Die Dschuma-Moschee zu Derbent: Wie die älteste Moschee Russlands die Stalinzeit überlebte

Sulim Kudusov/Wikipedia
Die Dschuma-Moschee in der Nordkaukasusrepublik Dagestan hat bereits mehr als 13 Jahrhunderte überstanden. Von hier aus verbreitete sich der Islam in ganz Russland.

Die Dschuma-Moschee in der dagestanischen Stadt Derbent ist die älteste Moschee Russlands sowie des Gebietes der ehemaligen Sowjetunion.

Dias in den Jahren 733 und 734 errichtete Gotteshaus war schon damals das größte Bauwerk der Stadt.

Im 14. Jahrhundert wurde das Gebäude durch ein Erdbeben schwer beschädigt, in den Jahren 1368-1369 restauriert.

Wie zahlreiche russisch-orthodoxe Kirchen litt die Moschee unter der antireligiösen Kampagne der sowjetischen Führung. 1930 wurde sie geschlossen, von 1938 bis 1943 vom Geheimdienst NKWD als Gefängnis genutzt. Aber 1943 wurde sie der muslimischen Geistlichkeit zurückgegeben.

Die Wiederherstellung wurde ausschließlich mithilfe freiwilliger Spenden von Gläubigen durchgeführt.

Zu Sowjetzeiten war die Dschuma-Moschee in Derbent die größte im gesamten Nordkaukasus.

Im Innenhof befinden sich alte Platanenbäume aus dem 9. Jahrhundert. Laut einer Legende wurden sie von dem berühmten persischen Mystiker und Sufi-Heiligen Junayd von Bagdad gepflanzt.

Die vier Bäume halten den Boden mit ihrem starken Wurzelsystem, welches die Moschee vor möglichen Erdbebenschäden schützt.

Obwohl die Moschee zur schiitischen Glaubensrichtung gehört, können hier auch Sunniten beten.

Außer der Moschee selbst umfasst der Dschuma-Komplex auch eine islamische religiöse Schule und Wohnungen für Geistliche.

Trotz ihres Alters (fast 1300 Jahre!) ist die Moschee gut erhalten. Seit 2003 gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe.

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