Die Transsibirische Eisenbahn verbindet Moskau mit der Großstadt Wladiwostok an der russischen Pazifikküste. Mit ihren 9.288 Kilometern gilt die 1916 fertiggestellte Eisenbahnstrecke als die längste der Welt. Mit ihr wurden einige abgelegene, zuvor unbesiedelte Gebiete Sibiriens erstmals an die Außenwelt angebunden. Trotz des unwegsamen Geländes hatten die Arbeiter nur einfachste Werkzeuge zur Verfügung - kein Wunder, dass der Bau insgesamt 25 Jahre dauerte.
Apropos zeitaufwändig: Der schnellste Zug von Moskau nach Wladiwostok braucht heute sechs Tage und zwei Stunden. Besonders beliebt ist diese Verbindung bei Touristen, weswegen es inzwischen den „Imperial Russia“ gibt - einen auf touristische Zwecke ausgelegten Zug mit extra langen Halten an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.
Der Baikalsee in Sibirien gilt nicht zu Unrecht als ein echtes Naturwunder. Er ist der älteste und wasserreichste Süßwassersee der Erde und speichert fast ein Fünftel des weltweit an der Oberfläche befindlichen Süßwassers. Mit einer Tiefe von bis zu 1,6 Kilometern ist er außerdem der tiefste See der Welt. In ihm leben rund 2.500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Viele davon, z.B. die Baikalrobbe, der Omul und einige Störarten, kommen ausschließlich hier vor.
Abseits von seiner Natur gilt der Baikalsee für lokale Schamanen als heiliger Ort, an dem sie jahrhundertealte Riten feiern und mit den Ahnen in Kontakt treten können.
Die letzte Stadtgründung des Zarenreiches war Murmansk im Jahre 1916. Mit 289.000 Einwohnern gilt die Stadt bis heute als die größte Stadt nördlich des Polarkreises. Dank dem warmen nordatlantischen Strom hat Murmansk dennoch einen eisfreien Hafen. Auch deswegen ist es der Hauptsitz der russischen Nordflotte.
Tatsächlich erheben in dieser Kategorie gleich zwei russische Städte Anspruch auf den Weltrekord: Werchojansk und Oimjakon, beides Kleinstädte in der nordrussischen Region Jakutien. Jakutien ist berühmt für seine Kälte. Minus 40 Grad Celsius sind hier im Winter keine Seltenheit, in den beiden genannten Städten fiel das Thermometer sogar schon auf eisige -67,7 °C.
Trotz der Kälte versuchen die Leute ein normales Leben zu führen. Die Kinder gehen zur Schule, die Erwachsenen zur Arbeit und auch Freizeitaktivitäten finden statt. Touristen kommen ebenfalls oft hierher, z.B. für den Eiswasser-Feuerwerk-Fototrick oder um Bilder vor der sogenannten „Kältepol-Stele“ zu machen.
Die längste U-Bahn-Brücke der Welt befindet sich in Nowosibirsk, der größten Stadt Sibiriens und verbindet die auf unterschiedlichen Seiten des Flusses Ob gelegenen Stationen Studentscheskaja und Retschnoi Woksal. Die 1986 fertiggestellte Brücke ist 2.145 Meter lang, 896 davon befinden sich über Wasser.
Auch Wildnis-Liebhaber kommen in Russland auf ihre Kosten. Mit einer Fläche von über sieben Millionen Quadratkilometern gilt die sibirische Taiga als die größte zusammenhängende Waldfläche der Welt. Sie erstreckt sich über mehrere Klimazonen und beheimatet so verschiedene Baumarten wie Zedern, Tannen, Fichten und Lärchen. Die Tiere in Sibiriens riesigen Wäldern haben dabei noch nie einen Menschen gesehen: Einfach weil sich noch nie jemand so tief in die Wildnis hinein gewagt hat.
Das Bohrloch von Kola liegt in der Region Murmansk und entstand zwischen 1970 und 1990. Sowjetische Geologen wollten auf diese Art und Weise mehr über die Erdkruste und die in ihr befindlichen Mineralien erfahren. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten und wegen des Zusammenbruchs der UdSSR wurde die Arbeit abgebrochen - zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits eine Tiefe von 12.262 Metern erreicht.
Natürlich waren alle Arbeiten streng geheim. Erst in den 80er-Jahren erfuhr die Fachwelt auf einem Kongress in Moskau von der Existenz des Bohrlochs. Heute liegt das Bohrloch von Kola in einer Art Dornröschenschlaf. Obwohl es 1997 als tiefstes Loch der Welt ins Guinessbuch der Rekorde aufgenommen wurde, scheiterten zahlreiche Versuche, es zu touristischen Zwecken zu nutzen.
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