Gurjew-Brei: Kochen Sie das Lieblingsdessert des Zaren Alexander III.

Victoria Drey
Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen einfachen Grießbrei in eine süße Sünde verwandeln...

Grießbrei hielt ich immer für einen Teil eines gesunden Frühstücks, nicht aber für einen leckeren Nachtisch. Gurjew-Brei ist gegen alle Regeln: Es ist eine einzigartige Kombination aus Grieß, Nüssen, Beeren und gebackenen Milchhäuten, die dem Brei eine feine Karamellnote verleihen. Das alles lässt aus einem einfachen Brei ein unwiderstehlich süßes Dessert werden, das man sowohl im Alltag als auch zu Festessen servieren kann.  

Gurjew-Brei soll im 19. Jahrhundert von Sachar Kusmin, Leibeigner und Koch des damaligen Finanzministers Dmitri Gurjew erfunden worden sein. Die Nachspeise war sehr beliebt und wurde das Lieblingsdessert des Zaren Alexander III. Angeblich aß die Zarenfamilie gerade Gurjew-Brei im Speisewaggon, als ihr Zug im Jahr 1888 bei dem schrecklichen Eisenbahnunfall von Borki entgleiste.

Das Besondere an diesem köstlichen Schichtdessert ist, dass seine Basis nichts weiter als Grießbrei ist, ein auf den ersten Blick einfaches, doch zugleich sehr schwieriges Gericht. Das unterscheidet ihn von anderen traditionellen russischen Breispeisen. Die Herausforderung beim Kochen von Grießbrei liegt darin, die Klumpenbildung zu vermeiden. Diese kommen bei Kindern nämlich meist gar nicht gut an. Doch ich liebe diesen Brei: Er ist in wenigen Minuten zubereitet und überzeugt durch die feine, cremige Konsistenz. Wenn Sie es schaffen, Klumpen zu verhindern, kann das Gericht zum kulinarischen Meisterwerk werden. Eine charakteristische und besondere Zutat von Gurjew-Brei sind gebackene  Milchhäute. Das hört sich zunächst gar nicht sehr appetitlich an, doch diese verleihen der Speise den ganz besonderen, ganz eigenen Karamellgeschmack.

Zutaten:

  • 1 Liter Milch;
  • 3 gehäufte Esslöffel Grieß;
  • 2 Esslöffel Zucker;
  • 50 g Nüsse;
  • 50 g Butter;
  • 2 Esslöffel Honig;
  • 1 Teelöffel Vanillezucker;
  • 1 Esslöffel Mohn;
  • schwarze Johannisbeer-Marmelade;
  • getrocknete Früchte;
  • eine Prise Salz.

Zubereitung:

1. Beginnen Sie mit der schwierigsten Aufgabe: der Herstellung der Milchhäute. Schütten Sie die Hälfte der Milch in eine Pfanne oder eine Backform. Stellen Sie die Milch in den Ofen und backen Sie sie bei 200°C, bis sich an der Oberfläche eine goldbraune „Haut” gebildet hat. Nehmen Sie die Form aus dem Ofen und heben Sie diese Haut vorsichtig mit einem Schaumlöffel ab.

2. Wiederholen Sie den Vorgang und heben Sie die Haut immer wieder ab, bis keine Milch mehr da ist.

3. Der nächste Schritt ist die Zubereitung eines einfachen Grießbreies: Schütten Sie die restliche Milch in einen Kochtopf, geben Sie Grieß, Zucker, Vanillezucker und Salz hinzu. Erhitzen Sie den Brei langsam unter ständigem Rühren, so vermeiden Sie die Klumpen. Nach ein paar Minuten werden Sie bemerken, dass der Brei immer dicker wird. Nehmen Sie den fertigen Brei von der Herdplatte, rühren Sie die Hälfte der Butter unter und teilen Sie den Brei in zwei gleiche Teile. Fügen Sie zu einer Hälfte den Mohn hinzu.  

4. Nun bereiten Sie Marmelade aus schwarzer Johannisbeere zu. Nehmen Sie dazu gefrorene Beeren, geben Sie ein paar Esslöffel Zucker hinzu und kochen Sie die Masse auf. Lassen Sie sie fünf Minuten kochen und dann vollständig auskühlen. Sie können übrigens jede Beerensorte verwenden, ganz nach Belieben.

5. Nun schichten Sie das Dessert: Eine Lage Brei mit Mohn, darüber eine Milchhaut, dann ein Esslöffel Beerenmarmelade, darauf getrocknete Früchte wie Rosinen oder Beeren und schließlich noch ein paar gemahlene Nüsse obendrauf (ich habe Haselnüsse verwendet).

6. Nun kommt eine Milchhaut auf die Masse und darüber eine Schicht Brei ohne Mohn usw. Zum Schluss geben Sie auf den Brei ein paar Butterflocken, gehackte Nüsse und einen Löffel Honig.

7. Backen Sie den Gurjew-Brei bei 180°C etwa 20 bis 25 Minuten. Er wird warm serviert.

Prijatnogo appetita!

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