7 Dinge, die sich im Leben der Russen seit COVID-19 verändert haben

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Von Konsumverhalten bis allgemeine Stimmung - inwieweit hat die Pandemie das Leben der Menschen beeinflusst?

1. Die Mehrheit der Russen gibt an, dass sie angefangen hat, häufiger ihre Hände zu waschen (63%) und öffentliche Orte zu meiden (49%). Laut einer Studie (rus) der Kommunikationsagentur Michailow&Partner, befinden sich derzeit zwölf Prozent der Russen in Selbstisolation oder Quarantäne. Der Yandex “Selbstisolationsindex”, der die Anzahl der Menschen auf den Straßen in Echtzeit misst, lässt den Schluss zu (rus), dass sie sich zunehmend dafür entscheiden, zu Hause zu bleiben. Die am meisten „isolierten“ Regionen sind dabei Moskau, Nischhni Nowgorod und Perm.

2. Der Ausbruch des Coronavirus hat jedoch die Pläne von 70 Prozent der Russen nicht wesentlich über den Haufen geworfen. Andere mussten ihre Urlaubs- (15%) oder Geschäftsreisen (6%) überdenken.

3. Unter den Bedingungen der Selbstisolation mussten viele Leute auch ihre tägliche Routine anpassen. Laut Michailow&Partner arbeiten 41 Prozent der Russen von zu Hause aus, zwölf Prozent sind mit Online-Lernen beschäftigt und weitere zwölf Prozent warten einfach die Krise ab. Andere Daten zeigen (rus), dass die Russen jetzt mehr Zeit für Computerspiele haben, Filme ansehen oder Fernsehen gucken sowie Haushaltarbeiten durchführen.

4. Infolge der Selbstisolation haben die Russen angefangen, mehr Lebensmittel und andere Waren online zu bestellen. Lieferservice-Anbieter verzeichneten (rus) ein schnelles Wachstum an Bestellungen. Bei dem Lebensmittellieferservice Utkonos hat sich die Anzahl der Bestellungen Mitte März vervierfacht, während Vkusvill Express einen dreifachen Anstieg verzeichnet hat.

5. Da die Russen mehr Zeit zu Hause verbringen, ändern sich auch ihre Einkaufsgewohnheiten. Laut dem Online-Händler Ozon stieg der Verkauf von Kinderwaren (Spielzeuge und Freizeitartikel) um 120 Prozent (rus). Der Verkauf verschiedener Waren für die Datscha wuchs um 143 Prozent (rus), da viele Leute die Krise außerhalb der Stadt abwarten. Andere Einzelhändler berichten, dass sie einen Umsatzanstieg bei Sexspielzeugen um 50 Prozent (rus) und Haushaltswaren um 300 Prozent (rus) verzeichnen.

6. Der Ausbruch des Coronavirus und die unsichere wirtschaftliche Situation haben auch viele Russen dazu bewegt, Bargeld von den Banken abzuheben (rus) und ihre Bankeinlagen zu schließen. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geben an (rus), überhaupt keine Ersparnisse zu haben. Die anderen sagen, dass ihr gespartes Geld für zwei bis sechs Monate ausreiche, sollten sie arbeitslos werden (45%).

7. Mindestens die Hälfte der Russen (50%) ist über die gesamte Situation besorgt, wie eine Umfrage (rus) des FOMs (Stiftung für Erforschung der öffentlichen Meinung) zeigt. Diese Stimmung  wirkt sich auch auf die Haltung gegenüber der Regierung aus. So ist beispielsweise die Zustimmungsrate von Präsident Putin von 60 auf 56 Prozent gesunken.

Laut dem unabhängigen Meinungsforschungszentrum Levada ist die Zahl der Menschen, die befürchten sich mit dem Virus zu infizieren, von 30 Prozent im Februar auf 44 Prozent (rus) im März gestiegen, während 59 Prozent der Russen den offiziellen Informationen über den Ausbruch nicht glauben.

Positiv zu vermerken ist jedoch, dass die zunehmende Selbstisolation laut 77 Prozent der Russen keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen innerhalb der Familien hat. Zwölf Prozent meinen sogar, dass sich die Beziehungen in ihren Familien verbessert haben.

>>> Geteilte Meinungen: Was denken die Moskowiter über die angeordnete Selbstisolation?

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