1. Hackschnitzel mit Kartoffelpüree
Das beliebteste Mittagessen in sowjetischen Kantinen war Hackschnitzel mit Kartoffelpüree und einem Kohl-Karotten-Salat namens „Vitaminny“. Klingt so einfach, oder? Aber es war wirklich schwer, dieses Gericht zu Hause zuzubereiten - es gab nämlich eine geheime Zutat. Diese Schnitzel waren so lecker, weil sie Roggenbrot enthielten, und zwar im Verhältnis von 60 Prozent Fleisch, 40 Prozent Brot. Roggenbrot gilt als gesünder als Brot aus Weizenmehl. Aber warum sollte es zu Hackfleisch gegeben werden? Weil es das Fleisch streckte und somit günstig war. Dieses Gericht passte am besten zu Kartoffelpüree, frischem Salat und… einem Stück Roggenbrot!
2. Gulasch mit Nudeln
Rindfleisch mit Nudeln (meistens Conchiglie, Muschelnudeln) war eine sowjetische Variante von Ungarns berühmtem Gulaschgericht. Das Besondere war die Sauce aus Brühe und Tomatenmark namens Podliwka. Die Sauce war das, was besonders beliebt war an diesem Gericht. „Ich denke, in der Sauce war Mehl“, meint Daria Sokolowa aus Moskau. „Mehl mit Nudeln hätte ich zu Hause nicht gekocht, doch in der Kantine war es in Ordnung. Und Podliwka schmeckte einfach großartig dazu.“
3. Fisch in Marinade
In sowjetischen Kantinen war der Donnerstag „Fischtag“. Barsch, Kabeljau, Karpfen, Pollock oder jeder andere verfügbare Fisch kam auf den Tisch. Um diese Mahlzeit nahrhafter zu machen, tauchten die Köche die Stücke in Mehl und frittierten sie mit einer Marinade aus Karotten, Zwiebeln und Tomatenmark. Dieses Gericht schmeckte auch noch am nächsten Tag kalt sehr gut.
4. „Igel“ mit Nudeln
Diese Fleischbällchen wurden „Igel“ genannt, weil sie Reis enthielten, die wie die Stacheln eines Igels aussahen. Sie wurden in Tomaten oder einer hellen Sauce (ähnlich einer Béchamel-Sauce) gekocht. Die ursprüngliche Idee war, dass die „Igel“ sowohl ein Hauptgericht als auch eine Beilage sein könnten. Die meisten Menschen aßen sie zu Nudeln, Reis, Kartoffelpüree oder Buchweizen. Und warum auch nicht?
5. Hüttenkäse-Auflauf
Sowjetische Kantinen boten normalerweise nicht viele Arten von Desserts an. Es gab jedoch oft Hüttenkäse-Aufläufe oder Syrniki, Quarkteigklöße, die mit Kondensmilch serviert wurden. Statt Mehl enthielten sie Grieß, was sie zarter machte.
6. Oladji mit Marmelade
Unter den verschiedenen Pfannkuchen waren Oladji oft eine besondere Köstlichkeit in den Schulmensen und Fabrikkantinen. Auch heute noch sind diese Eierkuchen ein beliebtes Frühstücksgericht in Russland! Das authentische sowjetische Rezept enthält Mehl, Eier, Zucker, Salz, Wasser und Hefe. Letztere macht die Pfannkuchen besonders locker.
7. Kompott
Suppe, ein Hauptgericht - und Kompott aus getrockneten Früchten zum Nachtisch. Die besten Zutaten dafür waren Äpfel, Birnen, Aprikosen oder Rosinen. In sowjetischen Kantinen war Kompott meist sehr süß.