Warum haben russische Fußballvereine so ungewöhnliche Namen? (FOTOS)

Anton Nowodereschkin/TASS
Einer von ihnen wurde nach dem Radarsystem des Langstreckenbombers Tu-16 benannt, ein anderer nach einem berühmten Gladiator, der gegen Rom rebellierte.
  1. Spartak (Moskau)

Der legendärste Verein in der Geschichte des russischen Fußballs, mehrfacher Landesmeister und Gewinner des russischen Fußballpokals, wurde 1935 nach Spartakus benannt, dem Anführer des Aufstands der Sklaven und Gladiatoren gegen die römische Republik. Inspirationsquelle für die Wahl des Namens war der gleichnamige Roman von Raffaello Giovagnoli über den berühmten Freiheitskämpfer, der damals in der Sowjetunion sehr beliebt war.

  1. ZSKA (Moskau)

Der unerbittliche Rivale von Spartak, ZSKA, wurde 1923 gegründet und stand die meiste Zeit seiner Geschichte unter den Fittichen der Streitkräfte des Landes. Das Akronym steht für „Zentraler Sportklub der Armee“. Außer in Moskau gab es solche mit dem Militär verbundenen Fußballklubs auch in Kasachstan, Tadschikistan und Armenien. Heute existieren in Bulgarien gleich zwei ZSKAs – der ZSKA Sofia und der ZSKA 1948.     

  1. Dynamo (Moskau)

Während der ZSKA der Armee unterstand, oblag die „Patenschaft“ über die Sportgesellschaft Dynamo den staatlichen Sicherheitsorganen und der Polizei. Der Name wurde passend gewählt, weil das altgriechische Wort „Dynamo“ „Kraft“ bedeutet. Andere berühmte Dynamo-Mannschaften gibt es heute in Kiew und Dresden.

  1. Senit (St. Petersburg)

Der Fußballverein Senit (auf Deutsch: Zenit), Gewinner des UEFA-Pokals 2008, ist die führende Mannschaft von St. Petersburg, der nördlichen Hauptstadt Russlands. Seinen Name, der den unbändigen Willen symbolisiert, die Höhen des Sports zu erobern, erhielt der Verein 1940. Davor war er unter dem Namen „Stalinjez Leningrad“ bekannt.

  1. Krylja Sowjetow (Samara)

Krylja Sowjetow (auf Deutsch: Flügel der Sowjets) verdankt seinen ungewöhnlichen Namen den Luftstreitkräften der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs und insbesondere dem legendären Schlachtflugzeug Il-2. 1942, als die Mannschaft gegründet wurde, war Samara (damals Kujbyschew) das Zentrum für deren Produktion.

  1. Lokomotiw (Moskau)

Der Name dieses Moskauer Fußballvereins ist keine Überraschung. Der Verein unterstand dem Volkskommissariat (Ministerium) für Verkehrswege der Sowjetunion und in den ersten Jahren seines Bestehens spielten dort Mitarbeiter der sowjetischen Eisenbahn. 

  1. Rubin (Kasan)

Einer Legende nach erhielt der Fußballverein aus der Hauptstadt der Republik Tatarstan seinen Namen zu Ehren des „Rubin“-Radarsystems, das in den Tu-16-Langstreckenbombern und anderen im örtlichen Werk hergestellten Flugzeugen installiert war. 

  1. Arsenal (Tula)

Tula gilt als die Rüstungshauptstadt Russlands. Die Militärwerke und -betriebe der Stadt rüsten die russische Armee seit Jahrhunderten aus und tun dies auch heute. Es ist nicht verwunderlich, dass in einer Stadt mit einer solchen Geschichte ein Verein mit diesem  Namen entstanden ist.

  1. Schinnik (Jaroslawl)

Bis 1960 spielte die Mannschaft, die das Jaroslawler Reifenwerk repräsentierte, unter dem Namen „Chimik“ (auf Deutsch: Chemiker bzw. Chemiearbeiter). Vielen Fans kam diese Situation etwas seltsam vor und nach zahlreichen Eingaben erhielt der Verein den passenderen Namen „Schinnik“ (auf Deutsch: Reifenwerker).

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