Diese junge russische Frau fertigt fantastische moderne Kokoschniks! (FOTO)

Lifestyle
ALEXANDRA GUSEWA
Serafima Slobina aus St. Petersburg stellt Kopfbedeckungen im russischen Stil her – und sie sind wahre Kunstwerke. Sie hofft, dass sie bald wieder in Mode kommen werden.

Seit sie denken kann, ist Serafima ein kreativer Mensch – Zeichnen, Applizieren und Sticken gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. In diesem Jahr legt die 22-jährige Künstlerin ihren Abschluss an der Stieglitz-Akademie für Kunst und Industrie in St. Petersburg ab.

Ihre ersten Kokoschniks fertigte sie fast zufällig an. Serafima bereitete sich auf ein Fotoshooting vor (ein weiteres leidenschaftliches Hobby von ihr), und das surrealistische Thema, das ihr vorschwebte, verlangte nach einem Kleidungsstück, das auffällig und voluminös sein sollte.

Das Mädchen beschloss, einen Kokoschnik zu nähen. In nur wenigen Stunden bemalte sie ihn mit Gouachefarben und verzierte ihn mit Perlen. Die Fotos sahen sehr gut aus und ihre Followers lobten das Experiment.

Zunächst waren die Kopfbedeckungen und das Shooting ihre persönliche kreative Initiative, aber später wurden diverse Markenfirmen auf Serafima aufmerksam – und sie wurde Stylistin für Werbekampagnen.

Für die Folkband Usoriza wurden Serafimas Kopfbedeckungen zu einem echten „Markenzeichen“.

Jetzt entwirft Serafima ganze Kollektionen von Kopfbedeckungen und vermietet sie. Sie sind sehr gefragt.

„Der beliebteste ist ein großer Kokoschnik mit Fliegenpilzen – der wird meist für Auftritte vermietet.“

Zu ihren Hits gehört auch der Kopfschmuck Winterschwäne, der für einen Ball von Axenoff Jewellery entworfen wurde. Kürzlich war er auch in Jewgenij Pljuschtschenko Eisshow zu sehen.

Für die Herstellung eines solchen Kokoschniks waren 40 Stunden Handarbeit erforderlich.

Im Durchschnitt dauert die Fertigung eines einzelnen Kokoschniks etwa zwei Tage, aber es gibt auch Arbeiten, die fünf Tage oder mehr in Anspruch nehmen, vor allem, wenn es sich um umfangreiche und sorgfältige Arbeiten mit vielen Stickereien handelt.

Die Grundlage für die Kopfbedeckungen ist eine aus Pappe ausgeschnittene Schablone. Die Formen sind immer unterschiedlich – Serafima wählt sie je nach der Beschaffenheit jedes einzelnen Kokoschniks aus.

Zur Verzierung verwendet sie alte Stoffreste, Seidenbänder, Samt, Spitzen, Perlen, Strasssteine und sogar Knetmasse und Folie. Sie arbeitet auch viel mit Perlenstickerei und Applikationen.

Ihre Kokoschniks enthalten Anspielungen auf die Basiliuskirche, märchenhafte Schmetterlinge und Vögel, Pilze und Pflanzenmotive.

Die Arbeiten sehen modern aus und sind gleichzeitig eine Hommage an traditionelle Folkloremotive.

„Der Stil meiner Arbeit wird durch Märchenmotive bestimmt. Die Form der Kopfbedeckungen ist eine Hommage an das Altertum.“ Gleichzeitig interpretiert Serafima die Märchenmotive auf moderne Art und Weise neu und befreit sich so von jedem Kanon. „Ich würde meine Arbeit als Performance-Kunst bezeichnen.“