Die kleine historische Stadt Uglitsch liegt rund 150 Kilometer nördlich von Moskau. Seit Mitte Februar gehört sie nun auch offiziell zum Touristenmagneten Goldener Ring und damit zu den meistbesuchten Orten Russlands.
Das historische Ensemble der Stadt lebt von seinen historischen Gebäuden, den zahlreichen Kirchen und Klöstern. Gleichzeitig finden sich hier jedoch auch unerwartete Einrichtungen wie das Russische Wodka- oder das interaktive Wasserkraft-Museum.
1 Uglitscher Kreml
Der Kreml in Uglitsch entstand im 10. Jahrhundert am Wolgaufer und mit ihm wurde auch die dazugehörige Stadt gegründet. Zu dem massiven Festungsbau gehört die Kirche „auf dem Blut“ des jungen Fürsten Dmitrij, die an genau jener Stelle errichtet wurde, wo der jüngste Sohn des Zaren Iwan des Schrecklichen ermordet wurde. Außerdem beherbergt der Kreml auch die einstige persönliche Kammer Dmitrijs mit einer eigenen Prachttreppe und wunderschöner Veranda.
Der Tod Dmitrijs ist derweil bis heute nicht völlig geklärt. Die unter Historikern am weitesten verbreitete Version geht von einem Mord aus, als Dmitrij acht Jahr alt war. Wahrscheinlich wurde er Opfer der Kämpfe der verschiedenen Elitenclans in ihrer Gier nach der Macht im Lande.
2 Alexejew-Kloster
Im 14. Jahrhundert errichtete Erzbischof Alexej hier ein bedeutendes Kloster und geistliches Zentrum, während des Polnisch-Litauischen Feldzuges in Russland jedoch wurde der erste Klosterbau vollständig zerstört.
Der Mittelpunkt des Klosters ist die elegante Mariä-Entschlafens-Kirche, die früher selbst aufgrund ihrer Schönheit als „die Göttliche“ bezeichnet wurde. In der benachbarten Kirche des Heiligen Johannes des Täufers können Sie noch heute die gut erhaltenen Fresken des 19. Jahrhunderts bewundern.
3 Legendäre Uglitscher Museen
Außer mittelalterlicher und sakraler Architektur hat Uglitsch jedoch auch noch wirklich Überraschendes zu bieten, und zwar eine vielfältige Museenlandschaft. In dem Museum „Legenden von Uglitsch“ können Sie eintauchen in Ambiente und Leben in der Kleinstadt und der Region und dabei zahlreiche witzige, aber wahre Geschichten erfahren: vom ersten Telefon Uglitschs, den Auswahlkriterien für einen Samowar im 19. Jahrhundert und die regionale Redensart „Roll die Wurst die Spasskaja-Straße runter!“ (was so viel heißt wie „Lass mich in Ruhe!“).
Auch das hiesige Wodka-Museum ist natürlich einen Besuch wert. Hier bekommen Sie einen Überblick über die teuersten, besten und regionalen Wodka-Sorten. Am Ende einer Führung ist auch eine Verkostung möglich (für Kinder natürlich nicht).
Das Uglitscher Wasserkraft-Museum zeichnet sich derweil durch seine Interaktivität aus. Vor allem Kinder und Jugendliche erfahren und verstehen hier sicher, wie aus Wasser Strom werden kann. Bunter könnte das Museenspektrum einer Provinzstadt nicht sein!
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