Das wunderschöne halbrunde Haus in der Nabereschnaja Fontanki 92 zieht selbst bereits einige Aufmerksamkeit auf sich. Doch die architektonische Hauptattraktion liegt im Hinterhof.
Die Eigentümer dieses früheren Mietshauses wollten den dazugehörigen großen Garten nicht ungenutzt lassen. Ein Architekt namens Iossif Charlemagene entwarf ein rundes dreistöckiges Wohnhaus. Dessen Hof bildet einen idealen Ring, der viel Licht einlässt.
Es ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und hatte bekannte Mieter. Dort lebten die Eltern des großen russischen Dichters Alexander Puschkin sieben Jahre lang. Heutzutage ist es ein Bürogebäude, in dem verschiedene Organisationen ihren Sitz haben.
Das Mietshaus in der Kirotschnaja Uliza 24 wurde 1905 vom Architekten Boris Girschowitsch im Jugendstil erbaut. Der Besitzer war ein jüdischer Ingenieur namens Julian Bak. Das Haus hat mehrere Innenhöfe. Einer davon ist besonders interessant: Im zweiten und fünften Stock befinden sich dort Übergänge zu einem Nebengebäude. Die Bewohner dieses Nebengebäudes hatten damit Zugang zu ihren Wohnungen über die Adresse Kirotschnaja Uliza. Das war prestigeträchtiger, sorgte aber auch für eine höhere Miete.
Julian Bak war nicht nur Ingenieur, sondern auch Gründer und Herausgeber von „Retsch“, einer Zeitung der Partei Kadet (die sich für eine Verfassungsänderung hin zu einer konstitutionellen Monarchie einsetzte), deren Redaktionsbüro im Haus Bak untergebracht war.
Die Wassiljewski-Insel St. Petersburg verbirgt ebenfalls einen mysteriösen Ort. Der Geisterhof ist einer der Innenhöfe von 4-ja Linija WO 5. Der Legende nach wurde er nach dem russischen Maler Nicholas Roerich benannt, der für seine Mystik bekannt war. Dies ist ein klassischer Brunnenhof, etwa so groß wie ein durchschnittlicher Wohnraum. Früher war ein Metallnetz darüber gespannt, was den Ort noch deprimierender wirken ließ. Heute sind nur noch wenige Eisenrahmen übrig.
Im „Geisterhof“ kann man seine Wünsche loswerden. Dazu stellt man sich in die Mitte, schaut in den Brunnen hinab und dann nach oben auf das kleine Stückchen Himmel das zu sehen ist, und übermittelt so den Geistern seine Wünsche. In Erfüllung gehen diese aber nur, wenn man den Weg in den Geisterhof ohne Hilfe gefunden hat. Der Weg vom Bahnhof führt erst einmal nur in den Haupthof. Kleiner Tipp: Eine der Türen dort führt weiter zum Geisterhof.
Der Hof in der Uliza Tschaikowskogo 2/7 ist einzigartig in St. Petersburg. Es ist ein Freilichtmuseum für Mosaikarbeiten. Ein russischer Künstler, Wladimir Lubenko, begann 1984 mit der Gestaltung dieses Hofes, und seine Schüler schlossen sich ihm an.
Es gibt viele Skulpturen und Reliefs: Engel, Löwen, Menschen usw. Unter den Kunstobjekten befinden sich ein Kinderspielplatz und ein Brunnen mit Skulpturen, die eine Mutter und ein Kind darstellen. Die lebendigen und harmonischen Farben stimmen die Besucher fröhlich.
Der Name dieses Zentrums für zeitgenössische Kunst, „Puschkinskaja 10“, sollte Sie nicht verwirren: Der Eingang befindet sich tatsächlich durch den Hof des Ligowski Prospekt 53.
Dieser Innenhof ist ein Zufluchtsort für Beatles-Fans. Hier liegt die inoffizielle Uliza Johna Lennona (John-Lennon-Straße). Sie geht auf eine Aktion des Künstlers Kolja Wassin im Jahr 1992 zurück, der ursprünglich wollte, dass die Uliza Marata zu Ehren von John Lennon umbenannt wird. Die Stadtverwaltung lehnte das Ansinnen ab. Daher schuf Wasin sie in diesem Innenhof.
Eine Verbindung zwischen Straße und Himmel schuf er durch ein Straßenschild mit einem Pfeil, der nach oben zeigt. Im Jahr 2019 wurde dort die Abbey RoadЪ feierlich eröffnet, die zweite Beatles-Straße. Der Buchstabe „Ъ“ macht klar, dass es sich nicht um das Original handelt. Der Hof ist mit Graffitis der Silhouetten der Beatles vom Cover des Albums „Abbey Road“ und fünf Flachreliefs verziert: vier zeigen die Beatles-Bandmitglieder und das fünfte das berühmte „Yellow Submarine“.
„Kamtschatka“ wird ein alter Heizraum in der Uliza Blochina 15 genannt. Früher verfügten viele Gebäude in St. Petersburg über solche Heizräume. Dieser hier ist berühmt, weil der sowjetische Rockmusiker Wiktor Zoi, Frontmann der beliebten Rockband „Kino“, in den 1980er Jahren dort als Heizer arbeitete. Zum Keller gelangt man durch einen Hof, in dem vieles an Zoi erinnert: eine Gedenktafel, ein gemaltes Porträt, das nach einem Foto von Zoi während der Arbeit im Heizraum entstand, und viele ihm gewidmete Graffiti-Werke.
Der Heizraum war noch bis 2000 in Betrieb, als das Haus mit einer Zentralheizung ausgestattet wurde. Im Jahr 2003 wurde der ehemalige Heizraum in einen Club und ein Museum umgewandelt. Dort läuft häufig die Musik von „Kino“ und es finden regelmäßig Rockkonzerte statt. Der Kohlekessel ist ebenso erhalten geblieben wie die Atmosphäre der Zeit, in der Zoi dort als Heizer tätig war.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!