Drei mystische russische Orte, die selbst die Einheimischen meiden

Legion Media
Örtliche Legenden handeln von auf seltsame Art umgekommenen Menschen, einäugigen Riesen, Unterwasserdämonen und riesigen mysteriösen Objekten. Was diese Orte eint, ist, dass alle sie in der Landessprache nach dem Tod oder dem Teufel benannt sind.

1 Tal des Todes

Mirny ist eine Stadt in der Republik Sacha-Jakutien. Dort, im Becken des Flusses Wiljui hat Russland sein eigenes Tal des Todes. Im späten 19. Jahrhundert zeichnete der russische Forscher Richard Maack seltsame Geschichten über paranormale Aktivitäten auf, die die Einheimischen ihm erzählten.

Einer der örtlichen Flüsse heißt Olgujdach, was so viel bedeutet wie „ein Ort mit Kesseln“. Ein anderer Bach wird Algyi Timirnit genannt, „Der große Kessel versank“. Einheimische erzählten Maack, dass riesige Töpfe aus rotem Metall mit rasierklingenscharfen Kanten tief im Grund vergraben seien. Einige ragten aus dem Boden heraus, und wer unter ihnen schlief, fühlte sich am Morgen krank, schwach und hatte Kopfschmerzen. Im 19. Jahrhundert, sagten die Einheimischen, hätte man sogar einäugige und in Metall gekleidete Riesen gesehen, die unter den Kesseln schliefen.

Seit den 1970er Jahren versuchten zahlreiche Expeditionen, die Kessel zu finden, aber ohne Erfolg. Bis heute meiden örtliche Jäger das Tal des Todes und sagen, das Terrain habe sich so stark verändert, dass sie sich unmöglich erinnern könnten, wo die Objekte gewesen wären. Spätere Forschung zeigte, dass die seltsamen Phänomene im Tal möglicherweise das Resultat giftiger vulkanischer Gase sind, die aus dem Untergrund aufsteigen. Sie sind auch die Ursache der Verwirrung, die die Einheimischen erfahren haben – die giftigen Gase vernebelten ihre Sinne und machten sie müde. Deshalb ist diese Gegend auch so wenig erforscht.

2 Der Friedhof des Teufels

Tief in der Taiga der Region Krasnojarsk verwundert ein Ort namens „Der Friedhof des Teufels” die Menschen seit den frühen 1980er Jahren, als in einem beliebten sowjetischen Wissenschaftsmagazin ein Artikel über ihn veröffentlicht wurde.

Viele Einwohner erzählen dieselbe Geschichte: Während sie ihre Kuhherden von Dorf zu Dorf trieben, stießen die Schäfer auf einen merkwürdigen Ort, ein weites, leeres Feld mit schwarzer Erde, bedeckt mit den Kadavern wilder Tiere, Vögel und Kühe. Grüne Blätter wurden schwarz, wenn sie die Erde berührten. Die Leute bekamen in der Nähe des Ortes qualvolle Schmerzen in Kopf, Zähnen und Bauch. Oft hörten Kompasse, Uhren und andere Geräte auf zu funktionieren, was das Erforschen der Anomalie erschwerte. Außerdem verliefen sich häufig Menschen in den nahegelegenen Wäldern und irrten stundenlang ziellos umher.

In der Sowjetzeit erreichten mehrere Forschergruppen den Ort, und es gibt zwei plausible Erklärungen für die dort auftretenden Phänomene.

Erstens trat die Abnormität erstmals nach dem Tunguska-Ereignis 1908 auf. Womöglich sanken Teile des Meteors in den Boden und ihr Magnetismus ist der Grund für die Abweichungen. Starke Magnetfelder können Auswirkungen auf kohlenstoffbasierte Lebewesen wie Säugetiere oder Pflanzen haben. Eine andere Erklärung ist, dass ein unterirdisches Kohlenfeuer eine Art kohlenstoffartiges Gas produziere, das Tiere und Pflanzen vergifte. Der genaue Grund ist jedoch noch immer umstritten

3 Schaitan-See

Es gibt im Gebiet Urschum, etwa 40 Kilometer entfernt von der Stadt Kirow, einen „Teufelssee”, wie „Schaitan” aus dem Tatarischen übersetzt wird. Es ist kein Lieblingsort der Einheimischen. Sie angeln oder schwimmen dort nicht, denn der See hat einen finsteren Ruf.

Ein deutliches und augenscheinliches Kennzeichen sind die kleinen mit Gras und Bäumen bewachsenen Inseln, die auf der Wasseroberfläche treiben. Ein anderes Merkmal – welches den teuflischen Namen begründet – sind Wasserfontänen, die aus dem Wasser schießen, begleitet von einem tiefen Summen, das man sogar weit entfernt im Wald hören kann.

Einheimische sagen, dass hier vor Äonen eine große Schlacht zwischen zwei Stämmen stattgefunden hat: Ein Stamm betete zu einem bösen Geist, der den anderen Stamm hypnotisierte und die Männer dazu brachte, sich gegenseitig umzubringen. Die unversiegbaren Tränen ihrer Frauen und Kinder schufen einen See, der zum Unterschlupf für den Dämonen wurde, der unter Wasser lebt und Fontänen schießt.

Wissenschaftler erklären jedoch, das Becken des Sees sei eine Ausbuchtung auf einem großen geologischen „Schwamm” aus Kalkstein. Der Grund des Sees hat mehrere Öffnungen, Löcher und Höhlen, unter denen sich starke Strömungen befinden. Mit der Zeit stürzten Teile des Schlammgrundes in sich zusammen, wodurch sie die Öffnungen blockierten und den Druck erhöhten. Von Zeit zu Zeit brechen diese verstopften Untergründe auf, was zu Fontänen führt, die die Oberfläche erreichen und bis zu zehn Meter hoch in die Luft schießen. Öfter jedoch blubbert Wasser einfach an zufälligen Orten nach oben, wodurch das Summen entsteht. Das geschieht öfter im Frühlingstau sowie nach ergiebigen Regenfällen.

Diese Unterwasserströmungen sind auch die Ursache der treibenden Inseln – weggerissen von den Ufern mit auf ihnen wachsenden Bäumen.

>>> Der Karatschai-See – noch verseuchter als Tschernobyl?

>>> Verlassen, vergessen, fotografiert: Drohnenbilder von den gruseligsten Orten Russlands

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!