Was würden Sie tun, wenn es im Supermarkt keine Plastiktüten gäbe? Jeder in der Sowjetunion hatte ein Art Einkaufsnetz namens Awoska, was wörtlich übersetzt so viel wie „vielleicht Tasche“ bedeutet. Die Taschen waren kompakt, leicht zu waschen und zu trocknen, sie hielten jahrelang. Awoskas waren klein genug, um in die Tasche zu passen und konnten bis zu 70 Kilogramm tragen. Außerdem wurden die Taschen von dem russischen Blindenverband hergestellt. Heute haben einige Designer die Awoska zurückgebracht und sie zu einem trendigen Accessoire gemacht.
Aufgrund des Kunststoffmangels galten Plastiktüten eher als Luxusartikel. Es ist schwer zu glauben, aber es war sogar irgendwie stilvoll, eine Plastiktüte anstelle einem normalen Beutel zu verwenden. Aus diesem Grund wuschen die Sowjets sie und benutzten sie für viele Dinge, bis sie endgültig zerrissen. Es gibt immer noch die Tradition, einen Plastikbeutel zu Hause mit anderen Plastiktüten zu füllen. Was machen die Leute jetzt mit ihnen? Sie benutzen sie als Müllsäcke.
Ja, es gibt sogar Witze darüber, dass die Menschen in der Sowjetunion nie etwas weggeworfen haben, weil es so schwierig war, viele Gegenstände zu bekommen. Zum Beispiel warf niemand eine Jacke weg, falls diese nur einen neuen Reißverschluss brauchte. Bevor Sie etwas wegwerfen, versuchen Sie einfach darüber nachzudenken, ob Sie wirklich etwas Neues kaufen müssen oder ob das Alte noch brauchbar ist.
Natürlich weiß jeder, dass Glas und Karton umweltfreundlicher sind als Kunststoff. Viele Russen erinnern sich, dass die Milch nur in dreieckigen Kartoonpackungen oder in Glasflaschen geliefert wurde. Käse und Wurstwaren wurden ebenfalls mit Bastelpapier und nicht mit Polyethylen überzogen. Alle diese Verpackungen waren wiederverwendbar.
Alle sowjetischen Schüler und Studenten sammelten Altpapier und nicht benötigte Bücher, die recycelt werden sollten. Dies wurde Makulatur genannt. Sie organisierten sogar Wettbewerbe, um zu sehen, wer am meisten zusammenbekommt. Aus dem Recyclingpapier wurden dann Kartons hergestellt. So halfen die Kinder der sowjetischen Industrie, weniger Bäume zu fällen.
Andere Menschen in der Sowjetzeit sammelten Glasflaschen und brachten sie in spezielle Abteilungen in den Geschäften. Vor dem Recycling mussten Sie die Flasche waschen und alle Etiketten entfernen. Die Flaschen brachten eine ziemlich hohe Summe ein, was zum Sammeln motivierte. Heute verfügen die meisten europäischen Länder über ähnliche Systeme.
In der Sowjetunion gab es nicht so viele Bekleidungsgeschäfte wie heute, also mussten die Leute kreativ werden, um modisch zu sein. Viele Menschen konnten selber nähen oder brachten ihre Kleidung zu einem Schneider. Das einzige Problem war, genügend Stoff zu bekommen, um ihre Ideen zu verwirklichen. Deshalb wurden alte Kleider in neue Outfits umgewandelt, und wenn sie dann zu abgenutzt waren, um sie weiter zu tragen, wurden sie als Putzlappen verwendet. Probieren Sie diese Idee aus und verwandeln Sie Ihre alte Jeans in trendige Sommershorts oder machen Sie ein T-Shirt aus einem abgenutzten alten Kleid, um die Abfallmenge zu reduzieren.
Wussten Sie, dass die Menschen in der Sowjetunion selbst die Innenhöfe und öffentlichen Räume in Wohngebieten gereinigt haben? Sie sammelten Abfall und pflanzten Bäume während dieses speziellen Aufräumens, welche Subbotniks genannt wurden. Der Begriff kommt vom Wort Subbota, was so viel wie Samstag bedeutet. In Russland setzt sich diese Tradition heute an einigen Bildungs- und staatlichen Institutionen fort.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!