Jhjach Tujmaady: Wie der Ferne Osten mitten im Sommer Neujahr feiert

Rustur
Die längsten Sommertage in der Republik Sacha sind die Zeit des Yjach-Tujmaady-Festes, des jakutischen Neujahres.

Die Einheimischen im fernöstlichen von Jakutien verehren die Sonne nicht nur, sie trinken, reiten, wrestlen und tanzen für sie. Sie halten sich noch  an eine alte Tradition, die den Anfang des Jahres nach einer Sonnengottheit und einem Fruchtbarkeitskult festsetzt. Das Jhjach-Tujmaady-Fest bringt Freunde, Verwandte und Angehörigen aus der gesamten russischen Republik zusammen.

Das hiesige Neujahrsfest dauert zwei Tage und fällt traditionell mit der Sommersonnenwende am 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres, zusammen. Heute jedoch wird Jhjach meist auf das folgende Wochenende gelegt. In diesem Jahr fanden die Feierlichkeiten vom 23. bis 24. Juni statt.

Ein massiver Stau erstreckte sich über zehn Kilometer bis zum Festfeld, berichteten Besucher in diesem Jahr. Bis zu 200.000 nahmenteil, obwohl das gigantische Jakutien (ein Fünftel des Territoriums Russlands und dessen größtes Föderales Subjekt) nur von etwa einer Million Menschen bewohnt wird.

Am Festivalgelände Us Chatyn in der Nähe von Jakutsk werden über 111 unterhaltsame Programme und Aktivitäten auf 20 Bühnen verteilt.

Aber die Feier ist nicht auf die Republik Sacha beschränkt. Die Besucher tauchen in die Kultur der Jakuten ein und tanzen auch auf Moskaus Kolomenskoje-Hof mit Mammutstoßzähnen.

Der Park wurde in ein kleines Stück Jakutien verwandelt. Es gab Jarangas (traditionelle zeltähnliche Häuser), Gesang und Tanz, nationale Spiele und sogar Jakut-Wrestling, bekannt als Mas-Wrestling - das aus dem traditionellen Spiel des Stockziehens stammt. Für alle Gäste gab es Kumis, ein fermentiertes Getränk aus Stutenmilch.

Jhjach symbolisiert den Sommers und das Erwachen der Natur. Es ist das wichtigste Fest für Jakutien. Der ständige Vertreter der Republik Sacha in Moskau, Juri Kuprijanow, erklärt:

"Jhjach ist in erster Linie eine Feier des Segens des Lebens, der Verbreitung des guten Willens auf die ganze Menschheit und des Dankes an die Sonne. Es hat 1500, vielleicht 2000 Jahre unserer Geschichte überlebt - den Oloncho, den unsere Vorfahren durch Mundpropaganda erhalten haben."

Obwohl auch in Jakutien die Mehrheit der Bevölkerung christlich-orthodox ist und die Jakuten eigendlich kein extrem traditionelles Volk sind, ist die Sonne doch in diesem Klima so wichtig, dass das Sonnen-Neujahr viel Zulauf genießt. Denn die meiste Zeit ist es in Jakutien ehe  eisig: Im Winter sinkt es auf Rekordtiefs von -50 bis -70 ° C. Die Sommer sind zwar heiß, aber kurz.

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