7 natürliche Zeichen, dass sich das Wetter ändert: Wahr oder falsch?

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Tieffliegende Schwalben, quakende Frösche: Menschen auf der ganzen Welt haben jahrhundertelang die Natur beobachtet, um das Wetter vorhersagen zu können. Doch sind diese natürlichen Zeichen verlässlich?

1. Wenn die Schwalben tief fliegen, gibt es Regen 

Für diese Volksweisheit gibt es eine Erklärung. Schwalben fressen kleine schwarze Fliegen. Wenn sich Regenwetter ankündigt, steigt die Luftfeuchtigkeit. Die Flügel der Schwarzfliegen werden nass und schwer, so dass die Insekten tiefer fliegen müssen und die Schwalben tun es ihnen gleich, um sie weiter zu erwischen. Auch Mauersegler fliegen vor Regenwetter tiefer. Leider hilft diese Volksweisheit nur dabei, eine unmittelbar bevorstehende Wetteränderung vorherzusagen. 

2. Ein roter Sonnenuntergang bedeutet Sommersturm oder Frost

Das Sonnenspektrum besteht aus verschiedenen Farben und Strahlungsarten. Bei schönem Wetter erreicht das gesamte Spektrum die Erde, sodass wir das bekannte weiße Sonnenlicht sehen. Wenn sich das Wetter verschlechtert und sich ein Zyklon entwickelt (der Wind und Frost bringen kann), verliert die Atmosphäre ihre Transparenz. Einige Farben der Sonnenstrahlung werden nun durch die Luftmasse blockiert, aber das rote Licht kann noch immer durchdringen. Die Sonne erscheint rot und bietet bei ihrem Untergang einen faszinierenden Anblick. 

3. Ein langer Regen bedeutet einen guten Fang

Diese Wetterbeobachtung haben Fischer gemacht. Tatsache ist, dass Fische den Instinkt haben, sich bei starken Regenfällen und Sturm näher am Grund eines Teichs oder eines Flusses zu verstecken, um sicher zu sein. Nach dem Unwetter schwimmen sie wieder näher an der Wasseroberfläche. In ruhigem Wasser schnappen die Fische auch leichter nach Ködern. 

Auch wenn schlechtes Wetter erst noch bevorsteht, kann es leichter sein, Fische zu fangen. Das hängt damit zusammen, dass Insekten dann näher am Boden fliegen und die Fische sie so leichter fangen können, bevor sie dann bei einem Unwetter abtauchen. 

4. Nach Elija sollte man nicht in offenen Gewässern schwimmen 

Im orthodoxen Christentum wird der Tag Elija am 2. August gefeiert. Früher hieß es, der Prophet Elija habe einmal einen Eiswürfel ins Wasser geworfen, so dass es am nächsten Tag zu kalt zum Schwimmen war. Das stimmt so natürlich nicht. Das Wetter ist jedes Jahr im August anders und selbst ein plötzlicher Temperaturabfall führt nicht dazu, dass Gewässer drastisch abkühlen. Außerdem ist das Wetter in den verschiedenen russischen Regionen extrem unterschiedlich. In südlicheren Gegenden kann es sogar noch Anfang September warm genug zum Schwimmen sein. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich auch in Russland das Klima insgesamt kontinuierlich erwärmt, so dass solche alten Wetterregeln heute nicht mehr anwendbar sind. 

5. Quakende Frösche kündigen Regen an 

Wie Insekten reagieren auch Frösche empfindlich auf Veränderungen in der Atmosphäre, aber ihr meteorologisches Talent ist nicht bewiesen. Das Quaken von Fröschen hängt nicht mit Regen zusammen: die Männchen tun es, um Weibchen anzulocken und davon kann sie auch keine Wetteränderung abhalten. Dennoch ist die Annahme weit verbreitet, dass ein Quakkonzert im Chor Regen ankündigt, während vereinzeltes, leises Quaken auf eine Schönwetterperiode hindeutet. 

6. Pflanzen schließen die Blüten, wenn sich Regen ankündigt

Dieses natürliche Zeichen ist nicht sehr zuverlässig. Pflanzen haben spezielle Mechanismen, um ihre Blüten vor Wasser zu schützen. Bei Regen können die Pollen verkleben, so dass sie nicht mehr an den Insekten anhaften und daher nicht mehr durch diese verbreitet werden können. Um dieses Problem zu vermeiden, schließen viele Blumen in feuchter Luft und nachts ihre Blüten, wie zum Beispiel Veilchen. Löwenzahn kann seine Blüten auch schließen, nachdem sich bereits Samen gebildet haben. Denn diese kann der Wind nicht mehr transportieren, wenn sie nass werden. Die Distel bleibt in Tierfell und an der Kleidung der Menschen haften und schützt ihre Widerhaken ebenfalls vor Nässe. Blumen schließen ihre Blüten in der Nacht, um sich vor Insekten und Tau zu schützen. Es muss dazu nicht regnen. Die Luftfeuchtigkeit ist kein zuverlässiger Indikator für bevorstehende Niederschläge.  

7. Wenn Katzen ihre Nase verbergen, kommt ein langer Frost 

Katzen sammeln über ihre feuchten und empfindlichen Nasen viele Informationen von außen. Darüber nehmen sie nicht nur Gerüche auf, sondern auch die Außentemperaturen. Wenn die Luft kälter wird, spüren sie dies und bedecken ihre Nase mit ihren flauschigen Schwänzen oder Pfoten. So erwärmen sie ihre Atemluft. Verbirgt eine Katze also ihre Nase, bedeutet dies lediglich, dass es dem Tier ein wenig kalt ist. Veränderungen beim Wetter können auf diese Weise keinesfalls zuverlässig vorhergesagt werden. Es ist einfach nur ein natürlicher Instinkt, der auch bei wilden Katzen zu beobachten ist. 

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