Fakt des Tages: Wie in der UdSSR Untergrundkonzerte in Wohnungen stattfanden

Ein Hauskonzert. Juli Kim tritt auf.

Ein Hauskonzert. Juli Kim tritt auf.

russiainphoto.ru
„Kwartarniks“ (Konzerte, die direkt in den Wohnungen der Bewohner eines Wohnblocks stattfanden) entstanden unter anderem durch den vom sowjetischen Staatschef Chruschtschow in den späten 1950er Jahren ausgelösten massiven Bauboom.

Der Umzug der Bürger von großen Gemeinschaftswohnungen in kleine, separate Wohnungen förderte verschiedene Formen des Privatlebens. Dies bot auch eine Plattform für die Entwicklung der Gegenkultur.

Untergrundkonzerte wurden sehr populär. Auf ihnen spielten und sangen Musiker, die nicht in die sowjetischen Konzertsäle gelassen wurden. In den Wohnungen traten die zukünftigen Stars und Idole von Millionen Menschen auf, wie Wladimir Wyssozki, Wiktor Zoj, Alexander Rosenbaum, die Gruppe Aquarium und andere. Ähnliche Veranstaltungen wurden gelegentlich für Poesie-Fans abgehalten, bei denen diejenigen auftraten, die ihre Gedichte nicht veröffentlichen konnten oder ihre literarische Reise gerade erst begonnen hatten.

Solche Veranstaltungen waren nicht ungefährlich. Die Organisatoren konnten wegen unternehmerischer Tätigkeit belangt werden, wenn sie von den Künstlern ein Honorar verlangten. Die Künstler konnten gemäß dem Gesetz für ihre parasitäre Lebensweise belangt werden, da viele von diesem illegalen Lebensunterhalt lebten und keine offizielle Arbeit hatten. Studentischen Musikern und Poeten droht der Rauswurf von der Hochschule.

Anatolij Krupnow, Swerdlowsk, 1988.

Dennoch waren diese Hauskonzerte bis zum Zusammenbruch der UdSSR ein Publikumsmagnet. Und schon in den 90er Jahren wurden die Künstler, die bis vor kurzem noch in heimischen Küchen auftraten, zu Idolen von Millionen.

Hier lesen Sie mehr über das Phänomen der kwartirniks.

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