Swetlogorsk ist ein kleiner Badeort an der Ostseeküste, etwa 30 Kilometer von der Exklave Kaliningrad entfernt. Sie ist bisher die einzige Stadt in Russland, die das Privileg hat, in die „Cittaslow“-Liste, die Liste der „langsamen Städte“ aufgenommen zu werden. Diese Liste umfasst fast 240 Städte und Gemeinden in der ganzen Welt - und Swetlogorsk ist die erste aus Russland.
Die in die Vereinigung aufgenommenen Städte zeichnen sich durch die Förderung der lokalen Küche, die Schaffung menschenfreundlicher Grün- und Fußgängerzonen, den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, die Herstellung handgefertigter Waren und - was am wichtigsten ist - durch einen entspannten, angenehmen und lockeren Lebensrhythmus aus.
Damit ist Swetlogorsk offiziell der beste Ort in Russland, um eine Pause vom hektischen Stadtleben zu machen. Niemand hat es hier jemals eilig!
Bis 1946 war Swetlogorsk eine deutsche Stadt namens Rauschen, woran noch heute die erhaltenen Vorkriegsvillen und die neu errichteten Gebäude im preußischen Stil erinnern. Die Menschen strömten Ende des 19. Jahrhunderts in die Stadt, als man begann, Rauschen als Urlaubs- und Erholungsort zu entwickeln.
Das bekannteste Gebäude der Stadt ist ein Turm, den der berühmte deutsche Architekt Otto-Walter Kuckuck Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute. Er war früher mit dem örtlichen Heilschlammbad verbunden und ist heute Teil des Zentralen Militärsanatoriumskomplexes.
Und es gibt noch viel mehr deutsches Erbe - von der (ehemals lutherischen) St.-Seraphim-von-Sarow-Kirche bis hin zum Orgelmusiksaal in der renovierten katholischen Kapelle aus dem Jahr 1931.
Einige nicht restaurierte Villen hingegen haben ihren Vorkriegs-Charme bewahrt.
Interessant ist, dass die Häuser in Swetlogorsk inmitten frisch gepflanzter Nadelbäume gebaut wurden. Daher liegt die Stadt heute im Wald. Auch der Hauptplatz der Stadt ist von hohen Kiefern umgeben. Der charakteristische Geruch in der Luft vermischt sich mit dem des Meeres, das vom Wind in die Stadt getragen wird.
Der Abstieg zum Meer ist nur wenige hundert Meter lang und kann zu Fuß oder mit einer historischen Seilbahn zurückgelegt werden.
Die Uferpromenade wurde vor kurzem restauriert und ist jetzt eine moderne Promenade mit Fahrradwegen, Stränden, lokalen Fastfood-Lokalen und einem Panoramaaufzug.
Für die symbolische Gebühr von 50 Rubel (ca. 0,50 Euro) führt er auf das Panoramadeck mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer.
Swetlogorsk hat den Ruf, ein sehr ruhiger und friedlicher Ort zu sein. Dies ist auf die vielen Kurorte, Boutique-Hotels, Sanatorien und Restaurants mit lokaler Küche zurückzuführen. Der See heißt „Tichoe“. Es ist ein kleines Paradies im Kiefernwald, wo man entspannt spazieren gehen oder ein Ruderboot mieten kann.
Wenn es dunkel wird, beginnen sich die Straßen der Stadt zu leeren. Am Morgen füllen sie sich wieder, wenn die zahlreichen Kioske, Cafés und Bäckereien erneut öffnen.
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