Eteri Tutberidse ist eine Frau, der es zu verdanken ist, dass die russischen Eiskunstläuferinnen zu den besten der Welt gehören. Im Jahr 2020 wurde sie von der Internationalen Eislaufunion als beste Trainerin ausgezeichnet. Die Karrieren ihrer Schüler sind kurz, aber spektakulär.
Wie die alleinerziehende Mutter ohne Geld und Beziehungen in nur zehn Jahren zu einer der Legenden der russischen Eiskunstlauftrainerschule wurde, haben wir Ihnen hier ausführlich erzählt. Erinnern wir uns nun an die ausgezeichneten Schülerinnen, die ihr ihre Erfolge zu verdanken haben.
Julia war gerade einmal 15 Jahre alt, als sie zu einer weltweiten Sensation wurde. 2014 erschien die Eiskunstläuferin als jüngste Olympiasiegerin in der Geschichte des Einzellaufs der Frauen auf dem Cover des Times-Magazins. Bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi zeigte sie als Erste der Welt die komplziertesten Sprünge – den dreifachen Lutz und den dreifachen Toe Loop – und ging damit in die Geschichte des Eiskunstlaufs ein.
Danach ging es mit der Karriere von Lipnizkaja jedoch schnell bergab. Da sie die Folgen ihrer alten Verletzungen und ihre Meinungsverschiedenheiten mit Tutberidse nicht überwinden konnte, verließ sie den Sport und trainiert jetzt den Nachwuchs.
Hier ist ein weiterer Star unter den jugendlichen Eiskunstläuferinnen. Jewgenija Medwedjewa begann im Alter von drei Jahren mit dem Eislaufen; mit fünfzehn gewann sie ihren ersten Grand Prix für Erwachsene bei Skate America. Jewgenija erzählt, dass ihre Eltern sie zum Eiskunstlauf brachten, um die Figur des kleinen Mädchens zu verbessern (ihre Eltern waren der Meinung, dass ihre Schulterblätter zu sehr hervorstanden). Aber alles nahm seinen Lauf und Medwedjewa wurde zweimalige Weltmeisterin und Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2018. Ihr Markenzeichen ist es, komplexe Sprünge (doppelter Axel, doppelter Lutz, Flip- und Loop-Sprünge) mit erhobener Hand auszuführen.
Einst brach sich Alina Sagitowa in kurzer Zeit einen Arm und ein Bein und musste das Eislaufen und Springen neu erlernen, aber ihre großen Ziele halfen ihr dabei, dies zu überwinden. Sagitowa wurde die erste russische Eiskunstläuferin, die alle wichtigen Trophäen des Eiskunstlaufs gewann: das Gran-Prix-Finale (2017), die Europameisterschaften (2018), die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang und die Weltmeisterschaften (2019). Doch obwohl sie mit 15 Jahren anfing, Preise bei den Senioren-Wettkämpfen zu sammeln, konnte sie mit 17 Jahren bereits nicht mehr mit den jüngeren Schülern von Tutberidse mithalten. 2019 gab die junge Frau ihren Rücktritt vom Sport bekannt. Ihre Popularität schlug sich jedoch in Werbeverträgen mit großen Marken nieder.
Im Alter von 13 Jahren brach sich Anna Schtscherbakowa vor der Vorbereitung auf ihre erste internationale Saison 2017-2018 das Bein, und selbst ihre Eltern bezweifelten, dass das Mädchen jemals in den Sport zurückkehren würde. Einige Monate vor der Weltmeisterschaft zog sich Schtscherbakowa eine Lungenentzündung zu ...und gewann trotzdem Gold. Sie ist die jüngste dreifache russische Meisterin im Eiskunstlauf (sie war erst 16 Jahre alt, als sie ihren dritten Titel holte). Im Jahr 2022 wurde die Sportlerin auch Olympiasiegerin.
Kamila wurde 2006 in Kasan geboren und begann im Alter von dreieinhalb Jahren mit dem Eiskunstlauf. Im Jahr 2012 zog ihre Familie nach Moskau, wo Kamila weiterhin diesen Sport betrieb. Im Jahr 2018, im Alter von zwölf Jahren, wurde Kamila als Schülerin von Eteri Tutberidse ausgewählt.
In der Saison 2019/2020 wurde Kamila zu einem Star des Junioren-Eiskunstlaufs. Sie gewann jeden Start und holte die beiden prestigeträchtigsten Titel – den Grand Prix und die Weltmeisterschaften. Außerdem stellte Kamila einen Weltrekord auf: Sie zeigte zum ersten Mal in einem Wettkampf einen vierfachen Toe Loop.
Das Mädchen, das gegen die Schwerkraft kämpft – so heißt das Buch über Alexandra Trusowa. Die Eiskunstläuferin kam in Tutberidses Gruppe, als sie zwölf Jahre alt war. Sie ist die zweite zweifache Weltmeisterin der Geschichte bei den Junioren (2018, 2019) sowie Silbermedaillengewinnerin der Weltmeisterschaften und der Olympischen Spiele 2022. Trotz der Tatsache, dass Trusowa bei den Olympischen Spielen die komplexesten fünf Vierfachsprünge zeigte, verlor sie gegen Anna Schtscherbakowa, wodurch bei der Siegerehrung ein wahres Sportdrama ausbrach. „Ich will nichts! Ich hasse es! Ich hasse diesen Sport!“, schrie Trusowa damals, überwältigt von ihren Emotionen. Natürlich ist sie dem Profisport treu geblieben und plant nach wie vor, einen Weltrekord aufzustellen.
Eine der populärsten Eiskunstläuferinnen Russlands (Europameisterin 2020 und Gewinnerin des Finales des World Grand Prix), kündigte Kostornaia im Januar 2023 an, dass sie ihre Karriere als Einzelläuferin beenden und mit Georgij Kuniza (sie sind auch außerhalb des Eiskunstlaufs ein Paar) das Training im Paarlauf aufnehmen wird.
Kostornaia konnte ihren größten Traum, die Teilnahme an den Olympischen Spielen, nicht verwirklichen, und gestand mit Bedauern, dass sie den Moment im Einzellauf verpasst habe. „Es ist ganz einfach: Eiskunstlauf ist kein Sport, bei dem man 30 Jahre lang mitmachen und gewinnen kann. Ja, man kann eislaufen, man kann dem Publikum gefallen, an Shows teilnehmen, aber man wird nicht der Erste sein, denn es gibt 15-jährige Mädchen, die einen Haufen Vierfachsprünge zeigen. Sie haben eine Menge Kraft und Energie. Man kann sie nicht aufhalten“, sagte Kostornaia. Dennoch hofft sie, im Paarlauf eines Tages an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
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