Mehr als nur tierlieb: Russische Herrscher und ihre Haustiere

Aleksey Druzhinin/TASS
Die meisten russischen Herrscher und Präsidenten hielten sich ein oder mehrere Hunde als Haustiere. Es gab jedoch Ausnahmen. Nikita Chruschtschow hielt sich beispielsweise einen Bären bei seiner Datscha; andere wiederum bevorzugten Katzen.

Einige glauben, dass die Gravur des tschechischen Künstlers Václav Hollar aus dem Jahr 1663 die Lieblingskatze des zweiten Zaren der Romanow-Dynastie, Alexei Michailowitsch, zeigt. Es existiert aber die Theorie, dass das Bild eine allegorische Darstellung des Zaren selbst sei.

Das Lieblingspferd Peter des Großen Lisetta begleitete den Zaren bei den meisten Schlachten des langwierigen und zermürbenden Großen Nordischen Kriegs mit Schweden (1700-1721).

Der italienische Windhund Semira gehörte Katharina der Großen und führte ein durchweg luxuriöses Leben. Berichten zufolge soll Katharina die Große nach seinem Tod ihr Schlafzimmer mehrere Tage lang nicht verlassen haben.

Der schlaue Pudel Hussar diente bei seinem Herrn, Nikolaus dem Ersten, oft als Kammerdiener. Meist bat er die Besucher hinein, indem er an ihren Gewändern zog.

Von allen russischen Herrschern mochte Alexander der Zweite Hunde am meisten. Zu seinen Lieblingshunden gehörte der Irish Red Setter Mylord, der ihn auf Spaziergängen in Sankt Petersburg und Moskau begleitete und schließlich im Jahr 1867 an Herzversagen starb, als sein Herrchen zur Weltausstellung nach Paris reisen musste.

Alexander der Dritte soll sehr aufgewühlt gewesen sein, als sein Husky namens Kamtschatka im Jahr 1888 bei einem Zugunglück, den die Zarenfamilie auf wundersame Weise überlebte, ums Leben kam. Jahre später soll er sich über Kamtschatka folgendermaßen geäußert haben: „Hatte ich bis auf Kamtschatka je einen uneigennützigen Freund? Ich weiß es nicht.“

Nikolaus der Zweite hielt sich vorzugsweise Collies als Haustiere. Als sein erster Hund namens Rabe starb, soll der Zar zwei Monate lang um ihn getrauert haben und bekam daraufhin seinen zweiten Collie namens Iman geschenkt. Nach Imans Tod hielt sich der Zar weitere Hunde, war aber im Vergleich zu Rabe und Iman nicht mehr so sehr an sie gebunden.

Lenin hatte viele Katzen und Hunde, auch wenn die meisten Namen uns nicht mehr geläufig sind. Auf diesem Bild spielt der bolschewistische Führer im Jahr 1922 mit seiner Hündin Aida.

Stalins Lieblingshund, ein Spaniel namens Milka, wurde ihm von der niederländischen Königin Wilhelmina geschenkt. Milka überlebte seinen im Jahr 1953 verstorbenen Herren um acht Jahre.

Nach seinem Rücktritt im Jahr 1964 nutzte Nikita Chruschtschow seine freie Zeit vorzugsweise dafür, um oft und gerne mit seinem deutschen Schäferhund Arbat und dem Findlingshund Kawa spazieren zu gehen.

Der ehemalige Sowjetführer Leonid Breschnew bekam während seines Indienbesuchs im Jahr 1969 vom Dalai Lama eine Katze geschenkt. Der Legende nach riet der Dalai Lama dem sowjetischen Führer, das Haus nicht zu verlassen, wenn sich die Katze seltsam benähme oder an seiner Kleidung zöge. Ein Ratschlag, der sich als wahr herausstellte: Ganze drei Mal soll die Katze namens Lama Breschnew auf diese Weise „gewarnt“ und so vor dem Tod bewahrt haben.

Die Familie des ehemaligen Präsidenten und derzeitigen russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medwedew besitzt nicht nur Hunde, sondern auch einen Kater namens Dorofej.

Die Familie des ehemaligen Präsidenten Dmitrij Medwedew bekam ihrerseits zwei englische Setter namens Jolie und Daniel überreicht. Der anfängliche Plan, dass die ehemalige First Lady Swetlana Medwedewa sich einen Hund aussuchen sollte, ging nicht auf. Stattdessen wurde beschlossen, sowohl Jolie als auch Daniel zu behalten.

Wladimir Putins erster Hund, ein Labrador namens Connie, diente seit dem Jahr 2000, dem Beginn seiner Amtszeit, 14 Jahre lang treu an seiner Seite.

Putins zweiter Hund, der bulgarische Hirtenhund Jorgo, wurde dem Präsidenten während seines Bulgarienbesuchs im Jahr 2010 überreicht. Da der Name des Hundes Putin jedoch zu exotisch war, veranstaltete der Präsident einen nationalen Wettbewerb, um einen neuen Namen zu wählen. Der fünfjährige Dima Sokolow gewann den Wettbewerb, indem er vorschlug, den Hund Buffy zu nennen.

Im Jahr 2012 überreichte der Gouverneur der Präfektur Akita in Japan Präsident Putin einen Akita-Inu-Welpen. Putin nannte ihn Yume, ein Wort, das sich aus dem Japanischen mit „Traum" übersetzen lässt, und schenkte dem japanischen Gouverneur im Gegenzug eine sibirische Katze.

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