Drei Sonnen und andere ungewöhnliche Himmelsphänomene, die man in Russland beobachten kann (FOTOS)

Alexey Reznitschenko / TASS
Wann ist die beste Zeit zur Beobachtung von Nordlichtern, wo kann man drei Sonnen auf einmal sehen und wo gibt es Perlmuttwolken?

Der Winterhimmel in Russland verblüfft den Betrachter mit leuchtenden Farben und schimmernden Lichtern, vor allem in Teilen des Landes jenseits des Polarkreises. Die frostige Luft kann tatsächlich Wunder bewirken! Sie sind noch nicht überzeugt? Dann sehen Sie sich diese Bilder an.

Nordlicht

Das spektakulärste Phänomen am arktischen Himmel ist natürlich Aurora borealis, also das Nordlicht. Es ist ein natürliches Leuchten am Himmel, das in klaren Frostnächten von September bis März zu sehen ist. Am deutlichsten ist das Nordlicht zwischen dem  67. und 70. Breitengrad zu sehen, weit weg von großen Städten. Wissenschaftlich gesehen entsteht dieses Phänomen in der Stratosphäre, wenn der Sonnenwind das Magnetfeld der Erde erreicht. Es leuchtet in einer Vielzahl von Farben, von grün bis violett, und nimmt wahrhaft unglaubliche Formen an. Das Nordlicht zu sehen, ist der Traum vieler Reisender. In Russland sind die beliebtesten Orte für die Jagd nach Polarlichtern die Region Murmansk und Jamal.

>>> Nordlichter in Murmansk (VIDEO)

Lichtsäulen

Mehrfarbige vertikale Lichtsäulen, die aussehen, als wären die Strahlen eines Suchscheinwerfers in der Luft eingefroren, können in der kalten Jahreszeit von Bewohnern verschiedener Teile Russlands, von St. Petersburg bis zum Fernen Osten, beobachtet werden. Dieses atmosphärische Phänomen tritt bei niedrigen Temperaturen (unter minus 15 Grad) und hoher Luftfeuchtigkeit auf, wenn sich in der Luft gefrorene Eiskristalle bilden. Das Licht von Straßenlaternen oder Autoscheinwerfern, das sich in ihnen spiegelt, bildet dann diese „Säulen“.

Drei Sonnen oder Halo

Stellen Sie sich vor, Sie stehen morgens auf und sehen draußen drei Sonnen statt nur einer! Ihre Theorien? Diese optische Täuschung wird als Nebensonne oder Halo bezeichnet. Dieses seltene Phänomen tritt nur an klaren, frostigen Wintertagen auf, wenn die Sonne tief über dem Horizont steht und ihr Licht durch ein Prisma aus Eiskristallen in der Luft gebrochen wird. Dann scheint es, als sähe man drei Sonnen: die echte in der Mitte und ihre Zwillinge rechts und links (manchmal sind es auch nur zwei Sonnen). Dieses Phänomen kann in Jakutien und Jamal und alle paar Jahre auch im mittleren Teil Russlands und sogar im Süden beobachtet werden.

Perlmuttwolken 

Bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang erscheinen farbige Wolken am Himmel und reflektieren das Licht der hinter dem Horizont verborgenen Sonne. Eiskristalle in der Luft brechen das Licht und malen den Himmel in leuchtenden Farben an. In Russland wird dieses Phänomen in denselben Breitengraden wie das Nordlicht beobachtet, allerdings viel seltener. Es tritt meist im Winter oder im zeitigen Frühjahr bei niedrigen Temperaturen auf. Wissenschaftler glauben auch, dass diese Wolken mit dem Abbau der Ozonschicht in der Arktis zusammenhängen.

Arktische Luftspiegelungen

Sie haben sicher schon von Luftspiegelungen gehört, die in heißen Wüsten auftreten. Aber auch jenseits des Polarkreises kommt es manchmal zu interessanten optischen Täuschungen. Arktische Luftspiegelungen können an frostigen Tagen über dem Wasser auftreten, wenn die Luft über der Oberfläche kalt wird und wie eine Linse die Wolken und die umgebende Landschaft reflektiert.

Dieses Phänomen tritt mehrmals in der Wintersaison in der Stadt Apatity in der Region Murmansk über dem Imandra-See auf. 

Linsenförmige Wolken

In Kamtschatka sind die örtlichen Hügel (Sopkas) oft mit dichten linsenförmigen Wolken „verziert“. Sie bilden sich zwischen den Luftschichten, immer in den Bergen, und selbst bei windigem Wetter bleiben sie ruhig, was sie wie fliegende Untertassen aussehen lässt. Besonders eindrucksvoll sehen diese Wolken bei Sonnenuntergang aus, wenn sie von der untergehenden Sonne beleuchtet werden.

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