Wie Russen Plattenbauten in Kunst verwandeln (FOTOS)

Anokhin Nikita store ; katesnap.com
Die typischen Wohngebiete aus der Sowjetzeit inspirieren junge Designer zu vielen schönen Dingen. Würden Sie einen „Chruschtschowka“-Ring tragen oder Sukkulenten in einem winzigen Plattenhaus züchten?

Wohnviertel in Russland und den postsowjetischen Staaten bestehen meist aus den üblichen Plattenbauten, sind farblos und auf den ersten Blick etwas deprimierend, aber auf ihre eigene Art auch herzerwärmend und nostalgisch.

Möchten Sie ein Stück sowjetisches Neubaugebiet in Ihrem Zuhause haben? Dann sollten Sie sich diese ungewöhnlichen russischen Souvenirs ansehen.

  1. Nachtlichter

Nikita Anochin, ein Designer aus St. Petersburg, ist der bedeutendste Vertreter der „Platten-Kunst“. Er wurde im ganzen Land für seine handgefertigten Nachtlichter in Form von Plattenbauten bekannt. Seine bisherige Kollektion besteht aus 5-stöckigen „Chruschtschowkas“ und 9-stöckigen „Breschnewkas“ in verschiedenen Serien und Ausführungen. Die Nachtlichter sind aus Beton, Sperrholz und Kunststoff gefertigt. Und wenn man genau hinschaut, sieht man Szenen aus dem täglichen Leben, blühende Blumenbeete und natürlich neugierige Katzen. Der Kunde kann darum bitten, jemanden aus seiner Familie in den Fenstern zu „platzieren“.

Anochins Idee hat auch andere Menschen inspiriert, die ihre selbst gebastelten „Platten-Leuchten“ in russischen sozialen Netzwerken teilen.

  1. Blumentöpfe

Ein weiteres Souvenir von Anochin sind seine Blumenkübel aus Beton. Sie sind in zwei Varianten erhältlich. Der „runde Ameisenhaufen“ ist dem legendären Rundbau in der Neschinskaja-Straße in Moskau nachempfunden. Und der quadratische Pflanzenkübel wurde durch die „1-335“ inspiriert, eine der ersten Serien der „Chruschtschowka“-Plattenhäuser.

  1. Schmuckkästchen

Chruschtschowkas, in denen man seinen Lieblingsschmuck aufbewahren oder sie als Box für Büromaterial und andere kleine Dinge verwenden kann. Im Allgemeinen schmückt ein solches Betonkästchen mit Deckel jede Wohnung und jedes Büro.

  1. Schneekugeln

Weihnachtsschmuck im sowjetischen Stil vom Moskauer Alexander Dolgich. Der Kunsthandwerker ist der Gründer von „Mast“, einem Online-Shop für ungewöhnliche Dinge. Dort findet man alle möglichen Gegenstände mit postsowjetischen Anspielungen, von Ansteckern mit einem PO-2-Betonzaun bis hin zu Messinganhängern, die heruntergekommene Spielplätze darstellen. Schneekugeln mit Plattenbauten im Inneren sind ein niedliches Wintersouvenir. Sie können bei der Bestellung jeden beliebigen Städtenamen angeben.

  1. Schmuck

Die Moskauerin Kate Snap ist fasziniert davon, Schmuck mit Bezügen zur sowjetischen Architektur und zum sowjetischen Design zu kreieren, meist in Silber mit Niello. Ihre Kollektion umfasst Ringe mit den „Stalin-Wolkenkratzern“ (sie werden auch die „7 Schwestern“ genannt), Ringe mit Lenins Porträt und Anhänger mit Schranken. Wer die Plattenarchitektur mag, dem werden die Ohrstecker und Ringe in Form von Plattenbauten sicher gefallen. Die Ohrringe sind asymmetrisch: einer hat einen Balkon mit Fenster, der andere nur ein Fenster. Auf dem Ring können Sie eine Inschrift gravieren lassen.

  1. Parfüm

Düfte können einen Menschen durch die Zeit reisen lassen, oder? Arina, eine in Moskau lebende Stylistin, kreiert avantgardistische Düfte unter der Marke „Lilla Katten Parfum“. So beschreibt sie den „Geruch“ von Plattenbauten, die liebevoll auch „Panelkas“ genannt werden. „Betonwände. Schwarzer, heißer, süßer Tee aus der Kantine. Eine angebissene Kruste frischen, warmem Brots. Eine Ecke mit Ikonen, in deren Nähe Oma für deine Gesundheit und dein Wohlergehen betet. Das Kästchen, in dem deine Mutter ihren Schmuck und die besonders geschätzte Bernstein-Kette aufbewahrt. Und mit Kugelschreibertinte verschmierte Kleinkinderfinger... Was würdest du geben, um wenigstens für einen Moment in deine unbeschwerte Kindheit zurückzukehren?“

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