine Liste (rus) offizieller russischer Hundezüchter.

Professionelle Züchter sind prinzipiell um ihren Ruf besorgt und folglich darum bemüht, dass sowohl mit den Papieren als auch mit dem Tier alles in Ordnung ist. Wenn Sie also zu einem Züchter gehen, sollten Sie sich sowohl den Welpen und den Stammbaum seiner Eltern zeigen als auch einen Veterinärpass mit Impfnachweisen anlegen lassen. Viele Züchter versehen die Welpen darüber hinaus noch mit einem Chip und arbeiten nur mit einer Rasse, was sie meist zu echten Experten auf ihrem Gebiet macht.

Fünf Rassen mit russischen Wurzeln

1 Der Samojede ist ein flauschiger weißer Hund, der seinen Namen von den einheimischen Samojeden in Sibirien geerbt hat. Er mag Schnee, Wanderungen sowie ausgedehnte Spaziergänge und ist ausgesprochen familienfreundlich!

2 Die sibirischen Huskies sind eine Rasse, deren Vorfahren aus der extrem kalten und rauen Umgebung der Arktis stammen. Um sie zu halten, braucht man eine große Wohnung und einen sehr aktiven Lebensstil mit ausrechend Bewegung an der frischen Luft.

3 Ostsibirische Laikas sind die geborenen Jagdhunde, die oft für die Jagd von Klein- und Großwild, wie Eichhörnchen, Mardern, Zobel, Moorhühnern, Elchen, Bären, Wildschweinen und Berglöwen verwendet werden.

4 Osteuropäische Schäferhunde sind eine der beliebtesten Hunderassen in Russland. Sie sind äußerst schlau, loyal und ihren Besitzern treu ergeben.

5 Der Russische Barsoi besitzt Ähnlichkeit zum Wolf und hat die Angewohnheit, seinen Kopf tief zu halten. Seine ruhige und elegante Art macht ihn darüber hinaus zu einem guten Jagdbegleiter.

Wie man einen Hund aus einem Tierheim adoptiert

Wenn Ihnen der Stammbaum nicht so wichtig ist, Sie keine Hundeschauen mögen und einfach nur einen Hund haben möchten, können Sie sich auch einen Hund im Tierheim aussuchen. In  Russland existieren kommunale und private Hundeunterkünfte, die in den sozialen Medien (rus) meist leicht zu finden sind. 

Ebenso können Sie auch Wohltätigkeitsveranstaltungen besuchen, die regelmäßig in den russischen Großstädten stattfinden und von Freiwilligen und Tierschutzvereinen organisiert werden, um Menschen bei der Suche nach einem Hund zu helfen.

Bereiten Sie sich allerdings darauf vor, mehreren Tierheimen einen Besuch abzustatten und behalten Sie die Bedingungen im Hinterkopf, unter denen die Tiere leben. In anderen Worten: Achten Sie auf die Mitarbeiter des Tierheims. Wenn Ihnen ein Hund gefällt, sollten Sie sich nach seiner Geschichte, Gesundheit, den nötigen Impfungen, seinem Chip sowie seinem Verhalten erkundigen. Umgekehrt werden die Tierheimmitarbeiter sich nach Ihrem Lebensstil und nach dem Grund erkundigen, warum Sie diesen Hund mit nach Hause nehmen möchten. Wenn alles gut geht, unterschreiben Sie schließlich eine Vereinbarung und nehmen Ihr neues vierbeiniges Familienmitglied mit nach Hause.

Wie Sie Ihren Hund ins Ausland bringen

Jedes Land folgt bei der Einfuhr von Tieren seinen eigenen Regeln, mit denen Sie sich vor Ihrer Reise vertraut machen sollten. Hier sind die Regeln der Europäischen Union (eng) sowie der Vereinigten Staaten (eng).

Um einen Hund aus Russland ins Ausland zu bringen, sollten Sie sich vorher in einer der russischen Tierkliniken einen internationalen Veterinärpass ausstellen lassen, der die Informationen über den Besitzer des Tieres sowie die nötigen Impfungen enthält. Außerdem ist es wichtig, dass der Hund gechipt ist. Die Regeln für den Transport in Flugzeugen und Zügen hängen stets vom Beförderer ab und lassen sich bei ihm telefonisch oder auf der Webseite erfragen.

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