Iwanowo: Touristische Highlights in der Stadt der Bräute

Legion Media
In diesem Teil des Goldenen Rings trifft Industriegeschichte auf Avantgarde.

Anreise von Moskau: Lastotschka Hochgeschwindigkeitszug (Reisezeit 3 Stunden und 41 Minuten) 

Anreise von Kostroma: Mit dem Bus (Reisezeit 2 Stunden 40 Minuten) 

Was Sie vor Ort tun sollten: 

- Besuchen Sie den Schudrowskaja Palast, das älteste Bauwerk der Stadt 

- Machen Sie ein Selfie mit dem Hausboot 

- Erfahren Sie, warum Iwanowo auch Stadt der Bräute genannt wird 

- Besuchen Sie eines der Museen 

- Kaufen Sie Volkskunst der Palech zum Andenken 

Iwanowo ist die jüngste Stadt des Goldenen Rings. Erwarten Sie hier also nicht auf Schritt und Tritt eine wunderschöne alte Kirche. 

Iwanowo wurde erstmals im 17. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Im Jahr 1871 erhielt es Stadtrechte. Vor der Revolution hieß der Ort Iwanowo-Wosnessensk. Zu Wohlstand gelangte Iwanowo durch die Chintzproduktion. Tausende Näherinnen ließen sich hier nieder. So bekam Iwanow den Beinamen „Stadt der Bräute”. 

Schudrowskaja Palast, das älteste Gebäude der Stadt 

Dieses Backsteingebäude ist das älteste Bauwerk der Stadt und eng mit der Geschichte der Chintzproduktion verbunden. Es wurde im 17. Jahrhundert erbaut und diente den Eintreibern der Lehen als Stützpunkt. 

Im 19. Jahrhundert erwarb der wohlhabende Bauer Ossip Schtschudrow das Gebäude und ließ drei zusätzliche Stockwerke errichten. Darin wurden eine Stoffdruckerei und Trockenräume untergebracht. Später wurde das Haus zum Stofflager. Im 20. Jahrhundert, als die Industriebauten wie Pilze aus dem Boden schossen, wurde das Haus zurückgebaut, um ihm die ursprüngliche Erscheinung zurückzugeben. Das alte Dach wurde ebenfalls rekonstruiert. 

Kasaner Kirche

Auch in dieser ungewöhnlichen Kirche stößt man auf die Chintz-Vergangenheit der Stadt. Das Gebäude wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert als Fabrik vom ebenfalls wohlhabenden Bauern Ossip Sokow erbaut, ebenfalls als Stoffdruckerei. 

Im 19. Jahrhundert wechselte der Besitzer, der dort geheime Messen für Altgläubige ausrichtete. Deren Kulte waren seit dem 17. Jahrhundert in Russland verboten. Im frühen 20. Jahrhundert erhielt das inzwischen offiziell als Kirche genutzte Gebäude seine Kuppeln. Zu Sowjetzeiten wurde es zum Wohngebäude und erst nach der Perestroika fanden dort wieder Gottesdienste statt.  

Sowjetischer Konstruktivismus 

Das moderne Erscheinungsbild von Iwanowo wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert vor allem durch die Industrialisierung geprägt. Daher sind die architektonischen Sehenswürdigkeiten in erster Linie mit dem industriellen und proletarischen Erbe der Stadt verbunden. Hier finden sich im Überfluss Bauwerke im konstruktivistischen Stil.

Historiker empfehlen folgende bauliche Highlights:

  • Das Hausboot, das einer Wohnungsbaugenossenschaft der Sowjetzeit gehörte
  • Das „Hufeisenhaus“, in dem sich die politische Abteilung des NKWD (später KGB) befand
  • Das Gebäude der landwirtschaftlichen Ivselbank
  • Das „Haus des Kollektivs“

Museen in Hülle und Fülle

Überlegen Sie, was Sie in Iwanowo am meisten interessiert und besuchen Sie das dazu passende Museum. Das wird es dort mit Sicherheit geben. 

Alles, was Sie schon immer über Chintz und Textilproduktion wissen wollten, erfahren Sie im Chintz-Museum. Es befindet sich in der alten Jugendstil-Villa des großen Industriellen Dmitry Burylin. Ihm gehörte auch der größte Teil der Sammlung des Museums.  

Fans der russischen Avantgarde wird empfohlen, das Iwanow Regional Art Museum zu besuchen. Nicht nur der Museumsbau aus rotem Backstein ist interessant, sondern auch die Ausstellung mit Meisterwerken der russischen Avantgardisten Olga Rozanowa, Alexandra Exter und Kasimir Malewitsch. Autofahrern wird empfohlen, das Museum der sowjetischen Automobilindustrie zu besuchen. Es werden Wolga, Chaika, ZIL, GAZ und andere sowjetische Marken ausgestellt - sowohl Serienmodelle als auch seltenere Exemplare.  Einige dürfen Sie sogar Probe fahren. 

Straußenfarm  

Wenn Sie von der Industriekultur genug gesehen haben, besuchen Sie die Straußenfarm in der Nähe des Klosters Schartomsk. Hier können Sie Strauße beobachten und sich, wenn Sie mutig genug sind, einen Bienenkorb aus nächster Nähe anschauen. Sie können auch Bio-Produkte wie Straußeneier kaufen (eines reicht womöglich bereits aus). 

Traditionelle Andenken wie die für die Region Iwanowo bekannte Volkskunst der Palech mit filigran lackierten Mustern können Sie auch erwerben. Seit jeher malten die Künstler hier Ikonen. Nach der Revolution schufen sie mehr Schatullen und Schmuckstücke.  

Buchung von Führungen hier (Webseite in russischer Sprache)

>>> Pereslawl-Salesski: Die ganze Stadt ist ein Museum

>>> Wladimir: Eine Stadt voller Höhepunkte altrussischer Architektur

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