Geheimtipps für Ihren Urlaub auf der Krim

Cape Fiolent in Crimea

Cape Fiolent in Crimea

TASS/Alexey Pavlishak
Für die Halbinsel Krim gilt noch immer eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und unsere Praxistipps beachtet, den erwarten günstige Übernachtungsmöglichkeiten, europäisches Bistro- und Kaffeehaus-Flair und heimische Köstlichkeiten.

The Monument to Sunken Ships in Sevastopol, Crimea. Lori/Legion-Media.Denkmal für versunkene Schiffe in Sewastopol. Lori/Legion-Media.

Im März 2014 wurde die Krim an Russland angegliedert. Als Reaktion darauf haben mehrere europäische Außenministerien Reisewarnungen veröffentlicht (zum Beispiel Deutschland) und raten von Reisen auf die Halbinsel ab. Das bedeutet, dass in einer Notsituation, etwa im Falle des Ausweisverlustes, dem Reisenden kein konsularischer Schutz gewährt werden kann und er alle Risiken selbst trägt. 

Doch nicht alle Ausländer lassen sich dadurch von einem Aufenthalt auf der Krim abschrecken. Wenn auch Sie zu diesen zugegeben wenigen Touristen gehören wollen, beachten Sie diese Praxistipps, die Sie in den üblichen Reiseführern nicht finden werden.

Anreise

Foto: Tass/Artem GeodakyanAn der Uferstraße von Sewastopol. Foto: Tass/Artem Geodakyan

Der Hauptverkehrsknotenpunkt der Krim ist die Stadt Simferopol. Dort liegen der wichtigste Bahnhof der Halbinsel und der Flughafen, auf dem vor einem Jahr zwei neue Terminals eröffnet wurden.

Am einfachsten ist die Anreise per Flugzeug aus Russland: Russian Airlines, Aeroflot, S7, Ural Airlines sowie Vim Airlines starten rund um die Uhr von drei Moskauer Flughäfen. Die Flugzeit beträgt zweieinhalb Stunden. Flugtickets kann man ab 5 000 Rubel, rund 67 Euro, erwerben.

Mit dem Zug ist die Anreise nach Simferopol etwas umständlicher. Von Krasnodar aus verkehrt ein Bus bis zum Hafen Kawkas. Dort legt eine Fähre nach Kertsch ab. Weiter geht es mit Zug, Bus oder Taxi. Nähere Informationen und ein Fahrplan finden sich auf der russischsprachigen Website der Russischen Eisenbahngesellschaft RSchD.

Am Flughafen beginnt das Abenteuer nach der Gepäckausgabe. Noch im Flughafen lauern gierige Taxifahrer den Reisenden auf. Für eine Fahrt ins Zentrum von Simferopol verlangen sie 1 000 Rubel, rund 13 Euro. Für eine Fahrt nach Jalta, Aluschta oder Sewastopol wird rund der doppelte Preis aufgerufen. Doch das ist zehnmal teurer als eine Fahrt mit dem Bus. Alle Städte auf der Krim werden von Linienbussen angefahren. Es sind nur 50 Meter bis zur Haltestelle am Bahnhofsplatz, an der neben den üblichen Bussen auch die Trolley-Busse abfahren. Tickets gibt es am Schalter, auch für Bahnreisende. Gute Russischkenntnisse sind allerdings empfehlenswert.

Unterkünfte

TASS/Alexey PavlishakEin Sanatorium nahe Aluschta auf der Krim. Foto: Tass/Alexey Pavlishak

Die beliebtesten Urlaubsorte auf der Krim sind Jalta, Aluschta, Feodosija und Ewpatorija. In Sewastopol wird der Großteil der Küste als Stützpunkt der Schwarzmeerflotte genutzt.

Wenn Sie ein Hotel auf der Krim suchen, achten Sie besonders auf die Mini-Hotels und Gasthäuser. Eine Nacht schlägt hier mit 1 000 bis 3 000 Rubel, also zwischen 13 und 36 Euro, zu Buche. Dafür bekommen Sie ein komfortables Apartment mit Balkon, Badezimmer und Mini-Küche, ausgestattet mit Kühlschrank, Mikrowelle und Wasserkocher, selbstverständlich zur alleinigen Nutzung. Ein Zimmer in der Kategorie All Inclusive im Hotel Yalta Intourist kostet dagegen pro Nacht 8 900 Rubel, beinahe 120 Euro. In der Hochsaison im August steigen die Preise auf bis zu 130 Euro.

Im Internet wird der Preis häufig in Euro oder US-Dollar ausgewiesen. Aber Achtung: Bezahlt werden kann nur mit Rubel. Die Umrechnung erfolgt nach dem gültigen Wechselkurs. Informieren Sie sich vorher, wie viel Geld Sie in etwa in der Tasche haben sollten.

 

Bezahlmöglichkeiten 

 TASS/Alexey PavlishakGeldautomat von RNKB-Bank. Foto: Tass/Alexey Pavlishak

Auf der Krim gilt: Bares ist Wahres. Tragen Sie daher genügend Bargeld bei sich. Wegen der Sanktionen werden weder in Hotels noch in Restaurants oder Shops Kreditkarten akzeptiert. Es besteht aber die Möglichkeit, Geld zu wechseln. Seit dem 1. Januar 2015 ist der Umtausch ausländischer Währungen in Rubel nicht mehr in Wechselstuben, sondern nur noch in Banken möglich. Die weiß-grünen Filialen der RNKB Bank sind auf der Krim am häufigsten anzutreffen.

Essen & Trinken

FotoImediaWenn Sie ein Schaschlik bestellen, fragen Sie auch hier, ob der Preis für eine 100-Gramm-Portion oder für den gesamten Spieß gilt. FotoImedia.

Auf der Krim gibt es fast keine Restaurantketten, die man aus Russland kennt. Dafür kann man hier viele gemütliche Cafés und Bäckereien nach europäischem Vorbild finden. Dort gibt es Frühstück oder frische Backwaren, Kuchen, Kaffee oder Säfte auch zum Mitnehmen. Die Preise sind vergleichsweise niedrig. Eine Tasse Kaffee kostet hier rund 100 Rubel, rund 1,30 Euro, und ein Stück Käsekuchen etwa 150 Rubel, also knapp zwei Euro.

An der Küste bieten etliche Restaurants fangfrischen Fisch zu guten Preisen. Fragen Sie nach, wie viel es tatsächlich kosten wird. Auf der Karte ist der Preis nämlich meist nur für 100 Gramm angegeben und Sie könnten überrascht sein, wenn Sie letztlich deutlich mehr bezahlen müssen. 

In den Bergen finden Sie viele familiäre Restaurants. Einige bieten die traditionelle Küche der Krimtataren. Probieren Sie einmal Pilaw, Chatschapuri oder Schurpa, eine Suppe aus Hammel- oder Rindfleisch mit verschiedenen Gemüsesorten. Wenn Sie ein Schaschlik bestellen, fragen Sie auch hier, ob der Preis für eine 100-Gramm-Portion oder für den gesamten Spieß gilt.

 

Souvenirs

TASS/Sergei IlnitskyEine Flasche Muskatwein von Massandra-Weinbetrieb. Foto: Tass / Sergej Ilntisky

Dessertweine, Kognak, Tee und Lokum sind die beliebtesten Mitbringsel von der Krim. Am besten kauft man sie nicht bei den Straßenhändlern und auch nicht an den üblichen Touristenplätzen, sondern in Fachgeschäften. Die Verkäufer der Ladenkette Tschai Kryma (zu Deutsch: Krim Tee) werden sie bei der Auswahl gerne beraten. Eine 200-Gramm-Packung eines Heiltees ist schon für 80 Rubel erhältlich, kaum mehr als einen Euro. Auch die bekannten Süßwaren aus Bachtschyssaraj oder ätherischen Ölen und Honig aus heimischer Produktion lohnen sich.

Krim-Wein wird seit Sowjetzeiten in den drei großen Weinbetrieben Inkerman, Massandra und Magaratsch produziert. Diese Weine sowie den berühmten Krim-Kognak kann man in jedem ATB- oder Silpo-Supermarkt, aber auch in Fachgeschäften wie Wina Kryma kaufen. Die Weinbetriebe bieten Verkostungen an. Eine Flasche Krim-Wein kostet zwischen 400 und 600 Rubel, also zwischen fünf und acht Euro. Krim-Kognak in höchster Qualität, mit fünf Sternen, bekommt man für 700 Rubel, rund 8,30 Euro.   

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