Çufut Qale, Bachtschyssaraj, Krim
Belladonna Malkavian (CC BY-SA 4.0)
Diese einst byzantinische mittelalterliche Stadt wurde teilweise in einen Felsen hineingebaut. Es war eine Festung für eine Reihe von Völkern im 5. bis 6. Jahrhundert (rus). Die Stadt erhielt ihren heutigen Namen Bachtschyssaraj (übersetzt „jüdische Festung“) erst im 17. Jahrhundert.
Die Stadt war die Heimat der Krim-Karäer (auch Karaiten genannt), einem kleinen Turkvolk, das das karaitische Judentum („Karaismus“) praktizierte. Damals bezeichneten die Krimtataren sie schlicht als Juden.
Tiia Monto (CC BY-SA 3.0)
Die Stadt enthält insgesamt 170 Höhlen mit zwei bis drei Ebenen. Sie dienten als Wirtschaftsräume, Keller oder Kerker. In unmittelbarer Nähe der Höhlen wurden auch Waffenkammern, Lagerhäuser, Moscheen, Münzanstalten und Wohnsiedlungen errichtet.
Tiia Monto (CC BY-SA 3.0)
Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert aufgegeben, als die Wasserreserven erschöpft waren.
Heute sind die Festung und ihre Höhlen für Touristen und alle offen, die auf den faszinierenden Pfaden der Geschichte wandeln wollen.
2. Kungur Eishöhle, Kungur
Wladimir Tschuprikow (CC BY-SA 4.0)
Eine der kältesten unterirdischen Höhlen in ganz Russland - die Kungur-Eishöhle - wurde bereits 1914 für Touristen zugänglich (rus) gemacht. So stellt man sich das Schloss der Schneekönigin aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen vor. In der Nähe der Höhle befindet sich Kungur - eine alte Handelsstadt, die 1663 gegründet wurde.
A. Savin
Stadtbesucher machten sich oft auf, um die Höhle zu erkunden und sie wurde schnell in ganz Russland bekannt. Aus gutem Grund. Die Höhle ist eingebettet in jahrtausendealte Eisschichten und besteht aus 58 Grotten, 70 kleinen Gewässern und einem großen See von 1460 Quadratmetern und einer Tiefe von fünf Metern. Dieser See gefriert niemals.
Legion Media
Den Besuchern bietet sich ein majestätischer Anblick. Es gibt außerdem ein Unterhaltungsprogramm mit Kostümvorführungen und Lasershows, die von der Geschichte der Höhle erzählen.
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3. Bunker 42, Moskau
Legion Media
Der Bunker befindet sich (rus) im Stadtteil Taganski im Zentrum von Moskau. In dem Bunker, der aus einem 18-stöckigen vertikalen Schacht (rus) besteht und eine Fläche von 7.000 Quadratmetern hat, war eine Kommandozentrale (rus) für die Luftfahrt für den Fall eines Atomkrieges untergebracht. Es gab genug Nahrung, Treibstoff, Sauerstoff und andere Vorräte. 5.000 Menschen hätten hier sechs Monate lang bequem überleben können.
Komsomolskaja Prawda/Global Look Press
Der Bunker diente (rus) bis 1986 als Kommandozentrale für mit Atomwaffen bestückte Bomber. Im Jahr 2006 zogen dort schließlich ein Museum und ein Restaurant ein. Die Besucher sind nun mittendrin im Geschehen. Sie können eine sehr realistische Simulation der Detonation einer Atombombe erleben (rus) sowie den Start einer virtuellen Atomrakete. Zudem besteht die Möglichkeit, an vielen Spielen und Quests (rus) teilzunehmen.
Komsomolskaja Prawda/Global Look Press
4. Kalksteinhöhle Sjanowskije, Domodedowo
Artjom Swetlow (CC BY 2.0)
Nur zwölf Kilometer außerhalb von Moskau, in der Nähe von Domodedowo, befindet sich ein 19 Kilometer langes Höhlensystem (rus). Es entstand im 17. Jahrhundert. Dort wurde Kalkstein abgebaut, um möglichst schnell die Stadt Moskau erbauen zu können.
Artjom Swetlow (CC BY 2.0)
Der Abbaubetrieb wurde 1917 eingestellt. In den 1970er Jahren ließen die Behörden die Eingänge zur Kalksteinhöhle blockieren. Im Jahr 1980 wurde ein Zugang wiederentdeckt. 2007 begannen Befestigungsmaßnahmen, um Wände und Decken zu stützen und vor dem Einsturz zu bewahren.
Artjom Swetlow (CC BY 2.0)
Heute ist die ehemalige Kalksteinhöhle ein interessantes Tagesausflugsziel (rus) vor den Toren Moskaus. Besucher können eine unterirdische Kathedrale sowie Grotten und Höhlenmalereien besichtigen.
5. U-Boot-Bunker Objekt 825 GTS, Balaklawa
Stanislaw Krasilnikow / TASS
Die Bauarbeiten für den atombombensicheren U-Boot-Stützpunkt „Objekt 825 GTS“ begannen 1953, für den Fall, dass die USA nach Hiroshima und Nagasaki auch über der UdSSR eine Atombombe abwerfen würden. Der Bunker für U-Boote wurde erst 1961 fertiggestellt. Seine Existenz blieb der Öffentlichkeit bis 1994 verborgen (rus). 33 Jahre lang wussten nicht einmal die Einheimischen davon.
Dmitry Dzhus (CC BY 2.0)
Das Versteck bot Platz für neun kleine oder sieben mittelgroße U-Boote plus deren Besatzung und für weitere 3.000 Militärangehörige.
In Friedenszeiten diente „Objekt 825 GTS“ als U-Boot-Werft, in der die Boote im Schutz der Nacht aufgetankt und mit Sauerstoff und Munition neu ausgerüstet wurden. Am nächsten Morgen starteten sie zu Patrouillenfahrten.
Andrew Butko (CC BY-SA 3.0)
Nach seiner Schließung wurde der Stützpunkt geplündert. In den frühen 2000er Jahren wurde aus dem ehemals geheimen U-Boot-Bunker ein Museum. Touristen können hier durch ein Labyrinth endloser Korridore spazieren und verschiedene historische Gegenstände bestaunen.