FAQ: Wie funktioniert die Reise von und nach Russland?

Yevgeny Biyatov/Sputnik
Russland hat die Regeln für die Ein- und Ausreise in der Coronakrise deutlich vereinfacht. Bei internationalen Flügen gibt es jedoch weiter Probleme.

Wer darf nach Russland einreisen? 

Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikels hat Russland seine Grenzen für die Bürger der folgenden Staaten geöffnet:

  • Abchasien
  • Weißrussland
  • Großbritannien
  • Tansania
  • Türkei 

Bürger dieser Länder können Russland vorbehaltlich der Visabestimmungen frei betreten und verlassen. Ein Visum benötigen die Staatsbürger des Vereinigten Königreichs, Tansanias und der Türkei. Was Abchasien und Weißrussland betrifft, so gilt zwischen diesen Staaten und Russland Visafreiheit. Zusätzlich hat Russland am 2. August 2020 seine Grenzen für Schweizer Staatsangehörige geöffnet, aber internationale Flüge von und nach der Schweiz werden erst am 15. August wieder aufgenommen. Die Strecke Moskau-Genf soll einmal pro Woche bedient werden. 

Die Staatsangehörigen anderer Staaten können unter den folgenden Voraussetzungen wieder nach Russland einreisen:

  • Sie sind Familienangehörige russischer Staatsbürger (Angehöriger meint Ehepartner, Eltern, Kinder, Betreuer und Erziehungsberechtigte). Großeltern und Brüder und Schwestern gehören nicht dazu. Wenn Sie ein Visum beantragen, müssen Sie Dokumente vorlegen, aus denen der Verwandtschaftsnachweis hervorgeht. 
  • Sie haben einen ständigen Wohnsitz in der Russischen Föderation. Eine nur vorübergehende russische Aufenthaltserlaubnis wird nicht akzeptiert.
  • Sie nehmen an der Beerdigung eines nahen Verwandten teil. Bei der Einreise müssen Sie die Sterbeurkunde und Dokumente zum Verwandtschaftsnachweis vorlegen. 
  • Sie betreuen enge Verwandte. Sie müssen ärztliche Atteste und Dokumente, aus denen der Verwandtschaftsnachweis hervorgeht, vorlegen, um einreisen zu dürfen. 
  • Sie reisen zur medizinischen Behandlung nach Russland. Zur Einreise benötigen Sie ein Zertifikat, dass von einer staatlichen oder privaten russischen Klinik ausgestellt wurde. In diesem Dokument müssen das Datum des Behandlungstermins, der vollständige Name des Patienten, Informationen zur geplanten Behandlung sowie detaillierte Angaben zur medizinischen Einrichtung mit Stempel enthalten sein. 

Zudem dürfen Ausländer nach Russland einreisen, wenn Sie in eine der folgenden Kategorien fallen:

  • Diplomaten
  • Mitarbeiter konsularischer Einrichtungen in der Russischen Föderation
  • Mitglieder offizieller Delegationen und Personen, die ein offizielles Visum besitzen
  • LKW-Fahrer, die Waren nach Russland liefern
  • Besatzungen von Flugzeugen, Schiffen und die Besatzungen von Zügen im internationalen Eisenbahnverkehr 

In allen anderen Fällen wird das Überschreiten der Grenze zur Russischen Föderation als illegal betrachtet. Personen, die gegen dieses Gesetz verstoßen, droht eine Geldstrafe von bis zu 200.000 Rubel (2.500 Euro), eine bis zu zweijährige Freiheitsstrafe oder Zwangsarbeit. 

Keine Reise ohne Testnachweis 

Im 27. Juli 2020 unterzeichnete Russlands oberste Verbraucherschützerin Anna Popowa eine Anweisung, wonach alle Ausländer, die nach Russland kommen, beim Einstieg in ihren Flieger ein Bescheinigung nachweisen müssen, dass sie negativ auf Covid-19 getestet wurden. Diese Bescheinigung darf bei der Einreise nicht älter als drei Tage sein. Sie kann in russischer oder englischer Sprache ausgestellt sein. 

Es besteht keine Verpflichtung mehr, sich nach der Ankunft 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Diese Vorschrift hat die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadzor mit Wirkung ab 15. Juli 2020 aufgehoben.  

Ausreise aus Russland nicht für jeden möglich 

Wer zu den folgenden Personengruppen gehört, darf das Land auch verlassen:

  • Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit
  • Personen mit ständigem Wohnsitz in einem anderen Land
  • Bürger, die im Besitz eines Arbeitsvisums oder eines Visums zur medizinischen Behandlung in einem anderen Land sind.

Wiederaufnahme des Flugverkehrs und Stornierungen 

Trotz der Aufhebung der Beschränkungen für die Ein- und Ausreise nach Russland haben russische Fluggesellschaften weiter Probleme mit internationalen Flügen.

Ab Anfang Juni verkaufte die russische Fluggesellschaft Aeroflot Tickets für Flüge von Moskau in Dutzende von Städten, darunter Frankfurt am Main, Paris, London, New York, Rom, Seoul und Tel Aviv.
Eine andere große Fluggesellschaft, S7, bietet ebenfalls Flüge von Moskau nach Alicante und Nizza an und hat zugesagt, Flüge in die Türkei ab dem 10. August wieder aufzunehmen.

Aeroflot wurde des illegalen Verkaufs von Tickets in Länder verdächtigt, in die die Flugverbindungen weiter eingeschränkt sind. Darauf wies der Föderale Antimonopoldienst hin. 

Am 6. August 2020 kündigte Aeroflot die Annullierung praktisch aller internationalen Flüge an. Eine vollständige Liste der Städte, in die die Fluggesellschaft bis zum 31. August keine Flüge durchführen wird, wurde auf der Aeroflot-Webseite veröffentlicht.

Laut der Webseite des russischen Föderalen Luftverkehrsamtes (Rosaviadsia) plant die Mehrheit der russischen Fluggesellschaften vor allem, den Flugverkehr in die Türkei wiederzubeleben. Die Türkei ist ein beliebtes Ziel der Russen in den Sommermonaten. 

„Die Anzahl der regulären Flüge und Charterflüge in die Türkei soll ab dem 10. August erheblich erhöht werden. Die russischen Fluggesellschaften Sibir, Ural Airlines, Royal Flight, Nordwind Airlines, Azur Air, Rossija Airlines und iFly planen, dorthin zu fliegen“, heißt es auf der Rosaviadsia-Webseite. Es wird außerdem damit gerechnet, dass die Fluggesellschaften Turkish Airlines und British Airways bald wieder nach Moskau fliegen. 

>>> Was erwartet die russischen Fluggesellschaften nach dem Coronavirus?

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