Wie russische Virologen im Kampf gegen das Coronavirus in Serbien helfen

Verteidigungsministerium der Russischen Föderation
Fast 90 Ärzte aus Russland arbeiten an der Rettung von Patienten in Belgrad und den umliegenden Städten.

Am Dienstag, dem 7. April, begannen russische Militärvirologen im Klinikzentrum Dragisa Mišović in Belgrad, Serbien, mit der Behandlung von Patienten mit Coronavirus.

Ende März hatte die serbische Regierung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie um Hilfe aus Russland gebeten. Moskau reagierte und schickte am 4. April elf Militärtransportflugzeuge vom Typ IL-76 in die Republik. Sie brachten 87 Militärärzte nach Serbien, sowie Ausrüstung für die künstliche Beatmung, Desinfektions- und Schutzmittel.

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Nach Angaben des Pressedienstes des russischen Verteidigungsministeriums führen die russischen Ärzte den gesamten Behandlungszyklus durch: von der Diagnose des Patienten über die Anamneseerhebung bis hin zur Behandlung.

Fünf Virologen-Teams begaben sich in das Umland von Belgrad in die Städte Chuprija, Novi Pazar, Čačak, Leskovac und Kragujevac. Dort werden sie die örtlichen Ärzte unterstützen, die Quarantäne organisieren und die Einrichtungen desinfizieren.

Ein medizinisches Team steht „in Bereitschaft“. Die Aufgabe dieser Ärzte ist es, den Zustand der Kollegen zu überwachen und sich im Notfall in das entsprechende Einsatzgebiet zu begeben.

Wer sind diese Militärvirologen

Wie im Falle Italiens (siehe unseren jüngsten Artikel über den Einsatz russischer Ärzte in Italien) schickte das russische Verteidigungsministerium Personal mit Einsatzerfahrung bei Massenepidemien und -infektionen im Ausland.

„Alle Ärzte haben den Rang eines Oberstleutnants oder höher (35 Jahre und älter) und waren 2016 an der Bekämpfung der Anthrax-Epidemie in Russland beteiligt. Der Hauptunterschied zwischen Militärvirologen und den Pulmologen, Internisten und anderen Ärzten eines Krankenhauses besteht darin, dass erstere von vornherein darin ausgebildet werden, Infektionsherde von Epidemien zu lokalisieren und bekämpfen, während die anderen dies nicht sind“, erklärte Viktor Murachowski, Chefredakteur der Zeitschrift Arsenal otschestwa (Arsenal des Vaterlands), gegenüber Russia Beyond.

Russland schickt nur seine bewährten und erfahrenen Fachleute zu solchen Einsätzen ins Ausland.

„Das ist eine unschätzbare Praxis und Erfahrung. Nur durch die regelmäßige Beseitigung ähnlicher Krankheitsherde kann man im Falle eines umfassenden Konflikts auf die Fähigkeiten seines Militärs vertrauen“, fügte der Experte hinzu.

Seiner Meinung nach werden die Virologen wahrscheinlich mehrere Monate in Serbien verbringen – bis zur Aufhebung der Quarantäne im Land und dem vollständigen Sieg über die Krankheit, wie es China bereits getan hat.

Wie viel kostet die russische Hilfe

Nach Angaben des US-Außenministeriums, habe Washingtondie medizinische Ausrüstung bezahlt, die Anfang April von russischen Militärtransporten nach New York gebracht wurden.

Viktor Murachowski teilt mit, dass die russischen Ärzte, die in Serbien im Einsatz sind, vollständig vom russischen Verteidigungsministerium bezahlt werden.

„Es kann sein, dass die Serben die Beatmungsgeräte und Medikamente, die zusammen mit den Ärzten ins Land kamen, bezahlen. Aber sicher ist das nicht, denn sie [die Serben] sind unsere Partner in Europa, mit denen Moskau langjährige Beziehungen unterhält. Die Leistungen der Ärzte werden ausschließlich von unserem Verteidigungsministerium bezahlt, die Ausrüstung und Geräte für die Behandlung können durchaus kostenlos übergeben worden sein“, glaubt der Analytiker.

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