Tesla könnte in naher Zukunft ein Werk in Russland bauen

AP
Elon Musk sagt, dass er sich eine Präsenz von Tesla im postsowjetischen Raum vorstellen kann.

Einer der reichsten Männer auf dem Planeten, Tesla-Chef Elon Musk, verkündete, dass sein Unternehmen in Betracht zieht, eine Fabrik in Russland zu eröffnen.

„Ich denke, wir stehen kurz davor, eine Tesla-Präsenz in Russland zu etablieren und ich denke, das wäre großartig“, sagte Musk am 21. Mai 2021, als er über einen Videoanruf auf dem Forum Neues Wissen in Moskau sprach.

Das Forum ist eine vom Kreml gesponserte Veranstaltung für Studenten, an der namhafte Redner teilnahmen, darunter auch Elon Musk. Der Tesla-Geschäftsführer erklärte sich bereit, per Videoanruf an der Veranstaltung teilzunehmen, nachdem er eine Einladung von Präsident Putins Pressesprecher Dmitrij Peskow erhalten hatte, der die Konferenz ausrichtete.

Die Eröffnung eines Tesla-Werks in Russland könnte das Land potenziell zu einem Produktionszentrum für das sich schnell entwickelnde Unternehmen werden lassen, von dem aus es in andere Märkte im postsowjetischen Raum eintreten könnte.

„Ich denke, es gibt viel Talent und Energie in Russland und ich glaube, es sollte mehr Dialog und Kommunikation zwischen Russland und den Vereinigten Staaten geben. Hoffentlich setzt sich diese Energie auch in der Zukunft fort, und ich möchte die Menschen nur dazu ermutigen, danach zu streben, die Zukunft besser zu gestalten als die Vergangenheit und optimistisch nach vorne zu blicken“, äußerste sich Musk.

Kurz nachdem er seine Vision für Tesla in Russland geteilt hatte, antworteten zahlreiche hochrangige Beamte auf sein Angebot, dem Unternehmen Steuervorteile, eine großartige industrielle Basis und qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.

„Die Region Moskau ist definitiv die beste für eine #Tesla factory. Größte Talente, perfekte Logistik, die Mercedes-Produktion ist bereits hier! Wir werden einen optimalen Platz für Sie finden“, twitterte der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow.

Der stellvertretende Bürgermeister von Moskau, Wladimir Jefimow, versprach Musk, „alle notwendige Unterstützung für die Lokalisierung der Produktion in Moskau zu leisten“.

Die Oberhäupter der Region Kaluga und der Republik Udmurtien sowie der Pressesprecher der Regionalregierung von Kaliningrad äußerten sich allesamt begeistert über die mögliche Eröffnung einer Fabrik von Tesla in Russland und luden das Unternehmen jeweils in ihre Regionen ein.

„Mister @elonmusk, Udmurtien kann Ihnen Steuervorteile und Industrieparks anbieten. Wir haben auch das beste Personal im Land! Investieren Sie in Udmurtien! Willkommen in der unternehmerfreundlichsten Region Russlands!“, twitterte das Oberhaupt der Republik Udmurtien Alexander Bretschalow.

In seiner Rede auf dem Forum fügte Musk hinzu, dass die Tesla Inc. nicht nur am russischen Markt interessiert sei, sondern „im weiteren Sinne auch an Kasachstan und den angrenzenden Regionen“. Da Russland an so viele dieser Regionen grenzt, könnte die Eröffnung einer Fabrik im Land eine gute logistische Wahl für ein Unternehmen sein, das seine Präsenz im postsowjetischen Raum etablieren möchte.

Bislang unterhält Tesla keine Fabriken oder Händler in Russland und alle Tesla-Modelle werden über eine Zwischenfirma auf den russischen Markt geliefert.

Obwohl die Nachfrage nach Elektroautos in Russland noch gering ist (laut dem Branchenforscher Autostat wurden im Jahr 2020 nur 700 Elektrofahrzeuge im Land gekauft), tauchen allmählich Ladestationen für Elektroautos auf öffentlichen Parkplätzen in Moskau auf, was auf ein Interesse der Stadtbehörden an der Zukunft von Elektrofahrzeugen in der Stadt hinweist.

Außerdem setzt die Stadt seit 2018 batteriebetriebene Busse als öffentliche Verkehrsmittel ein. Die sogenannten Elektrobusse kann man schon oft auf den Straßen von Moskau und St. Petersburg sehen.

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