Russische Arktisinseln: Ewiger Winter
Viele Inseln im Arktischen Ozean gehören verwaltungstechnisch zu verschiedenen Regionen Russlands, von der Region Murmansk im Westen bis Tschukotka im Osten. Dazu gehören die Archipele Nowaja Semlja, Franz-Josef-Land, Sewernaja Semlja (Nordland), die Nowosibirsker Inseln (Neusibirische Inseln) und andere. Dies sind vielleicht die winterlichsten Teile des Landes. Die Temperatur steigt nur im Juli und August über den Nullpunkt, und selbst dann nur ein wenig.
Die längste Wintersaison herrscht auf dem Archipel Franz Josef Land und dauert von Mitte August bis Ende Juni. Schnee bedeckt die Inseln fast das ganze Jahr über, und ab dem Spätherbst können Sie dort Schneestürme und eine lange Polarnacht erleben.
Und obwohl die Temperaturen im Winter selten unter minus 40° Grad fallen, sorgen kalte Winde dafür, dass Ihr Aufenthalt auf den Inseln nicht besonders angenehm ist. Dies nennt man ein polares Klima. Es gibt hier kaum eine ständige Bevölkerung, aber es gibt Nationalparks wie den Russischen Arktis-Nationalpark und das Naturreservat der Wrangelinsel, die Touristen anziehen, sowie wissenschaftliche Forschungsstationen und Militärstützpunkte.
Jakutien: Ende September bis Mitte Mai
Jakutien ist die größte und kälteste Region Russlands. Zum Vergleich: Sie ist fast so groß wie Indien, hat aber weniger als eine Million Einwohner - ein Drittel davon lebt in der Hauptstadt Jakutsk, der Rest in den Städten und Dörfern dieser riesigen Republik. Und sie alle leben unter sehr schwierigen klimatischen Bedingungen.
Im August wird es kühl und der erste Schnee kann bereits fallen. Schon ab Ende September muss man Winterkleidung tragen! Erst Mitte Mai wird die Temperatur wieder über Null steigen. Zugleich gibt es in Jakutien interessante, extreme Temperaturunterschiede. In der Hauptstadt Jakutsk zum Beispiel liegt die durchschnittliche Wintertemperatur bei minus 35° Grad und im Sommer bei plus 18° Grad (es gibt durchaus sehr heiße Tage mit 30° Grad, aber eben auch Frost um minus 50° Grad).
Die kältesten Winter gibt es in den Siedlungen Oimjakon und Werchojansk, wo schon Temperaturen von bis zu minus 70° Grad gemessen wurden. Minus 45° Grad gelten hier als „milder“ Winter.
Jamal: Mitte September bis Ende Mai
Der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen im Norden Sibiriens ist etwas wärmer als Jakutien, aber der Winter ist nicht kürzer. Die längsten Winter finden im nördlichen Teil der Region statt und dauern von Mitte September bis Ende Mai (die Temperatur steigt frühestens im Juni über den Nullpunkt).
Der arktische Teil von Jamal ist voller Winterstürme, Nebel und einer langen Polarnacht, aber gleichzeitig ist es oft „nur“ minus 25 bis 30° Grad. Es gibt nur wenige Menschen in diesem Gebiet, und die meisten von ihnen sind Gasarbeiter, die in Siedlungen wie Sabetta leben.
Die meisten Menschen leben im südlichen Teil der Jamal-Halbinsel. Das Verwaltungszentrum der Region, die Stadt Salechard, befindet sich direkt am Polarkreis. Hier gibt es einen sehr kurzen und kaum wahrnehmbaren Sommer mit Temperaturen zwischen minus 1° Grad im Mai und plus 10° Grad in den Hochsommermonaten. Im Oktober fallen die Temperaturen dann wieder unter Null, aber der Winter ist nicht allzu streng mit Temperaturen um die minus 20° Grad. Heiße Tage sind hier eher selten, aber Salechard hat den nördlichsten Strand der Welt!
Taimyr: Anfang September bis Ende Mai
Im nördlichen Teil des Gebiets Krasnojarsk, zu dem die Halbinsel Taimyr und die Städte Norilsk und Dudinka gehören, schmilzt der Schnee möglicherweise erst im Hochsommer. Die Temperatur steigt hier nur von Juni bis September über Null. Selbst im Juli liegen die Temperaturen oft nur bei 13° Grad (obwohl es auch heiße Tage geben kann). Das Interessanteste ist die Eisschmelze im Frühjahr auf dem Fluss Jenissei, die viele Schaulustige anzieht.
Was ist mit anderen Regionen?
In Moskau (und im europäischen Teil des Landes im Allgemeinen) gibt es einen fast modellhaften Wechsel der Jahreszeiten. Im Sommer ist es warm, im Herbst regnet es, im Winter liegt flauschiger Schnee, aber es ist nicht besonders kalt (in der Regel um die minus 10° Grad), und im Frühjahr taut alles wieder auf. Allerdings kann das Wetter auch Überraschungen bringen, wie z. B. besonders warme Wintertage, gefolgt von eiskaltem Regen oder Schnee im Juni.
In St. Petersburg und Karelien ist es ein wenig kälter als in Moskau, und der Sommer ist kürzer. Der Winter kommt auch früher - in der Regel Ende November. Außerdem können die Winde aus dem Finnischen Meerbusen eine gefühlte Temperatur von minus 30° Grad verursachen, obwohl es in Wirklichkeit nur minus 10° Grad sind.
Im Ural und in Sibirien dauert der Winter von Ende Oktober bis Ende April. Die kürzesten Winter sind in der Schwarzmeerregion zu finden. In Ferienorten wie Anapa und Sotschi dauert der Winter im Januar nur zwei oder drei Wochen, und die Temperaturen sinken lediglich auf 6 bis 10° Grad .
Wenn Sie also wirklich Schnee sehen wollen, egal zu welcher Jahreszeit, wissen Sie nun, wohin Sie reisen müssen.