Unglücksboten: 5 böse Omen in Russland

Lifestyle
GEORGI MANAJEW
Achtung! Das hier sind in der russischen Kultur die Boten von Tod, Armut und Unglück.

Dieser Aberglaube wirkt wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit. In Russland sind aber noch immer viele Menschen, auch die jüngeren, überzeugt davon. 

  1. Schwarze Katze oder Priester kreuzen den Weg 

Eine Begegnung mit einer schwarzen Katze galt nicht immer als schlechtes Omen: die alten Ägypter betrachteten jede zufällige Begegnung mit einer Katze als Glückszeichen. In Russland jedoch setzte sich der Aberglaube durch, dass schwarze Katzen verkleidete Kobolde seien.  Eine schwarze Katze war zudem Attribut einer Dorfhexe. Eine schwarze Katze, die den Weg kreuzt, ist auch heute noch ein schlechtes Omen. Man sollte sich in so einem Fall sofort umdrehen, einen anderen Weg gehen oder dreimal über die linke Schulter spucken, um böse Geister abzuwehren (genau wie in skandinavischen Ländern).

Ironischerweise ist eine andere „unglückliche“ Begegnung eine mit einem Priester oder einem Mönch. Um Pech zu vermeiden, sollte man nach ländlichen Überzeugungen den Priester oder seine Kleidung berühren oder nach der Rückkehr nach Hause Knoten knüpfen. 

  1. Leere Gegenstände erhalten oder verschenken 

Ein leerer Gegenstand gilt nach traditioneller Überzeugung als etwas Schlechtes. Wenn Sie eine Handtasche oder Geldbörse verschenken wollen, sollte diese niemals leer sein. Denn sonst droht Armut. Schon eine einzelne Münze im Inneren kann dieses Schicksal abwenden. 

Das gleiche Vorurteil gilt für die Begegnung mit einer Frau, die leere Eimer trägt. Das bringt Pech. Offensichtlich stammt dies aus der ländlichen russischen Vergangenheit und ist inzwischen nahezu in Vergessenheit geraten. Denn heutzutage sieht man in Russlands Straßen selten Frauen, die leere, glänzende Eimer durch die Gegend schleppen.  

  1. Im Haus pfeifen 

Es war strengstens verboten, im Haus zu pfeifen. Das hatte gleich mehrere Gründe. Zum einen galt Pfeifen als Möglichkeit, mit der Parallelwelt zu kommunizieren und dadurch Geister zu beschwören. Zuhause war also definitiv nicht der richtige Ort dafür. Andere Überzeugungen besagen, dass das Pfeifen den Wind anlockt, der materielle Dinge aus dem Haus „fegt“. Zudem konnte Pfeifen den Domowoi, den guten Hausgeist erschrecken, der dann gehen würde, so dass das Haus nicht mehr vor bösen Geistern geschützt wäre. 

  1. Unter einem Spitzbogen durchgehen 

Es gibt viele Aberglauben, die das Gehen betreffen. So glaubt man in vielen europäischen Ländern, das unter einer Leiter durchzugehen Unglück bringe. In Russland vermeidet man es, Tore zu durchschreiten, wenn es eine Alternative gibt, denn „nur Kobolde gehen durch Tore“.

Besonders viel Pech bringt es durch einen Spitzbogen zu schreiten. Wie die Russen das noch immer versuchen zu vermeiden, sehen Sie auf diesem Bild:

  1. Ein Vogel im Haus 

Ein düsteres Omen. Ein Vogel, der versehentlich in ein Haus geflogen ist, ist ein Zeichen für den baldigen Tod von jemandem in der Familie oder aus dem näheren Umfeld. Nach dem Volksglauben sucht die noch kämpfende Seele kurz vor dem Tod einen Ausweg aus dieser Welt in Form eines Vogels. Der Aberglaube bezieht sich jedoch nur auf zufällig ins Haus geflogene Vögel. Einen Papageien oder einen Raben zu halten, bringt kein Unglück.