Wo wohnt UFC-Weltmeister Chabib Nurmagomedow?

Anatomy of a Fighter
Ein Haus inmitten der Berge, abseits der Zivilisation gelegen, mit einem herrlichen Blick auf die Berge.

Das Heim des berühmtesten russischen MMA-Kämpfers, Chabib Nurmagomedow, unterscheidet sich nicht von den mehreren Dutzend Nachbarhäusern der Anwohner. Es sieht genauso aus wie vor vielen Jahren, vor dem umwerfenden Erfolg des beliebten UFC-Champions. Im Laufe der Jahre erfolgte weder ein luxuriöser Innenausbau, noch wurde ein hoher Zaun um das Grundstück gebaut.

Ohne Internet, ohne Telefonanschluss

Nurmagomedow wurde im dagestanischen Bergdorf Sildi, an der Grenze zur Tschetschenischen Republik, geboren. Die Straße hierher führt über Flüsse und Gebirgszüge aus dem Bezirkszentrum, das etwa 40 Kilometer entfernt liegt.

Man sagt, das Dorf sei mindestens 500 Jahre alt. Heute leben hier nur noch 220 Menschen, die sich mit Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen. Die Abwanderung aus dem Dorf in das Flachland des Bezirks Kisiljurtowskij begann in den Neunzigerjahren, als den Bewohnern des Dorfes dort Land, Arbeit und Infrastruktur angeboten wurden.

Die Schule und die Moschee sind praktisch alles, was es in Sildi gibt. Es existiert keine Krankenstation, kein Kindergarten, kein Internet und kein normaler Telefonanschluss – mit ein bisschen Glück hat man an der Schule, die im oberen Teil des Dorfs steht, Handyempfang. Es gibt auch keinen Laden. Wer kein Auto hat, wird einmal im Monat mit einem KAMAZ-Laster mit dem Notwendigsten versorgt: Mehl, Zucker, Reis, Nudeln. 

Das einzig Bemerkenswerte an diesem Ort ist Chabib und sein Vater und Trainer Abdulmanap (Chabibs Frau stammt auch von hier). Nach zahlreichen Siegen des UFC-Kämpfers wurde Sildi zu einem Wallfahrtort für seine Fans. Am Dorfeingang wurde eine Plakatwand mit einem Bild Chabibs und der Aufschrift Willkommen im Land des Adlers aufgestellt. Im nächsten Jahr will die Regierung von Dagestan hier ein Hotel und ein Spa bauen. Bis dahin müssen sich die Touristen mit einem Ausflug zum Haus des MMA-Kämpfers begnügen.

Das Haus in der Nurmagomedow-Straße

Das Haus Chabib Nurmagomedows befindet sich in der Nurmagomedow-Straße. Diese ist jedoch nicht nach dem UFC-Kämpfer benannt, sondern nach seinem Onkel Nurmagomed Nurmagomedow, der in den Neunzigerjahren den Weltmeistertitel im Sambo hielt. Das Haus des Athleten selbst unterscheidet sich nicht von anderen Häusern im Dorf.

Das einzig Erwähnenswerte ist der Blick aus dem Fenster auf die Berge. Laut dem Internetportal Eto Kawkas (zu Deutsch Dies ist der Kaukasus) verfügt das Haus über zwei kleine Zimmer mit Liegen und Betten, eine Speisekammer mit einem altem Kühlschrank und eine kleine Küche. An einem Nagel an der Wand hängt eine Gebetskette, an einem anderen Nagel ein Beutel mit dem Koran. Auf dem Boden liegt ein alter Teppich. Es gibt einen Fernseher, aber der funktioniert nicht mehr – vor Jahren schlug ein Blitz in ihn ein.

Auch Chabibs Familie war keine Ausnahme und verließ in den Neunzigerjahren das Dorf und ließ das Haus zurück. Chabibs Großvater lebte dort eine Weile, bis er ebenso aufs flache Land zog. Später wohnten hin und wieder einige der zahlreichen Verwandten des Champions und Chabib selbst hier, wenn sie zu Besuch ins Dorf kamen.

Machatschkala – San Jose 

Chabib lebt heute die meiste Zeit in zwei Städten und zwei Ländern: in Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, wo auch seine Frau und Kinder wohnen, und in San Jose, Kalifornien, wo er an der American Kickboxing Academy unterrichtet.

In Machatschkala befindet sich die Wohnung des MMA-Kämpfers im selben Haus wie die seines Vaters.

„Wir bauen gerade unser eigenes Haus, aber solange wohnen wir in einem Mehrfamilienhaus – ich im zweiten Stock, er im siebten“, erzählt Abdulmanap Nurmagomed. „Den Hof nutzen wir gemeinsam. Zur Wohnung gibt es drei Zugänge – das ist notwendig, denn die ganze Zeit kommen Schulkinder hierher für ein Selfie am Hauseingang. Sie schreiben Chabib ist der Champion an die Wände und so weiter. Jeder hier im Hof weiß bereits davon. Wenn sie sehen, wie [Chabib] in sein Auto steigt, laufen sie schnell hin, um sich mit ihm zu fotografieren. Im Dorf ist es genauso – sie laufen ihm mit ihren kleinen Kindern auf dem Arm auch hier nach, damit Chabib sich mit ihnen fotografieren lässt.

Chabib selbst sagt, er versuche möglichst oft zu Hause zu sein. Ob man will oder nicht – diese Aufmerksamkeit raubt viel Energie: „Ich erinnere mich nicht einmal daran, wann ich das letzte Mal im Kino war. Ich gehe gerne spazieren, verbringe Zeit mit Freunden, aber in letzter Zeit ist das sehr schwer. Man muss sich nur anschauen, was in Machatschkala nach einem Wettkampf des Champions passiert – so wird selbst Silvester in Dagestan nicht gefeiert!

>>> Wladimir Putin gratuliert Chabib Nurmagomedow (VIDEO)

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