Von witzig über lehrreich bis gruselig: Sieben ungewöhnliche Museen im Goldenen Ring

Reise
ANNA SOROKINA
In diesen liebenswerten Museen erfahren Sie, dass der Mensch von den Mäusen abstammt oder warum ein Pferd einen Mantel trägt. In Wladimir würde man sich freuen, wenn Sie einen Löffel abgeben. Und in Uglitsch warten bereits slawische Sagengestalten auf Ihren Besuch.

Die berühmte Touristenroute des Goldenen Rings umfasst die alten Rus-Städte Jaroslawl, Kostroma, Wladimir, Susdal und ihre Umgebung. Neben den traditionellen Museen über lokale Geschichte und Kunsthandwerk gibt es auch eine Reihe außergewöhnlicher Ausstellungen, deren Besuch sich lohnt.

1. Mäusekammer, Myschkin 

Die Maus ist das Symbol dieser Stadt, und sogar der Name Myschkin stammt vom Nagetier. Gleich mehrere Museen widmen sich der Maus. Das bekannteste beherbergt eine Sammlung von Spielzeugmäusen aus aller Welt.

Wenn das noch nicht ungewöhnlich genug ist: Das Museum ähnelt einem Palast. Dort herrschen Mäuse wie die Zaren. Es ist gewissermaßen die Zentrale der Mäuse. Im Inneren erfahren Besucher, wie wichtig die kleinen Nager für den Planeten sind. Die Reiseleiter vor Ort sind sich sogar sicher, dass der Mensch von der Maus abstammt! 

Adresse: Nikolskaja Str. 4

2. Pferd im Mantel, Pereslawl-Salesski  

Dieses Museum ist nach unserem heutigen Verständnis eher rustikal gestaltet. Aber wussten Sie zum Beispiel, dass ein It-Girl vom Land an seinem stylishen Spinnrad zu erkennen war? Die Museumskuratoren versuchen, das Vorurteil über die armen und meist betrunkenen Bauern zu mildern, in dem sie eine Sammlung von  topmodernen Gegenständen aus bäuerlichen Haushalten zusammengetragen haben.

Doch warum nur heißt das Museum „Pferd im Mantel”? Nun, das Pferd ist ein Symbol für das Leben. Warum und welche Rolle der Mantel dabei spielt, das erfahren Sie vor Ort. 

Adresse: Konnaja Str. 17 

3. Teekessel-Museum, Pereslawl Salesski 

Ein weiteres interessantes Museum in Pereslawl Salesski versteckt sich hinter einem bunten Zaun. Es ist eines der beliebtesten Museen der Stadt. Besucher werden mit lustigen Schildern begrüßt: „Wir kochen vor Glück”, „Teekannen haben kein Internet”, „Eintritt ohne Kamera nicht gestattet” usw. 

Die Besucher können über 150  Teekannen bestaunen, darunter einen Teekessel der Marine, der auch bei starkem Seegang heißes Wasser kochen kann, sowie weitere Kessel und Samoware. Zudem wird alles gezeigt, was noch zu einer richtigen Teetafel gehört, zum Beispiel Zuckerzangen, Becherhalter oder Konfektschachteln.  

Adresse: Podgornaja Str. 94

4. Museum Tricks und Witz, Pereslawl-Salesski

Die Sammlung dieses Museums enthält alte Haushaltsgegenstände, die sich sehen lassen können. Es gibt zum Beispiel eine alte russische Küchenmaschine und ein Bügeleisen extra für Kinderkleidung.

Schnell werden Sie als Besucher herausfinden, dass das Beste an dem Museum die Geschichten sind, die der Museumsführer zu all diesen Dingen erzählen kann. Doch Achtung, wenn er schlechte Laune hat, wird es ein kurzer Besuch. 

Adresse: Sowjetskaja Str. 14

5. Löffelmuseum, Wladimir 

Für die Macher dieses Museums kann es einfach nicht genug Löffel geben. Zu dieser ungewöhnlichen Ausstellung gehören antike Löffel aus Großbritannien, den USA, dem Russischen Reich und vielen anderen Ländern. Es gibt sogar altägyptisches Besteck!

Auch traditionell gestaltete russische Löffel sind Bestandteil der Sammlung. Unter den Ausstellungsstücken finden sich sogar einige Faberge-Löffel.

Adresse: Oktjabrskaja Str. 4

6. Romanow-Schafe, Tutajew

Der alte Name der Stadt Tutajew lautet Romanow-Borisoglebski. „Markenzeichen“ der Stadt ist das Romanow-Schaf, eine Rasse, die sehr warme und zugleich kuschelige Wolle für Winterkleidung und russische Walenki-Stiefel liefert.

Kein Wunder, dass diesen Tieren eine ganze Ausstellung gewidmet ist. Erfahren Sie mehr über die Geschichte dieser Tiere und ihre Lebensweise. Sie werden sogar echte Schafe sehen. 

Adresse: Lunatscharskogo Str. 40-A

7. Museum für Mythen und Aberglauben, Uglitsch 

Dieses ungewöhnliche Museum befindet sich in einem Haus im Stil einer Bauernhütte. Im Inneren versammeln sich berühmte (und teils schon vergessene) slawische Märchenfiguren. Dazu gehören Baba Yaga, Wodjanoi (ein Wassergeist), Dämonen ... mit anderen Worten, alles, was Kindern Angst macht.

Schauen Sie sich zusätzlich zu dieser Teufelei die Sammlung bäuerlicher Haushaltsgegenstände an. Sie erfahren, wie diese mit Ritualen, Aberglauben und bösen Geistern zusammenhängen. Gruselig!

Adresse: 9. Januar Str. 40