Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, dass der russische Sommer meist kurz ist. Denn mit steigenden Temperaturen wird es gefährlich. In der Natur lauern giftige Pflanzen auf Sie. Seien Sie gewarnt.
Die leuchtend roten Beeren wirken so harmlos und süß. Sie riechen sehr angenehm und erinnern an Johannisbeeren. Doch diese Pflanze, die Wolfsbeere, hat nur ein Ziel: Sie will Ihnen wehtun. Im Grunde ist die ganze Pflanze giftig: Beeren, Blätter, Stängel ... Ein Tropfen ihres Saftes verursacht starke Hautreizungen. Bereits eine einzige Beere führt bereits zu heftiger Übelkeit und Schwindel. Woltschja Jagoda, die Wolfsbeere, hat ihren Namen von einem Tier, das für List und Grausamkeit steht. Sie wächst hauptsächlich in den Wäldern Zentralrusslands.
In früheren Zeiten träufelten sich Frauen den Saft der Tollkirsche in die Augen - er ließ die Pupillen größer werden und leuchten. Der Verzehr der Beeren sorgte zudem für ein sanftes Erröten. Im Italienischen heißt die Tollkirsche Belladonna, „schöne Frau”, doch auf Russisch wird sie auch „Bescheniza” genannt und das bedeutet „etwas, was verrückt macht”. Die Tollkirsche, Belladonna, Bescheniza, wie auch immer, enthält Atropin. Dies kann zu starker Erregung bis hin zu Wahnvorstellungen führen. Achten Sie besonders im russischen Süden an Flussufern und Waldrändern auf dieses Gewächs.
Wenn die Russen einen Verrückten sehen, sagen sie, da hätte jemand zu viel Bilsenkraut gegessen. Dieses Gewächs, das hübsch und harmlos ausschaut, ist eng mit der Tollkirsche verwandt. Das gefällige Aussehen sollte nicht täuschen. Bilsenkraut kann tatsächlich zu einem wahnhaften Rausch führen. Es wächst überall, auch in den Gärten der Datschen.
In den Tropen kann diese Pflanze bis zu zehn Meter hoch werden, aber dank des Klimas erreicht sie in Russland nur zwei bis drei Meter. Die Pflanze enthält Rizin, eine sehr giftige Substanz. Der Saft oder ein einziger Samen führen binnen fünf bis sieben Tagen zum Tode. Das ist wirklich so. Viele Menschen wissen, dass Rizinus giftig ist, doch er sieht schön aus mit seinen hellen Früchten, die an Kastanien erinnern. Daher findet man ihn überall in den Gärten, vor allem im Süden.
Sie sollten sich mit dem Aschwurz (auf Russisch: Jasenez) nicht einreiben, auch wenn der zitronig-vanillige Duft dieser Pflanze verführerisch ist und Sie glauben, dass Sie sich aufgrund der vielen ätherischen Inhaltsstoffe etwas Gutes tun. Der Kontakt führt zu einer phototoxischen Reaktion der Haut und oft bleiben dann Narben zurück. Aschwurz wächst überall in Russland vom Westen bis zum fernen Osten. Er mag steinige Böden.
In der Antike rieben Bogenschützen ihre Pfeile mit den Wurzeln von Eisenhut ein, um ihren Feind auch garantiert tödlich zu treffen. Pfeile müssen Sie heute nicht mehr fürchten, das Gift des Eisenhuts schon. Die tiefblauen Blüten, die mit ihrem Aroma betören, führen zu schweren Vergiftungen und Krampfanfällen. Sie sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn Sie nicht tragisch enden wollen.
Dies ist wahrscheinlich das gefährlichste und am weitesten verbreitete Unkraut in Russland. Sein botanischer Name ist Heracleum. Einer Legende nach wurde sogar Herkules durch den Saft des Bärenklaus verletzt. Der Bärenklau sieht aus wie Dill, doch denken Sie nicht einmal daran, ihn für die Zubereitung von Borschtsch zu verwenden. Halten Sie sich fern von diesem Gewächs, das schwere Verbrennungen der Haut verursachen kann. Der Saft kann zum Erblinden führen. Was besonders schlimm ist: Der Bärenklau ist nur schwer zu bekämpfen. Ein Blütenstand enthält etwa 3000 Samen. Eine bis zu drei Meter hohe Pflanze kann bis zu zehn Blütenstände haben. Die Samen trotzen dem russischen Klima und verdrängen andere Pflanzen. In Moskau sind die Datscha-Besitzer verpflichtet, gegen den Bärenklau vorzugehen, sonst droht ein Bußgeld. Dennoch breitet er sich immer weiter aus – von Süden bis nach Sibirien.
Haben Sie (dennoch) einen schönen Sommer in Russland!
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