Es gibt nichts Schöneres, als sein Haustier mit auf Reisen nehmen zu können. Leider ist das bei größeren Tieren wie Hunden nicht immer einfach. Lange Interkontinentalflüge, bei denen der Hund eingesperrt bleiben muss, sind sowohl für das Tier als auch für den Besitzer schwierig und nicht wünschenswert, lassen sich aber, zum Beispiel bei Umzügen, nicht immer vermeiden. Wir erklären Ihnen, was Sie dabei beachten müssen, um die Fahrt oder den Flug für sich und Ihr Haustier so angenehm wie möglich zu gestalten.
Nach Russland reisen
„Um in Russland einreisen zu können, werden entsprechende Dokumente wie eine tierärztliche Bescheinigung nach internationalen Standard sowie eine Bescheinigung über eine durchgeführte Tollwutimpfung benötigt“, erklärt der Seniorpartner der Anwaltskanzlei Korchago und Partner, Wladimir Starinskij. Die Tollwutimpfung sollte mindestens 30 Tage vor Abfahrt gemacht worden sein, da die Impfung erst dann beginnt, zu wirken.
Vergessen Sie darüber hinaus nicht, dass Hunde- und Katzenwelpen unter vier Monaten die Einreise nach Russland untersagt ist, weil die nötigen Impfungen erst nach den ersten acht Lebenswochen durchgeführt werden können. Das übliche Welpenalter bei einer Tollwutimpung ist im Durchschnitt drei Monate, dann kommt noch der Monat in Quarantäne hinzu. Beginnen Sie also rechtzeitig mit den nötigen Vorbereitungen und warten Sie, bis Ihr Welpe alt genug dafür ist.
Wenn Sie nicht mit mehr als zwei Katzen oder Hunden nach Russland einreisen möchten, brauchen Sie keine Sondergenehmigung von Rosselchosnadsor, dem russischen föderalen Amt für Veterinär- und Fitosanitätskontrolle. Eine tierärztliche Bescheinigung nach internationalen Standard reicht als Nachweis darüber aus, dass Sie Ihr Tier mindestens fünf Tage vor Antritt der Reise haben tierärztlich untersuchen lassen und dass es in den letzten zwölf Monaten gegen folgende Krankheiten geimpft worden ist: die Tollwut, die Pest, Hepatitis, die Magen-Darm-Grippe sowie die Parvovirose und den Adenovirus bei Hunden beziehungsweise die Panleokopenie bei Katzen.
Russland verlassen
Für die Ausreise brauchen Sie keine zusätzlichen Unterlagen. Eine Sondergenehmigung von Rosselchosnadsor ist nur dann notwendig, wenn ein Tier ohne seinen Besitzer oder zu gewerblichen Zwecken das Land verlässt.
Überprüfen Sie dennoch die Einreisebedingungen Ihres Zielortes, bevor Sie aus Russland ausreisen. Einige Länder, wie die EU-Staaten zum Beispiel, setzen voraus, dass das Tier über einen Mikrochip mit der gesamten Information über Tier und Halter verfügt. Andere Länder, wie Deutschland, verbiete die Einreise von als besonders aggressiv geltenden Hunderassen und manche Länder, wie Großbritannien, haben eine Quarantänezeit von bis zu vier Monaten für Tiere vorgesehen, deren Zustand nicht den Einreisebedingungen entspricht. Holen Sie sich deshalb alle nötigen Informationen im Voraus, um unangenehme Überraschungen bei der Einreise zu vermeiden!
Transportbedingungen
Für jedes Tier gibt es besondere Transportbedingungen. Katzen beispielsweise sollten in Taschen oder Tierboxen transportiert werden, Hunde müssen ebenfalls in einer Transportbox reisen und einen Maulkorb tragen. Ungeachtet ihrer Größe können Hunde im Flugzeug nur in einem Käfig mit einem saugfähigen Boden untergebracht werden. Der Käfig sollte zudem groß genug sein, damit der Hund sich hinsetzen, hinlegen, aufstehen und sich darin gut umdrehen kann.
Das Flugzeug nehmen
Jede Fluggesellschaft hat ihre eigenen Regeln, was das Reisen mit Tieren betrifft, so dass die Bedingungen, die Gebühren und der Transport eines Tieres variieren können. Informieren Sie sich bei der jeweiligen Fluglinie vor der Buchung Ihres Tickets also ausreichend darüber.
Vor dem Check-in am Flughafen muss das Tier zur Tierarztkontrolle, die sicherstellt, dass es gesund ist und es keine Probleme während des Fluges geben wird. Des Weiteren muss der Mikrochip verifiziert werden. Dabei ersetzen die Vertreter von Rosselchosnadsor kostenlos die nationalen Zertifikate des Tierarztes gegen internationale, falls dies nötig sein sollte. Insofern keine weiteren Fragen bestehen, gibt die Behörde dann die Erlaubnis, mit dem Tier zu reisen.
Am Check-in wird das Tier schließlich gewogen, währenddessen zahlt der Halter für den Transport, dessen Preis sich nach den jeweiligen Richtlinien der Fluggesellschaft richtet. Auch darüber, ob man das Tier mit in die Kabine nehmen oder es extra reisen muss, entscheidet die Fluglinie. Einige erlauben Tiere nicht in der Kabine, andere wiederum gestatten es bei bis zu zwei artgleichen Tieren, zum Beispiel zwei Katzen.
Unter den folgenden Links können Sie sich bei den drei größten russischen Fluggesellschaften über die Transport- und Reisebedingungen für Tiere informieren: Aeroflot, S7, Pobeda.
Mit dem Zug reisen
Sollten Sie sich entscheiden, mit Ihrem Haustier den Zug nach Russland zu nehmen, bedarf es keiner besonderen tierärztlichen Genehmigung, verursacht aber zusätzliche Kosten. Die russische Eisenbahn erlaubt es Kleintieren in Transportboxen gegen eine Gebühr, die je nach Fahrstrecke 200 bis 3 000 Rubel beträgt, umgerechnet 2,50 Euro bis 43 Euro mitzufahren. Die Kosten für den „Sapsan“-Schnellzug beispielsweise belaufen sich in der zweiten Klasse für Kleintiere auf 400 Rubel, umgerechnet ungefähr sechs Euro.
Die nötigen Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Planen Sie mit ein bis maximal zwei großen Hunden zu reisen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können Sich ein Abteil buchen oder in einem der leeren Vorräume reisen. Der Hund sollte auch hier immer beaufsichtigt werden und einen Maulkorb tragen. Handelt es sich bei dem Hund um einen Blindenhund, darf dieser mit Ihnen kostenfrei mit dem Zug fahren.