Anti-aircraft defense system S-400 Triumph
Sergey Malgavko/RIA NovostiDas Flak-System S-400 „Triumph“ / Sergey Malgavko/RIA Novosti
Die Verhandlungen zwischen Moskau und Ankara über die Lieferung des neuesten russischen Flak-Systems S-400 „Triumph“ haben die Zielgerade erreicht. Die Türkei hat sich offensichtlich dazu entschlossen, das Luftabwehrsystem aus russischer Produktion zu erwerben, erklärte eine den Verhandlungspartnern nahestehende Quelle gegenüber RBTH. Einige administrative und finanzielle Fragen müssten jedoch noch abschließend geklärt werden.
„Wir haben alle notwenigen Schritte unternommen und die Verträge hinsichtlich der Lieferung der S-400 Flak-Systeme unterzeichnet. So Gott will, werden wir die S-400 in unserem Land sehen”, sagte der türkische Präsident Tayyip Erdogan am 25. Juli. Die russische Regierung hat sich zu dem Deal bis jetzt noch nicht geäußert.
Beide Seiten haben bereits Einigkeit bezüglich aller technischen Aspekte des Exports der Flak-Systeme in die Türkei erzielt. Unter anderem wurde festgelegt, wie viele Raketen, Trägerraketen und Hilfsgeräte geliefert werden sollen.
Laut Medienberichten hat der Vertrag einen Gesamtwert von 2,5 Milliarden US-Dollar. Unklar ist jedoch, wie die Türkei die Waffenlieferung bezahlen wird. Ankara hofft darauf, die S-400 Flak-Systeme auf Kredit erwerben zu können.
Die Zahlungsmodalitäten gelten derzeit als der letzte mögliche Stolperstein. Für Russlands Industrie- und Handelsminister Denis Manturow ist die Zahlung auf Kredit keine Option. Seiner Meinung nach könnte es sich die Türkei leisten, im Voraus zu bezahlen.
Die Türkei ist Mitglied der Nato. Ein russisches Luftabwehrsystem auf türkischem Territorium könnte die Bündnispartner verärgern. „Die Vereinigten Staaten verfügen über ein ähnliches Luftabwehrsystem mit der Bezeichnung MIM-104 Patriot. Dieses wird gerade an Südkorea zur Verteidigung gegen seinen nördlichen Nachbarn ausgeliefert”, erläuterte Wadim Kozulin, Professor an der Akademie für Militärwissenschaften in Moskau gegenüber RBTH.Laut Kozulin vertritt die Nato-Führung zudem den Standpunkt, dass ein Einsatz der S-400 Flak-Systeme parallel zu den Waffensystemen der Nato nicht möglich sei. Auch könnten die russischen Waffensysteme nicht in das Luftverteidigungssystem der Nato integriert werden.
“Einen ähnlichen Fall gab es in den 1990er Jahren, als Russland zwölf S-300 Flak-Systeme an Griechenland verkauft hatte. Egal, was die Verantwortlichen behaupten, die russischen Waffen funktionieren nach wie vor einwandfrei und wurden ohne Probleme in das Luftverteidigungssystem der Nato integriert“, fügt der Experte hinzu.
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