Eine seltene Art, der Kaspische Lotos, wächst im Wolga-Delta und an der Küste des Kaspischen Meeres.
Wissenschaftler vermuten, dass diese Pflanze von Zugvögeln aus Indien und China dorthin gebracht wurde. Ihre Därme könnten Lotos-Samen enthalten haben, die nun in diesen russischen Gewässern sprießen.
Laut anderer Versionen wurde die Blume entweder von Nomadenstämmen dorthin gebracht oder gehört gar zur einheimischen Flora.
Der Lotos blüht aktiv in der Republik Kalmückien. In einem der vielen Arme des Wolga-Deltas gibt es ganze Lotosfelder. Die Blume des Buddha ist ein Markenzeichen dieser buddhistischen Region, denn in dieser Religion gilt der Lotos als heiliges Symbol.
Der Legende nach regneten die Lotosblüten bei der Geburt von Buddha vom Himmel und sprossen dann an der Stelle, an die der kleine Buddha trat.
Die weiße Lotosblume ist auf der Flagge der Republik Kalmückien abgebildet. Die oberen fünf Blütenblätter des Lotos stehen für die fünf Kontinente, die vier unteren für die vier Himmelsrichtungen und symbolisieren die Bestrebungen der Kalmücken nach Freundschaft mit allen Völkern der Welt.
Es gibt noch einen weiteren Ort an der Wolga, an dem der Lotos zu Hause ist. In den Überschwemmungsgebieten der Wolga und der Achtuba gibt es einen Lotos-See.
Dieser erstaunlich schöne Ort wurde 2007 von den Bewohnern des nahegelegenen Dorfes Krasnyj Buksir entdeckt.
Die Lotosblüte ist auf der Halbinsel Taman im Gebiet Krasnodar weit verbreitet. Ende des 18. Jahrhunderts besiedelten Kosaken auf Befehl von Katharina II. die Halbinsel, aber das Land erwies sich als unfruchtbar und es gab nicht genügend Süßwasser. Im 19. Jahrhundert gruben die Kosaken einen weiteren Arm im Delta des Kuban – den Kosaken-Jerik. Er verband den Fluss Kuban mit der Achtanisow-Bucht und entlastete ihn.
Schon im 20. Jahrhundert gelang es Wissenschaftlern nach langen Versuchen, in diesem Süßwasserreservoir Lotosblumen zu züchten. Die ersten Blüten erschienen in den 1980er Jahren und heute erstreckt sich das Lotostal über eine Fläche von zwei Quadratkilometern. Allerdings kann man diese Schönheit nur mit dem Boot erreichen.
Der Lotos ist eine wärmeliebende Pflanze und blüht meist im Süden, aber die Region Kursk ist der nördlichste Ort, an dem diese Blume blühen kann.
In dem kleinen Dorf, das zu Ehren von Marschall Schukow benannt wurde, entdeckte man 2015 erstmals zartrosa Lotosblumen. Seither blühen sie jedes Jahr und ziehen die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und Touristen auf sich. Einer Version zufolge wurden die Samen der Pflanze von einer einheimischen Frau in den See geschüttet, ohne zu hoffen, dass sie sprießen würden.
Auch im Fernen Osten Russlands gibt es eine große Lotospopulation. Diese Art ist als Komarow-Lotos bekannt.
Einer der malerischsten Orte, an denen der Lotos hier blüht, ist der Karasinoje-See in der Nähe des Wärmekraftwerks Artjomowsk (nicht weit von Wladiwostok entfernt).
Ganze Plantagen mit Lotosblüten gibt es auch auf einem See in der Nähe der Stadt Ussurijsk.
Und in der Nähe des Dorfes Jakowlewka findet sogar ein Lotos-Festival statt.
Nicht weit von der chinesischen Grenze und der Stadt Chabarowsk entfernt, auf der Galkino-Farm, gibt es einen weiteren berühmten Lotos-See. Übrigens mag der Komarow-Lotos regnerische und warme Sommer und seine Blüten sollten niemals gepflückt werden, da sonst ein Großteil der Pflanze absterben kann.
Die fernöstlichen Lotosblumen sind Reliktpflanzen, die seit dem Altertum erhalten geblieben sind. Wissenschaftler glauben, dass bereits vor der Eiszeit, als das Klima wärmer war, Lotosblumen unter anderem in den Flüssen Amur, Ussuri und Tunguska wuchsen.
Ein weiterer fernöstlicher Ort, wo die Blume des Buddha bewundert werden kann, ist die Amur-Region. Hier gibt es mehrere Seen, in denen die Lotosblume blüht. Die örtlichen Behörden haben sogar eine ganze Karte erstellt, auf der verzeichnet ist, wo die Lotosblume bereits geblüht hat und wo sie bald blühen wird.
Besonders berühmt ist das Naturreservat Hingang. Dort kann man die Pflanze am Dolgoje-See und am Kriwoje-See bewundern.
2015 blühte diese Pflanze zum ersten Mal in einem Teich in der Nähe des Dorfes Bykowka in der Region Belgorod. Die riesigen Lotosblumen zogen sofort die Aufmerksamkeit von Fotografen auf sich.
Die Samen der exotischen Pflanze hatte Anatoli Bakanow aus dem Fernen Osten mitgebracht, wohin er vor einigen Jahren mit seiner Familie gezogen war. Er versuchte, die Blume in mehreren anderen Stauseen zu züchten, aber die kapriziöse Pflanze schlug nur hier Wurzeln.
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