Fast alle Naturzonen Russlands sind im Altai vertreten: Steppe, Waldsteppe, Taigawälder und Gebirge. Mit 51 Naturdenkmälern, einem Naturpark, einem Reservat und 35 Landschaftsschutzgebieten ist die Region ein wahres Mekka für den Ökotourismus. Man kann hier wandern, reiten, radfahren, Wildwasser-Rafting-Touren unternehmen oder Katamaran segeln, Kajak fahren, Gleitschirm fliegen und im Winter Ski laufen.
Dank der sauberen Luft, der Mineralquellen und des Heilschlamms der Steppenseen gilt die Altai-Region als sibirischer Kurort und beherbergt mehr als zwanzig Kureinrichtungen. Die Gesundheit und Langlebigkeit der Altai-Bewohner verdankt sich jedoch noch einem weiteren Geheimnis der Region: der Kraft der Geweihe von Maralhirschen, die heilende Kräfte haben. Im Altai gibt es mehrere Zuchtfarmen für dieses Rotwild, wo Geweihbäder, Medikamente und sogar Honig aus Geweihen angeboten wurden.
Dieser Abschnitt der föderalen Autobahn R-256, die Nowosibirsk mit der russisch-mongolischen Grenze verbindet, gilt als die schönste Asphaltstraße Russlands. In manchen Teilen folgt die Route einer über tausend Jahre alten Wegstrecke, die vermutlich von Hunnen und Mongolen als Verbindung von Asien nach Europa sowie von Karawanen auf der Großen Seidenstraße benutzt wurde.
Bis ins 20. Jahrhundert war der Tschujatrakt ein unbefestigter Weg mit gefährlichen engen Abschnitten entlang steiler Klippen. Die ersten Versuche, eine befahrbare Straße anzulegen, begannen im Jahr 1901. Für den Autoverkehr stand sie erst in den 1930er Jahren zur Verfügung.
Die Strecke ist bei Auto-, Motorrad- und Fahrradtouristen sowie bei Radfahrern wegen ihrer landschaftlichen Reize beliebt. Entlang der Route gibt es Campingplätze und Ferienlager. Die Gesamtlänge des Tschujatrakts beträgt 616,7 km, wovon 77 km in der Altai-Region liegen.
Funde in der Denissowa-Höhle deuten darauf hin, dass sich die ersten Menschen vor mindestens 280.000 Jahren im Altai niederließen. Hier wurden die Überreste des Homo sapiens altaiensis („Altai“- oder Denissow-Mensch), einer bisher nicht wissenschaftlich erforschten menschlichen Art, gefunden. Nach den Denissow-Menschen lassen regionale Funde auf die Ansiedelung von Neandertalern vor 150.000 Jahren schließen.
Archäologen haben in der Höhle mehr als 20 Kulturschichten aus verschiedenen Epochen identifiziert und 80 Tausend Exponate gesammelt. Dazu gehören Werkzeuge, Waffen, Schmuck, Tier- und Pflanzenreste.
Die Denissowa-Höhle ist im Kreis Soloneschenskiy in einer Höhe von 670 Metern über dem Meeresspiegel gelegen und erstreckt sich über eine Fläche von 270 Quadratmetern. Im oberen Teil der Grotte befindet sich ein Loch, durch das Licht eindringt. Für den Besuch dieses archäologischen Denkmals sind keine besonderen höhlenkundlichen Kenntnisse erforderlich, so dass sie auch für den normalen Touristen zugänglich ist.
In der Region Altai gibt es zwei Siberian-Husky-Farmen und ein Alaskan-Malamute-Schlittenzentrum. Hier lernt man, wie ein Hundeschlitten aufgebaut ist, wie man mit ihm umgeht und die Hunde anspannt. Und natürlich kann man eine Fahrt mit dem Hundeschlitten durch das Dorf unternehmen: im Winter im Schlitten und im Sommer auf Rädern. Die Farmbesitzer versichern, dass alle Tiere sehr kontaktfreudig und freundlich sind und sich gerne mit Gästen fotografieren lassen.
Im Rajon Sarinsk befindet sich die Tempelanlage des Heiligen Daniil. Dabei handelt es sich um ein von Menschenhand geschaffenes System von unterirdischen Gängen mit einer Gesamtlänge von 250 Metern. Der Komplex soll um 1903-1907 von Mönch Daniil freigelegt worden sein. Der Mönch brauchte 12 Jahre seines Lebens und nur einen Novizen, der ihm beim Bau half. Mitte der 1920er Jahre wurde Daniil von Angehörigen des Dorfrates ermordet, um das Kirchengold an die hungernde Bevölkerung der Wolgaregion zu verteilen.
In den Wänden der Tempelgalerie befanden sich einst Nischen für Ikonen und Kerzen, und der große Altarraum war mit Flachreliefs mit der Jungfrau und dem Heiland geschmückt. Zu Beginn des XXI. Jahrhunderts begann der Verfall des Heiligtums, der größte Teil der Räumlichkeiten wurde verschüttet. Der Haupteingang, der Altarraum, die Zelle, der Raum vor der Zelle und ein kleiner Teil der unterirdischen Gänge sind noch erhalten, wie auf der Website der Russischen Geografischen Gesellschaft, Sektion Altai zu lesen ist.
Der Altai-Honig gehört neben dem baschkirischen Honig zu den beiden bekanntesten regionalen Honigsorten Russlands. Das Besondere dieses Produkts liegt in seiner „Mischung“: Im Altai wechseln sich Felder mit Wiesen, Gebirgslandschaften und Taiga ab, wo seltene Honigpflanzen wachsen. Auf diese Weise umkreisen die Bienen über 400 Pflanzen.
Das etwa 2500 Jahre alte Denkmal befindet sich im Rajon Tscharyschski, nahe der Verbindungsstraße zwischen den Dörfern Sentelek und Pokrowka. Es hat einen Durchmesser von 50 Metern und ist zwei Meter hoch. Seinen Namen trägt das Denkmal wegen seiner Größe. Es ist der größte Grabhügel in der Altai-Region.
Einer Annahme zufolge handelt es sich um eine alte Sternwarte. Nach einer anderen Vermutung wurden hier Stammesführer oder Priester begraben; wahrscheinlich fanden hier auch Kulthandlungen statt. Eine Reihe von 19 Stelen führt zum Grabkomplex. Sie werden mit zunehmender Entfernung vom Grabhügel höher: der nächstgelegene ist nur zwei Meter hoch, der am weitesten entfernte misst eine Höhe von 4,5 Metern. Dies sind die höchsten Megalithen ihrer Art im Altai.
Um die wichtigsten Natursehenswürdigkeiten und archäologischen Denkmäler zu besichtigen, raten Fachkundige des Tourismusinformationszentrums der Region Altai, sich in Belokuricha einzuquartieren: Dieser Ferienort liegt in den malerischen Ausläufern des Altai. Sie können in Belokuricha auch ein Auto mieten und zum Touristenkomplex „Birjusowaja Katun“ fahren.
Dort befinden sich die berühmten Tawda-Höhlen und man hat einen atemberaubenden Blick auf den Fluss Katun, der im Herbst und Winter eine wunderschöne türkise Farbe annimmt. Eine Stunde dauert die Fahrt zum Swjetloje-See, wo Singschwäne überwintern, und zweieinhalb Stunden zur Denissowa-Höhle.
Gleichzeitig gibt es in Belokuricha viele interessante, auch ohne Auto erreichbare Orte. Das touristische Zentrum Belokuricha Gornaja liegt 15 Minuten vom Ferienort entfernt. Eine steile Serpentinenstraße schlängelt sich über 62 Kurven dorthin, von wo aus sich ein herrlicher Panoramablick eröffnet. Zahlreiche Kunstobjekte, der historische und architektonische Komplex „Andrejewskaja Sloboda“ und das Schokoladenmuseum befinden sich dort oben.
Sie können mit dem eigenen Auto die Serpentinenstraße zu den Hauptattraktionen hinauffahren und oder die Dienste der örtlichen Reiseveranstalter in Anspruch nehmen.
Es ist ratsam, warme Kleidung mitzunehmen, wenn Sie in die Altai-Region reisen: Das Wetter im Vorgebirge und im Altai-Gebirge ist wechselhaft. Wenn Sie einen Aufenthalt in einem der Belokuricha-Kurorte planen, sollten Sie sich vorher mit der Liste der für den Check-in erforderlichen Dokumente vertraut machen. Touristen, die geschützte Gebiete, wie z.B. das Tigirekski-Reservat, besuchen wollen, sollten im Voraus einen Ausweis bestellen, so das Tourismusinformationszentrum der Region Altai.
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