Ein hässliches Denkmal für die russische Märchenfigur Aljonka wird zum Megaflop

Настоящий Воронеж
Ein Denkmal einer der Lieblingsfiguren russischer Märchen in der Kleinstadt Nowoworonesch verschwand genauso schnell wie es errichtet wurde.

Am 18. Dezember 2020 enthüllte die Stadtverwaltung der Kleinstadt Nowoworonesch ein Denkmal für Aljonuschka. Sie gilt als Gründerin des Dorfes Nowaja Aljonowka, an dessen Stelle die Stadt in den 1950er Jahren gegründet wurde.

Der Legende nach hat Aljonuschka die hier ansässigen Menschen einst zum Bach geführt und ihnen geraten, an dieser Stelle ein Dorf zu gründen. Bald danach ereignete sich jedoch eine Tragödie - das Mädchen wurde von einem Räuber getötet. Daraufhin beschlossen die Einheimischen, ihr zu Ehren das Dorf nach ihr zu benennen. 

So sah das Geschenk an die Bewohner zum 250. Jahrestag des Dorfes aus. Die Enthüllung des Denkmals wurde von feierlicher Musik begleitet.

In den sozialen Netzwerken wurde das Denkmal jedoch wegen seines abstoßenden Aussehens sofort heftig kritisiert. Der Twitter-Nutzer @sidelnikoff verglich es gar mit dem Rocksänger Marilyn Manson. 

@ helensmail558 bezeichnete das Denkmal als „Postapokalyptische Aljonuschka“ und stellte sich vor, wie es wäre, wenn das Mädchen aus der russischen Schokoladentafel „Aljonka“ das gleiche Gesicht hätte.

Der Kopf des Denkmals wurde mit dem Gesicht des gleichnamigen Gemäldes des großen russischen Künstlers Wiktor Wasnezow versehen.  

„Wie das Jahr 2020, so Aljonka!“, scherzte @AllaPro. 

Den Dorfbewohnern gefiel das Denkmal ebenfalls überhaupt nicht. In den sozialen Netzwerken forderten sie den unverzüglichen Abriss von Aljonuschka. „Zunächst wurden keine Haushaltsmittel verwendet, um dieses Kunstobjekt zu errichten. Mit der Organisation und Installation des Denkmals hat sich eine Initiative befasst. <...> Ja, die Figur des Mädchens wirkt etwas schwer und sperrig, und ihr Blick ist hart, aber das liegt nur daran, dass es schwierig ist, mit Metall zu arbeiten “, so kommentierte Wladimir Leschtschenko, Bürgermeister von Nowoworonesch, die Witze und die Kritik an der Skulptur. 

Am 21. Dezember wurde das Denkmal wegen der vielen Kritik wieder abgebaut.

„Nach dem Neujahrsfest wird sich die zuständige Initiativgruppe erneut treffen, Bildhauer und Architekten hinzuziehen und eine Entscheidung über das weitere Schicksal dieses Kunstobjekts fällen. Vielleicht wird es verändert oder man findet eine andere Lösung ", erklärte der stellvertretende Leiter der Stadtbezirksverwaltung Aleksej Doroschenko.

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