Das Dorf Bechowo (135 Kilometer südlich von Moskau) wurde am 2. Dezember 2021 von der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) der Vereinten Nationen zum Sieger des Wettbewerbs „Best Tourist Villages“ gekürt. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung des ländlichen Tourismus.
Die Kommission bewertete nicht nur die Landschaft, die Natur und die Schönheit der Dörfer, sondern auch das traditionelle Erscheinungsbild, das kulturelle und touristische Angebot sowie die lokale gastronomische Vielfalt.
Bechowo liegt in der Region Tula an den Ufern des Flusses Oka. Es ist Teil des Polenowo-Nationalreservats, das nach dem Künstler Wassili Polenow benannt ist. Er hat Bechowo in einigen seiner Werke ein Denkmal gesetzt (und nicht nur er).
Der Künstler besaß hier ein Anwesen und malte oft Ansichten des Dorfes. Er hat auch das wohl berühmteste Wahrzeichen der Stadt entworfen, die Dreifaltigkeitskirche, die zwischen 1904 und 1906 gebaut wurde.
Er und seine Frau sind in der Nähe dieser Kirche begraben. Heute leben nur noch 58 Menschen in Bechowo.
Laut der Leiterin der Agentur Rostourism, Sarina Dogusowa, hat Bechowo „den Geist der Geschichte und die ursprüngliche Architektur des ‚russischen Stils‘ des frühen 20. Jahrhunderts“ bewahrt.
„Es herrscht eine besondere Atmosphäre an diesen Orten, die man unbedingt besuchen muss, um Russland zu verstehen“, findet Dogusowa.
Die russische Siedlung konkurrierte mit 170 Dörfern aus 75 der über 150 UNWTO-Mitgliedsstaaten. Jedes Land konnte maximal drei Dörfer für den Wettbewerb vorschlagen.
Neben Bechowo gingen für Russland auch das Dorf Wjatskoje in Jaroslawl und das Uraldorf Visim ins Rennen.
Bechowo ist jedoch das erste und bisher einzige russische (und postsowjetische) Dorf unter den 44 Gewinnern. Diese Ortschaften werden von der UNWTO unterstützt und gefördert.