Träumen auch Sie davon, Eisbären auf Eisschollen zu beobachten und die Nordlichter zu bewundern? Bevor Sie jedoch eine Reise nach Russland unternehmen, sollten Sie prüfen, ob Ihre Wunschreiseziele nicht auf der Liste der Gebiete aufgeführt sind, für die Sie eine Sondergenehmigung brauchen.
Gebiete mit eingeschränktem Besuchsrecht
Beginnen wir mit dem Hauptproblem: Sie können nicht einfach so zum Putorana-Plateau oder nach Tschukotka gelangen. Es sind zwar Flugzeuge und Schiffe dorthin unterwegs, aber ohne die Sondergenehmigung werden Ihnen die Fluggesellschaften kein Ticket verkaufen. Tatsache ist, dass es in Russland Städte und ganze Regionen gibt, deren Besuch für Ausländer nur eingeschränkt gestattet ist. Dazu zählen nicht nur Grenzgebiete oder besondere Industrie- bzw. Militärstädte, in die man so gut wie nicht hineinkommt; sondern auch die Regionen des hohen Nordens, die aufgrund ihrer wilden Natur für Touristen besonders attraktiv sind.
Zu diesen Orten zählen:
- die Taimyr-Halbinsel (einschließlich der Stadt Norilsk und des berühmten Putorana-Plateaus);
- die gesamte autonome Region Tschukotka (die Hauptstadt ist Anadyr, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Wrangel-Inseln, die Walallee, das Franz-Josef-Land, der Berengija-Nationalpark und das Deschnew-Kap);
- der Großteil des Kamtschatkagebiets (einschließlich des Vulkans Kljutschewskaja).
Und das ist noch nicht alles: Solche Orte (rus) gibt es in insgesamt 18 russischen Regionen, vom Kaliningrader Gebiet bis in den Fernen Osten. Selbst wenn ein Ausländer kein Visum für Russland benötigt – beispielsweise wenn Sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff befinden und nur für drei Tage im Land bleiben – muss für diese Gebiete oder Orte eine Einreiseerlaubnis eingeholt werden.
Wie erhalte ich eine Einreisegenehmigung?
Wenn Sie zu Arbeitszwecken oder Angehörigen dorthin fahren, wird Ihnen die Einreiseerlaubnis von Ihrem Gastgeber in der örtlichen FSB-Geschäftsstelle oder Stadtverwaltung ausgestellt. Sie müssen sich am Flughafen oder Bahnhof treffen und sicherstellen, dass Sie die zulässigen Grenzen nicht überqueren.
Wenn Sie beispielsweise zum Arbeiten nach Norilsk gekommen sind und das Putorana-Plateau als Tourist besuchen oder von Anadyr zum Berengija-Park gelangen möchten, müssen Sie zu den Büros dieser Reservate fahren und sich einen zusätzlichen Pass als Tourist ausstellen lassen.
Wenn Sie nur Tourist sind, wenden Sie sich am besten an ein russisches Reiseunternehmen, das Touren in dieser Region anbietet. In den meisten Fällen können nur zugelassene Reisebüros die Einreise für ausländische Touristen ermöglichen. Die Planung Ihrer Reise sollte im Voraus geschehen, da die die Erteilung einer Genehmigung laut Reisebüromitarbeitern mindestens einen Monat, in einigen Fällen sogar bis zu sechs Monaten, dauert.
„In den letzten fünf bis sechs Jahren gab es ein hohes Interesse bei Ausländern aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Norwegen, Griechenland und Polen, hierher zu kommen“, sagte Anna Scheller vom Reisebüro Sayanring. „Das Problem liegt jedoch darin, dass am Vorabend der Abreise möglicherweise noch keine Erlaubnis vorliegt. Das sorgt natürlich für Nervosität und Unruhe.“
Was passiert, wenn Sie ohne Erlaubnis einreisen?
Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, an Ort und Stelle ohne Erlaubnis zu gelangen, wird man Ihnen höchstwahrscheinlich es verbieten, den Flughafen zu verlassen, und Sie anweisen, zurück zu fliegen. In den frühen 2000er Jahren gab es Fälle, in denen Ausländer auf Kosten von Fluggesellschaften, die ihnen Tickets verkauften, ohne die Einreisebewilligung zu überprüfen, ausgewiesen wurden (rus). Inzwischen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Sie ein Flugticket dorthin ohne Sondergenehmigung erwerben können. Noch schwieriger gestaltet es sich, den Rückflug zu buchen, auf den man in vielen Städten im Norden zum Teil lange warten muss. Darüber hinaus muss der Betroffene je nach Standort mit einer Geldstrafe von zwei bis zehntausend Rubeln, also ungefähr 25 bis 90 Euro, und Problemen bei der nächsten Beantragung für ein russisches Visum rechnen.