Feste Rituale: Aberglaube russischer Autofahrer

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Wussten Sie, dass Ihr Auto eine Seele hat?

Laut einer Umfrage (rus) des Autobauers Ford, sind 43 Prozent der russischen Fahrer abergläubig. 16 Prozent befolgen feste Rituale - nur für alle Fälle.

1. Ein Auto braucht einen Namen

Viele Autofahrer sind überzeugt davon, dass ihr fahrbarer Untersatz mehr ist als bloß ein Haufen Metall. Ein Auto hat eine Persönlichkeit und eine Seele, daher geben sie ihm einen Namen. Dieser Aberglaube stammt womöglich noch aus der Zeit, als man sich zu Pferde fortbewegte, die ebenfalls einen Namen hatten. Und Autos haben schließlich auch Pferdestärken. 

Was sind die beliebtesten Namen für Fahrzeuge? Auf Platz 1 steht Lastotschka (zu Deutsch Schwalbe). Häufig lassen sich die Fahrer bei der Wahl vom Modellnamen inspirieren. Ein Toyota Avensis heißt dann zum Beispiel Venja, ein Nissan Note Jenot (zu Deutsch: Waschbär), aus einem KIA Picanto wird Pikachu

Andere wählen Namen, die auch Personen tragen könnten, also schlicht Mascha oder Wanja.  Viele finden, der Name des Autos sollte mit dem gleichen Buchstaben beginnen wie der Modellname. 

2. Ein neues Auto muss getauft werden 

Seeleute pflegen die Tradition der Schiffstaufe, bei der eine Champagnerflasche am Bug zerbrochen wird. Nun empfiehlt es sich wegen möglicher Lackschäden nicht, das auch bei einem Auto zu praktizieren. Dennoch verspritzen manche Autofahrer vor der ersten Fahrt einige Tropfen Schaumwein über ihrem neuen Auto.  Der Rest der Flasche wird dann (später) mit Familie und Freunden geleert. 

3. Bestimmte Kennzeichen bringen Glück 

Autokennzeichen bestehen in Russland aus drei Ziffern und drei Buchstaben. Die Zahl 6 gilt als unglücklich. Je mehr Sechser im Kennzeichen, desto vorsichtiger sollte der Fahrer sich fortbewegen. 

Die 1, 3 und 7 gelten dagegen als Glückszahlen. Mehrere gleiche Zahlen oder Buchstaben versprechen nach allgemeiner Überzeugung eine Wendung des Schicksals. 

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4. Sprich nicht darüber, Dein Auto zu verkaufen, während Du es fährst 

Ein Auto muss gepflegt und regelmäßig technisch überprüft werden. Doch man sollte auch nie schlecht über es sprechen. Das Auto hat, wie gesagt, eine Seele, und wird beleidigt sein, wenn es hört, wie Sie planen, es zu veräußern. Also wird es Sie im ungünstigsten Moment mit einer Panne bestrafen. 

Nun sollten Sie sich niemals dazu hinreißen lassen, dem Auto dann einen Tritt gegen die Reifen oder gar einen Faustschlag aufs Dach zu versetzen. In diesem Falle würde die Reparatur ein Vermögen kosten. 

5. Verwenden Sie niemals Ersatzteile eines Unfallfahrzeugs 

Oft kaufen Autohändler Unfallfahrzeuge, um sie auszuschlachten und Ersatzteile verkaufen zu können. 

Aber viele Fahrer sind sich sicher, dass man in ein neues Fahrzeug keine Teile aus beschädigten Autos einbauen sollte. Diese würden dem neuen Auto Unglück bringen. Auch Gegenstände aus einem anderen Auto sollten da bleiben, wo sie ursprünglich hingehörten. Beim Einbau gestohlener Ersatzteile wird es nicht lange dauern, bis Karma sich rächen wird. 

6. Vogeldreck bringt Glück 

Vogelkot auf der Karosserie des Fahrzeugs oder auf der Windschutzscheibe soll finanziellen Erfolg bringen. Auf dem Kofferraum hingegen bedeutet es einen drohenden Verlust. 

7. Autowäsche bringt Regenwetter 

Wenn Sie einen Fahrer in Russland fragen, was passiert, nachdem Sie Ihr Auto gewaschen haben, wird er Ihnen das Wetter vorhersagen. Es wird regnen und Ihr Auto wieder schmutzig werden. Seltsam, aber dies scheint nicht nur ein Aberglaube zu sein. Das passiert tatsächlich häufig. Dahinter steckt wohl Murphys Gesetz.  

8. Schauen Sie bei einem Unfall weg 

Wenn Sie an einem Unfall vorbeifahren, schauen Sie nicht hin. Sie könnten selbst in Schwierigkeiten geraten. 

Es ist sowieso viel besser, anzuhalten und zu helfen, statt zu gaffen.  

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