Jakutien, die größte Region in Sibirien, nimmt ein Fünftel des Territoriums Russlands ein. Es ist das kälteste Gebiet des Landes. Von Oktober bis April sinken die Temperaturen in vielen Gegenden auf bis zu minus 50 °C.
Jakutien hält (nach der Antarktis) die Weltrekorde für die niedrigsten jemals auf der Welt gemessenen Temperaturen.
Gleich zwei Orte in der Region kämpfen um den Titel „Kältester Ort des Planeten“: das 500-Seelen-Dorf Oimjakon und Werchojansk, eine kleine Stadt mit etwas mehr als 1.100 Einwohnern. Der Temperaturunterschied zwischen den beiden Siedlungen liegt bei nur rund 0,1 °C.
1892 wurden in Werchojansk 67,6 °C unter Null gemessen, im Jahr 1933 in Oimjakon minus 67,7 °C. 1926 soll die Quecksilbersäule nach inoffiziellen Angaben sogar auf minus 71,2 °C gefallen sein.
Im August können es dort sommerliche 30 °C sein. Schon im September sinkt die Temperatur dann unter den Nullpunkt. Von November bis Februar zeigt das Thermometer an beiden Orten im Durchschnitt minus 45 °C.
Der Name „Oimjakon“ bedeutet übersetzt paradoxerweise „heiße Quelle“. Einige der örtlichen Flüsse werden von heißen Zuflüssen gespeist und gefrieren nicht einmal bei minus 60 °C.
Auch die Bewohner sind frostresistent. Ob plus 40 °C oder minus 60 °C: diese Pferde in Jakutien fühlen sich immer wohl.
Einige Einwohner Jakutiens nehmen sogar „Schneebäder“.
Und so sieht ein typisch jakutisches Make-up im Winter aus ...
Elektronischen Geräten könnte die Kälte schaden, daher rät der Reise-Blogger Ilja Woskresenskij, das Handy immer voll aufgeladen nah am Körper zu tragen, unter wärmender Kleidung. Für die Kamera, die sofort von einer dünnen Eisschicht überzogen wird, empfiehlt er, eine spezielle Abdeckung aus Schaumstoff mit Wärmepads zu basteln.
„Es ist wichtig, starke Temperaturschwankungen zu meiden. Die Kamera beschlägt sonst und Feuchtigkeit schadet ihr“, erklärt er.
In Oimjakon haben die Teilnehmer der Reise „Eroberer der Kälte“ als niedrigste Temperatur minus 54 °C gemessen, in Werchojansk minus 50,5 °C.
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